Immer wieder samstags
dich, Tristan, und ich will keinen verdammten anderen ! Es passt kein anderer so gut zu mir wie du! Ich würde jeden mit dir vergleichen und keiner kann dem gerecht werden. Keinen werde ich so lieben können, wie ich dich liebe!«, rief ich beinahe schon hysterisch.
»Du wirst mich vergessen.« Unmöglich!
»Nein!«
»Doch, Mia! Du wirst mich vergessen!« Dieser Tonfall forderte Gehorsam; dieser Dominanz unterwarf ich mich normalerweise. Diesmal widerstrebte es mir.
»Tristan ... bitte …«, schluchzte ich. Ganz klar, nur eine Wiederholung, derer ich nicht müde wurde. Aber wie sollte ich ihn überzeugen, nicht diesen furchtbaren Schritt zu tun?
»Tu es nicht ... ich ... ich liebe dich und ich weiß, dass du mich liebst. Das ist das Wichtigste. Alles andere wird sich geben!«
Er lachte humorlos. »Wenn es so wäre, hätte ich dir nicht vor allen anderen meinen Schwanz in die Pussy gesteckt. Dann würde ich dich mit Respekt behandeln und nicht immer wieder und wieder in den Abgrund ziehen und dir deine Würde nehmen!«
»Ich wollte es doch auch«, erwiderte ich schwach.
»Du hättest dich mir nie verwehren können. Du würdest alles für mich tun. Diese totale Selbstaufgabe…«, stellte er fest und klang absolut niedergeschlagen, » ist nicht gesund. Es ist nicht gut. «
»Sag so was nie wieder! Du bist das Beste in meinem Leben!«, konterte ich nochmals, unvermögend zu glauben, was er von sich gab. Dennoch flüsterte widerstrebend eine Stimme in meinem Kopf, dass er womöglich doch nicht ganz falsch lag. Wir hatten uns in eine Art Abhängigkeit voneinander begeben, ohne einen Weg, dies zu ändern. Aber sollte es gleichzeitig das Ende bedeuten?
»Und du in meinem.« Fast emotionslos sprach er, einfach viel zu ruhig für diese eskalierende Situation. Bewies diese Ruhe doch, dass er sich bereits entschieden hatte und nichts, was ich sagte, ihn davon abbringen konnte. Es wäre bei Weitem einfacher, wenn er mich hassen würde, mir ins Gesicht schrie und damit alles wie eine Naturgewalt mit sich reißen würde. Aber dem war nicht so.
Seine Hand lag fast schon entspannt an meiner Wange und in seinem Blick machte sich eine Endgültigkeit breit, die mir eine Gänsehaut bescherte. Eindeutig, er war dabei mit dem Kapitel ´Mia´ abzuschließen und mich damit aus seinem Leben zu verbannen.
»Tristan, tu mir das nicht an ...« Obwohl die Hoffnungslosigkeit mein Herz abschnürte, konnte ich nicht anders, als ihn weiterhin anzuflehen. Es war egal, wie armselig ich mir dabei vorkam. Wenn nötig, wäre ich auch vor ihm auf die Knie gefallen. Schließlich entfernte er nicht nur sich aus meiner Welt, sondern alles Positive, die Liebe, die Freude, selbst sämtliche Farben. Trostlosigkeit machte sich breit.
»Du musst mich loslassen, Mia-Baby. Du musst aufhören, dich zwanghaft auf mich zu konzentrieren. Es gibt auch andere Dinge im Leben eines siebzehnjährigen Mädchens als ein sexbesessener Typ, der ein Arschloch ist.«
Hilflos schüttelte ich den Kopf, aber realisierte gleichzeitig, dass ich verloren hatte. Geduldig blickte er mir in die Augen, bis er die Kapitulation darin erkannte.
Seufzend wollte er sich abwenden, mir seine Hand entziehen, als letzter unwiederbringlicher Beweis, dass es hier und jetzt ein Ende hatte. Aber so weit war ich noch nicht. Fast schon panisch klammerte ich mich an sie, drückte sie weiterhin gegen mich, um den Trost ihrer Wärme in mich aufzunehmen. Noch einmal diese weiche Haut an meiner spüren, noch einmal diesen unvergleichlichen Duft inhalieren und mich in den Phantasien verlieren, dass alles doch nicht der Wirklichkeit entsprach. Mit meiner Nase glitt ich über die Handfläche und überflutete sie mit tränennassen Küssen. Verlor ich diesen Kontakt, würde es zu einer Realität werden, der selbst ich nicht mehr entkommen konnte. Tristan gab mir diesen Moment, schenkte mir kurzfristig die Möglichkeit, den Schmerz zu vergessen, der mich unweigerlich in die Tiefe reißen würde. Mit fast unbewegtem Gesichtsausdruck ließ er es geschehen, aber ich sah auch die Qual in seinen wunderschönen Zügen.
Doch die Maske verhärtete sich, schottete ihn ab und schloss mich gleichzeitig aus. Es war so weit. Ich musste seine Entscheidung akzeptieren, deren Gründe mir immer richtiger vorkamen, je länger diese absonderliche Stimme in meinem Inneren sie bestätigte. Dennoch widerstrebte es dem Rest in mir. Jede Faser schrie nach ihm, versuchte, sich an ihn zu ketten, ihn niemals gehen zu lassen,
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