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Immer wieder du: Roman (German Edition)

Immer wieder du: Roman (German Edition)

Titel: Immer wieder du: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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verbracht hat.
    »Ist er bis zum Frühstück geblieben?«, frage ich. »Das klingt vielversprechend.«
    »Yep«, erwidert Mel selig.
    »Sieh an! Trefft ihr euch wieder?«
    »Er will sich melden.«
    »Dann drück ich dir die Daumen«, sage ich. Richard und Josh kommen mit mehreren bunten Getränken zurück.
    »Ich hab vergessen, wie sie heißen«, sagt Josh und stellt die Gläser auf den Tisch.
    »Tja, ich habe einen Orgasmus bestellt«, sagt Nicola keck. »Davon hätte ich heute Abend gern mindestens einen, den bekomme ich also auf jeden Fall von dir.«
    Entsetzt unterdrücke ich einen Ausruf. Josh grinst sie an und lässt sich auf einen Stuhl fallen. Mel und ich starren erst einander, dann Nicola an, aber sie tut so, als wäre nichts gewesen.
    »Wie war dein Flug?«, will Mel von Josh wissen. Noch immer schockiert von Nicolas Schamlosigkeit, schaue ich zu Richard hinüber, aber er zuckt nur mit den Schultern und grinst.

    Nachdem ich ein paar Cocktails intus habe, bin ich entschieden lockerer drauf.
    »Gehen wir noch irgendwohin?«, will Josh wissen. Er hat sich in den letzten beiden Stunden in Nicolas Aufmerksamkeit gesonnt.
    »In ein mexikanisches Restaurant, wo ich schon öfter war. Dort ist immer super Stimmung und das Essen ist gut«, sage ich.
    »Hört sich gut an.«
    »Und dann schauen wir noch in einem Club vorbei, wenn du bis dahin nicht schlapp gemacht hast.«
    »Schlapp gemacht?«, lacht Josh. »Schon vergessen, was für ein hartgesottener Partylöwe ich bin?«
    »Das ist Jahre her. Jetzt bist du ein alter Mann.«
    »Mit achtundzwanzig? Alt? Also bitte!«
    Achtundzwanzig. Achtundzwanzig. Wieder dieses Alter.
    So klar wie am helllichten Tag sehe ich Bens dunkelblaue Augen vor mir, die mich an dem Abend anschauten, als wir uns in Hahndorf über den Weg liefen. Von da an wusste ich, dass er etwas für mich empfand.
    »Sie hat wieder diesen abwesenden Gesichtsausdruck.«
    Schlagartig kehre ich in die Gegenwart zurück und muss feststellen, dass mich alle anstarren. Mel grinst hinterhältig.
    »Woran denkst du wirklich ?«, drängt sie.
    Stumm schüttele ich den Kopf.
    »So ist sie jetzt schon seit über zwei Wochen, nicht wahr, Nicola?«
    »Ja«, bestätigt die Kollegin lächelnd.
    Das stimmt. Ich habe in letzter Zeit viel an Ben gedacht. Viel öfter als sonst. Ich krieg ihn nicht aus dem Kopf, weder bei Tag noch bei Nacht. Er ist da. Wie ein ständiger Begleiter.
    »Wahrscheinlich plant sie die Hochzeit«, wirft Richard ein.
    »Hochzeit? Was für eine Hochzeit?«, kreischt Nicola.
    »Hast du nicht …« Richard verstummt und wirft mir einen fragenden Blick zu. Ich schüttele heftig den Kopf, aber es ist zu spät.
    »Das darf doch nicht wahr sein!«, schreit Nicola.
    Verlegen zucke ich mit den Schultern.
    » Du heiratest! Wann? Wann hat er dir den Antrag gemacht?«
    Ich schaue zu Richard hinüber, der mich mit eigenartigem Gesichtsausdruck anstarrt. »Vor zwei Wochen.«
    »Und du hast es uns verschwiegen?«, brüllt Nicola förmlich. »Warum? Warum hast du das gemacht?«
    »Ja, Lily, warum?«, fragt Richard so leise, dass nur ich es über die Musik hinweg hören kann.
    Ich werfe ihm einen verzweifelten Blick zu. »Ich wollte Nathan und Lucy nicht in den Schatten stellen.«
    »Wer zum Teufel sind Nathan und Lucy?«, wirft Mel ein, nicht gerade hilfreich.
    »Die kennen Nathan und Lucy doch nicht einmal«, sagt Richard, und ich zucke erneut mit den Schultern. Selbst Nicola, die auf dem besten Wege zum Vollrausch ist, nimmt die unangenehme Atmosphäre allmählich wahr.
    »Ich sterbe vor Hunger!«, ruft Josh. »Können wir vielleicht was essen gehen?«

    »Ich wollte nicht, dass sie so ein großes Trara veranstalten«, erkläre ich Richard später, als wir das Restaurant verlassen und hinter den anderen zurückbleiben. Während der gesamten Mahlzeit ist er meinem Blick ausgewichen; ich muss jetzt etwas sagen, in den letzten beiden Stunden ist es mir richtig unwohl geworden. »Ich muss mich selbst noch an den Gedanken gewöhnen«, fahre ich mit meiner Erklärung fort, da er stumm bleibt. »Richard, bitte, sag doch was!«
    »Ist schon gut.«
    »Das klingt aber anders.«
    »Ich bin ein wenig beunruhigt«, gibt er zu und sieht mich mit seinen braunen Augen warmherzig an. Das vertreibt nicht das mulmige Gefühl in meinem Magen. »Du hast dich komisch verhalten, seit ich … Ich weiß einfach nicht, ob nicht etwas anderes dahintersteckt. Du bist ständig mit deiner Kamera unterwegs, und irgendwie kommst du mir

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