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Immer wieder samstags

Immer wieder samstags

Titel: Immer wieder samstags Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Both
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ihn.
    »Du liebst mich, stimmt’s?«
    Ich konnte meinen Blick nicht von ihm abwenden, war förmlich erstarrt. Seine klaren Augen weiteten sich, verschleierten sich kurz, aber seine Mimik veränderte sich nicht. Mit angehaltenem Atem wartete ich auf eine Reaktion und hatte gleichzeitig Angst davor. Deswegen presste ich mich regelrecht an ihn, weil sein Körper sich anspannte und seinen Fluchtinstinkt unterstrich. Vermutlich handelte es sich nur um ein paar Sekunden, aber es fühlte sich wie Jahre an, in denen mein Herz stehen blieb und meine Lunge fast vor Sauerstoffmangel kollabierte.
    Alles in mir schrie: Das war zu früh, um etwas zu verlangen. Aber gleichzeitig war es zu spät, um die Worte zurückzunehmen! Das erste Mal hatte ich nicht nur gegeben.
    Ich war mir sicher, er würde gehen. Was war ich doch dämlich! So dumm, dumm, dumm!
    Langsam löste ich mich von ihm, wand mich ab, um dem Unvermeidlichen ins Gesicht zu sehen. Keine Antwort war schließlich auch eine. Doch sein Griff verfestigte sich und zwang mich damit, seinem Blick erneut zu begegnen. Zuckende Mundwinkel ließen Hoffnung in mir aufkeimen. So zart wie junge Pflanzen, aber doch stark genug, um geduldig zu sein. Wie ein Lichtstrahl erhellte sein zaghaftes Lächeln mein Innerstes. Aber die Unsicherheit kämpfte gegen das Leuchten. Erst als auch seine andere Hand meine Wange umschloss und mich zärtlich berührte, nahm Verwunderung ihren Platz ein. Mein Mund klappte auf, meine Augen wurden riesig, und ich war mir sicher, ein selten dämliches Bild abzugeben, wenn ich mich darauf hätte konzentrieren können.
    Mit schief gelegtem Kopf sagte er süß, sanft, aber gleichzeitig absolut sicher …

Tristan ´ill´ Wrangler
    M ein Mädchen hatte ihr Gesicht merkwürdig verzogen. Sie dachte gar nicht daran, dies zu ändern – sah dabei gleichermaßen lustig und hinreißend aus. In der Hoffnung, sie aus ihrer Erstarrung zu lösen, rückte ich ein Stück von ihr ab. Mir war klar, dass sie sich vermutlich vor ihrer eigenen Courage erschreckt und zudem vor dem Umstand, dass sie mich mit ihrer Frage, die ja eigentlich keine war, eiskalt erwischt hatte, was es mir unmöglich machte, sofort zu reagieren.
    Währenddessen war der Gottesdienst beendet worden und sämtliche Mitschüler strömten an uns vorbei Richtung Ausgang und beäugten uns kritisch. Neugier spiegelte sich in ihren Visagen, sprachen geradezu Bände, aber mein ´Halt die Klappe´-Blick signalisierte, dass es keiner wagen sollte, auch nur einen Kommentar abzugeben.
    Phil und Tom schauten besonders bescheuert aus der Wäsche – für meine Brüder wohl eine Art Pflichtdisziplin. Ich zeigte ihnen lediglich meinen Lieblingsfickfinger, worauf sie sich lachend verzogen, und musterte erneut Mia.
    Diesen Orgasmus würde sie mit Sicherheit nicht so schnell vergessen. Ich allerdings auch nicht. Fortwährend hatten sich ihre Muskeln um meinen Finger zusammengezogen, was mich selber fast abspritzen ließ, und das nur, weil ich wusste, wie genial sich dieser Scheiß für meinen Schwanz anfühlte. Zum Glück konnte ich mich im letzten Moment zurückhalten, denn auf eine eingesaute Hose mit eindeutigen Spuren wäre ich nicht sonderlich scharf gewesen.
    Jedoch war der Tag einer der schlimmsten in meinem Leben. Zumindest kam er locker unter die Top drei.
    Denn Mia Engel, ihres Zeichens der Ex-Truthahn und mein neues Sexsymbol, hatte mich ignoriert!
    Rund um die Uhr dachte ich nur an sie. An ihre kleinen Hände, wenn sie sich Halt suchend an mir festkrallten, ihr Lachen, ebenso wie ihr Stöhnen, wenn sie mich anflehte, sie zu ficken, wie hingebungsvoll sie sich mir gegenüber verhielt und wie viel sie mir gab.
    Ich brauchte sie, da gab es nichts dran zu rütteln. Aber dass dieses Bedürfnis so verdammt stark werden würde, hätte ich niemals angenommen. Mittlerweile hatte die Gewissheit, dass sie zu mir gehörte und alles mit uns in Ordnung war, etwas Essenzielles an sich. Doch heute war nichts in Ordnung gewesen, was mich regelrecht krank gemacht hatte. Ich wusste nicht einmal, dass ich so empfinden konnte. War es Liebeskummer? Wundern sollte es mich nicht, denn ich musste mir bereits eingestehen, dass ich sie liebte – und das bis zur absoluten Dussligkeit. Das war so absurd, dass es dafür gar keine Worte gab.
    Tristan Wrangler hatte verschissenen Liebeskummer wegen Mia Engel.
    Wie hatte das nur passieren können? Wieder eine Frage, die ich nicht beantworten konnte. Unter anderem, weil sich mein gesamtes Denken,

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