Immer wieder samstags
versuchte ich krampfhaft, den dunkelbraunen chaotischen Haarschopf oben auf der Tribüne zu ignorieren. Obwohl er unbeteiligt wirkte, spürte ich seine Blicke bei jeder einzelnen Bewegung auf mir.
Wie jeden Montag legte ich ihm natürlich auch eine aufreizende Dehnshow hin, die ihn fast sabbern ließ. Jedes einzelne Mal war es für mich immer noch ein Wunder und unfassbar, dass ich so eine enorme Wirkung auf ihn hatte, was mich noch weiter anspornte. Schließlich sollte er was für sein Geld bekommen. Bei dem Gedanken musste ich lächeln. Manchmal fühlte es sich an, als wären wir allein in dieser riesigen Turnhalle. Alles wurde ausgeblendet und wir konzentrierten uns ausschließlich auf den jeweils anderen. Es gab einfach nichts Schöneres, als meinen persönlichen Sexgott um seine Selbstbeherrschung zu bringen, indem ich provokativ für ihn posierte.
Eva und Valerie sprangen gerade leichtfüßig über den Bock, worauf mein verträumtes Grinsen in sich zusammenfiel, denn ich ahnte bereits, dass ich niemals so elegant dieses Hindernis überwinden würde. Gott, das Teil war erstens viel zu hoch und ich zudem auch noch die Kleinste im Team. Selbst das Sprungbrett schien nicht sehr vertrauenserweckend. Einmal falsch aufgekommen würde ich unter Garantie auf meiner ohnehin schon ramponierten Nase landen. Das Allerschlimmste und was mir ein regelrechtes Unwohlsein bescherte, war, dass mein persönlicher Traummann mich die ganze Zeit nicht aus den Augen ließ. Er würde diese Peinlichkeit miterleben, sich endgültig fragen, was er mit mir dickem, ungeschickten Ding wollte und einfach das Weite suchen.
Jetzt konnte ich wirklich das Loch gebrauchen, was man sich in diesen Momenten stets herbeisehnte, um darin zu verschwinden. Leider musste ich mich der Realität stellen und sah mich mit einem wahren Albtraum konfrontiert.
Ich atmete noch einmal tief durch und schaute zu Eva, die als "Sicherheit" neben dem Bock stand. Ihr dreckiges Grinsen verhieß nichts Gutes, und mir wurde ganz flau im Magen. Dennoch wollte ich mir hier nicht die Blöße geben und als feige gelten, also rannte ich los.
Während meines Laufes visierte ich das Hindernis an, und es sah auch gut aus. Ich würde es über das Turngerät schaffen, aber genau als ich den rechten Fuß ausstreckte, um ihn auf das Sprungbrett zu setzen, schnellte Evas rosa Turnschuh nach vorn und traf mich voller Wucht am Schienbein.
»Argh!«
Sofort stolperte ich und verlor das Gleichgewicht. Meine Arme streckten sich automatisch aus, um den bevorstehenden Sturz abzufangen. Dabei achtete ich nicht mehr darauf, wo ich hintrat und schaffte es deshalb nicht über den Bock, sondern dagegen. Mein Gesicht kollidierte mit dem glatten Leder und Schmerz schoss von meinem Nacken ausgehend in meinen gesamten Kopf. Nur am Rande nahm ich ein Knacken wahr, verursacht durch die Wucht des Aufpralls, aber ich ignorierte es, als mir kurz schwarz vor Augen wurde und ich zu Boden ging. Auf den Knien bemerkte ich das Blut, welches aus meiner Nase tropfte.
Das Rauschen in meinen Ohren ließ fast das hämische Gelächter untergehen, was von der gesamten Klasse zu kommen schien. Doch ich hörte es noch viel zu deutlich, was somit meine Demütigung real machte. Die Tränen kamen wie von selbst, vermischten sich mit dem Blut auf der Matte und nahmen mir gleichzeitig meinen Stolz. In diesem Moment wollte ich sterben.
Sie würden nie aufhören, mich zu quälen, dessen war ich mir sicher. Aber ich wollte auch nicht als Beweis meiner eigenen Schande weiterhin die Hilflose geben, stattdessen kam ich wacklig auf die Beine und bedeckte meine Nase mit einer Hand.
Alles in mir schrie nach Flucht, aber ich bekam keine Gelegenheit, denn hinter mir vernahm ich ein Raunen und Keuchen. »Tun sie was, anstatt hier blöd rumzustehen! Wofür werden sie gottverdammt nochmal bezahlt?«, grölte eine mir allzu bekannte Stimme durch die gesamte Turnhalle. Ich drehte mich schockiert in die Richtung, aus der sein tiefer Bass kam.
Tristan stand bedrohlich vor der Sportlehrerin, inmitten aller Mädchen, und funkelte sie wütend an. Die Einschüchterung war ihr deutlich anzusehen. Denn er wirkte wie der Teufel persönlich, und er war sauer. Seine Hände, die er zu Fäusten geballt hatte, zitterten. In seinen schönen Augen glänzte unverhohlener Zorn, der nur auf eine Gelegenheit wartete, um auszubrechen.
»Wie können sie so was nur immer zulassen, verdammte Scheiße? Sind sie eine beschissene Sadistin? Werden sie
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