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Immer wieder samstags

Immer wieder samstags

Titel: Immer wieder samstags Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Both
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wie nur sie es konnte, meine Augen. Was auch immer sie darin fand, veranlasste sie, mit ihren Fingern hauchzart über meine Wangen zu fahren und zu lächeln. Dann allerdings schweifte ihr Blick ein Stück höher und sie runzelte nachdenklich die Stirn.
    »Warum magst du es eigentlich nicht, wenn jemand deine Haare berührt?« Boah! Mein Mädchen war heute nicht nur neugierig, sie schien ihre gottverdammte mentale Liste: ´Was ich noch nicht über Tristan Wrangler weiß´ abzuarbeiten.
    »Wegen meiner Frisur«, schnaufte ich unwillig.
    Ungläubig hob sie eine Augenbraue, was mich frustriert aufstöhnen ließ.
    »Meine Mutter hat mir immer durch die Haare gestreichelt, okay?«, spuckte ich aus und war wie immer grob, wenn es um dieses schwere Thema meines Lebens ging. Doch Mia wäre nicht Mia, hätte sie nicht verständnisvoll reagiert. Mitfühlend sah sie mich an und flüsterte: »Das hab ich mir gedacht ...« Ich nickte und beugte meinen Kopf herab, um meine Stirn gegen ihre zu lehnen, dabei ihren Duft zu genießen und dieses Flimmern zwischen uns zu spüren, wodurch ich mich so lebendig fühlte.
    »Willst du über gestern reden, Baby?« Vorsichtig tastete ich mich ran, denn dieser Vorfall war nach wie vor ungeklärt. Sie schloss die Augen – blockte ab.
    »Nein.«
    »Wieso nicht?« Die Sorge brannte sich wie Säure durch meinen Körper, aber ich wollte auch gleichzeitig keine Wiederholung unserer Auseinandersetzung. »Egal was bei dir daheim los ist, ich werde es verkraften.«
    »Nein!« Ihre Stimmte klang knallhart, absolut kompromisslos und so völlig entgegengesetzt ihrer sonstigen Natur. Es war kaum zu ertragen, dass sie mir eine Antwort verweigerte, aber ich musste wohl lernen, geduldiger zu sein.
    »Ich werde dich nach Hause fahren«, wollte ich die Eskalation vermeiden, natürlich nicht ganz ohne Hintergedanken. Vielleicht könnte ich ja mit nach oben kommen und …
»Nein!« Dieses Wort nervte mich langsam wirklich.
    »Was?«, fragte ich und löste meine Stirn von ihrer. »Wieso nicht?«
    »Du willst schnüffeln, deswegen nicht!« Fuck! Sie war schlau und kannte mich zu gut.
    Ein Blick in mein Gesicht bestätigte es auch noch.
    »Sieh es doch einfach so, Tristan. Du willst nicht in der Öffentlichkeit mit mir gesehen werden und ich will nicht, dass du mein Zuhause siehst und meine Familie kennenlernst.« Wann war sie eigentlich so knallhart geworden? Und von welcher Öffentlichkeit sprach sie? Mittlerweile wussten doch garantiert alle Bescheid. Ganz untypisch für mich reagierte ich defensiv: »Schwör mir, dass sie dir nicht wehtun!« Sie schien genauestens zu überlegen.
    »Ich schwöre dir, dass sie mir in den letzten Wochen nicht wehgetan haben«, antwortete sie leise – etwas stockend –, wollte sich umdrehen und gehen. Aber so nicht! Ich packte sie am Handgelenk und wirbelte sie zu mir rum. Auf ihren abwehrenden sowie verwirrten Blick folgte ein strenger meinerseits.
    »Mia, schwöre mir auch …« Ihre Augen weiteten sich deutlich, als sie die Warnung in meiner Stimme vernahm, »dass du zu mir kommst, falls irgendjemand auch nur seinen kleinen Finger an dich legt!«
    »Nein!«
    »Was?« So kamen wir nicht weiter, zumal ich langsam richtig pissig wurde. »Baby, ich meine es fucking ernst!«, drohte ich düster. Herrje, ich wollte sie doch nur beschützen, war das zu viel verlangt?
    »Ich auch!«, spie sie mir kämpferisch entgegen. »Ich komme schon alleine klar, Mista Wrangler. Machen Sie sich mal um mich keine Sorgen. Ich hab’s die letzten Jahre auch irgendwie geschafft, und du bist nicht für mich verantwortlich!«
    »Aber ... jetzt bist du nicht mehr allein!« Zur Abwechslung konnte ich mich nicht auf ihr »Sie« und dieses »Mista Wrangler« konzentrieren, was sie immer auf ihre Art betonte. Diesmal machte es mich auch nicht so unsagbar an wie sonst, stattdessen stand ich kurz davor durchzudrehen. Angestrengt fuhr ich mir durch die Haare. So hatte ich mir das keineswegs vorgestellt.
    »Doch! Offiziell bin ich sehr wohl allein! Tristan, bitte! Kümmere dich um dein eigenes Leben und deine eigenen Probleme!«
    Verstand sie denn gar nichts?
    »Mia!« Ich umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen und sie keuchte, als sie die Intensität meines Blickes bemerkte. » Du bist jetzt mein Leben. Allein der Gedanke, dir könnte irgendetwas passieren… Bitte, nimm wenigstens meine Handynummer – ruf mich an, Tag oder Nacht, wenn was sein sollte, oder auch… » Gefühlvoller als sonst kamen mir diese

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