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Immortal 3 - Schwarze Glut

Immortal 3 - Schwarze Glut

Titel: Immortal 3 - Schwarze Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash
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nicht im Ernst, oder? Du stellst meine Arbeit bloß aus, um mir einen Gefallen zu tun. Eigentlich hältst du zeitgenössische Kunst für Schrott.«
    Er guckte unglücklich drein. »Ich habe meine Meinung geändert. Deine Gemälde …«, sagte er und brach kopfschüttelnd ab, ehe er fortfuhr: »In dem Moment, als ich sie sah, wusste ich, dass sie einzigartig sind. Sie unterscheiden sich von allem, was ich in diesem oder einem anderen Jahrhundert gesehen habe. Sie sind zeitlos, ätherisch, entstanden aus dem Traum von einer anderen Welt.« Er räusperte sich. »Einer besseren Welt.«
    Sein Lob wärmte ihr das Herz. Spontan richtete sie sich auf ihren Zehenspitzen auf und schickte ihm ihre Magie mit einem sinnlichen Kuss. Zunächst war er überrascht, doch dann nahm er ihre Kraft freudig in sich auf. Christine schmiegte sich an ihn. Liebe und pure Lust regten sich in ihr. Die Galerie, ihre Bilder, ihre geplante Flucht – alles verblasste, und für einen kurzen wundervollen Moment gab es nur sie beide, die durch Magie vereint wurden. Könnte es doch bloß andauern! Aber sie wusste, dass es ein idiotischer Traum war. Die Welt befand sich auf Kollisionskurs mit der Hölle. Menschen starben. Sie hatte kein Recht, hier zu sein – sicher in den Armen des Mannes, den sie liebte.
    Ein eisiger Schauer durchfuhr sie. Sie beendete den Kuss und trat einen Schritt zurück. Fröstelnd rieb sie sich die nackten Arme. Kalen sah sie besorgt an und hätte wohl etwas gesagt, wäre in diesem Augenblick nicht Fiona zu ihnen gestoßen.
    »Es ist Zeit, Kalen. Draußen hat sich eine ziemliche Menge versammelt, und der Regen ist scheußlich. Soll ich den Schutz aufheben?«
    »Sind alle auf Position?«
    »Selbstverständlich.«
    »Nun, dann lass doch bitte unsere Gäste hereinkommen!«
    Christine starrte auf die Tür. Nun war es so weit. Ihre Chance war gekommen. Sie brauchte sie lediglich zu ergreifen.

Kapitel 19
    D ie nächsten fünfzehn Minuten waren ein Wirrwarr aus fremden Gesichtern und gemurmelten Begrüßungen. Christine stand neben Kalen, ein künstliches Lächeln auf dem Gesicht, und gab angemessene Banalitäten von sich. Kalens Gäste waren eindeutig sehr vermögend. Die menschlichen Frauen waren schön und schlank, in Seide gehüllt und mit Juwelen behängt. Die Männer, wahlweise im Smoking oder im traditionell schottischen Aufzug, rochen förmlich nach Macht und Geld.
    Auch ein paar magische Kreaturen fanden sich unter den Besuchern – eine Gruppe kleiner flatternder Elfen und ein Trio verführerischer Selkie-Männer mit langem sandfarbenem Haar und glühenden dunklen Augen. Die Sidhe-Wachen standen ganz ruhig da, aber Christine spürte, dass ihnen nichts entging. Dass sie den Eingang bewachten, war ein Problem, wenn auch kein unlösbares. Schließlich hatte ihr Kalen unabsichtlich ein sehr mächtiges Instrument gegeben, das ihr bei der Flucht half.
    Sie wartete, bis ungefähr die Hälfte der Gäste an der Sicherheitssperre der Sidhe vorbei war. Bald würden die Schutzzauber wieder erneuert, also musste sie jetzt handeln. Sie berührte Kalens Arm. »Ich verschwinde mal kurz.«
    »Ist gut. Aber komm schnell zurück!«
    Anstelle einer Antwort legte sie eine Hand an seine Wange. Er nahm sie, küsste sie und sah ihr in die Augen. Christine bemühte sich um einen möglichst neutralen Gesichtsausdruck. Und falls Kalen in ihrem Blick irgendeinen Hinweis erkannte, ließ er es sich nicht anmerken.
    »Ich warte«, sagte er leise.
    Sie ging und drehte sich nicht noch einmal um, obwohl sie es schrecklich gern wollte. Mit den Tränen kämpfend, betrat sie die Damentoilette. Wie sie gehofft hatte, war niemand hier. Hastig eilte sie zum nächsten Waschbecken und drehte den Wasserhahn auf.
    Fließendes Wasser zu hören und zu sehen beruhigte sie. Sie hielt die Hand unter den klaren Strahl und konzentrierte sich auf ihre Magie. Sofort verband sich die Gischthalskette von Kalen mit dem Wasserstrahl und jagte ihr funkelnde Magiewellen über die Haut. Christine beschwor einen Blendzauber herauf, hüllte sich darin ein und formte ihn zu dem gewünschten Bild: männlich, mittleren Alters mit einer fülligen Taille und einer kahlen Stelle auf dem Kopf, die nur dürftig von fettigen Strähnen verdeckt wurde. Ihre Tarnung trug einen langen Regenmantel über einem maßgeschneiderten Smokingjackett und einem Kilt. Unter dem einen Arm klemmte ein Regenschirm.
    Als sie sicher war, dass der Blendzauber hielt, verließ sie die Damentoilette wieder. Die

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