Immortal 3 - Schwarze Glut
Risse und Blutergüsse, die die Dunkelfeen ihr beigebracht hatten. Ihr fehlte die Kraft, um ihm zu helfen. Ermattet lag sie da, während seine Magie mit jeder Berührung über ihre Haut tanzte und den Wundschmerz linderte.
Als sie nackt war, hob er sie von der Couch und ließ sie behutsam in die Wanne hinab. Das warme Wasser umfing ihren müden Leib wie die beschützenden Arme einer Mutter. Christine zog die Knie an, während Kalen sich auszog. Trotz aller Erschöpfung konnte sie nicht umhin, auf den Anblick seines entblößten Körpers zu reagieren, der so breit und fest war und sich bereits vollständig vom Kampf erholt hatte. Er stand neben der Wanne und sah sie an.
Tränen brannten in Christines Augen. »Uni hätte nie solch ein grausames Urteil über dich verhängen dürfen. Sie muss ein Monster sein, das zu tun!«
»Nein, sie ist meine Mutter – hart, aber gerecht. Es ist ihr Recht, mich so zu bestrafen, wie sie es für angemessen hält.«
»Keine liebende Mutter würde ihrem Sohn eine derartige Strafe auferlegen.«
»Göttinnen sind nicht wie menschliche Mütter. Uni gab mir eine Aufgabe, und einzig meine Arroganz war schuld, dass ich versagte. Sie verhängte das Urteil, und sie duldet keinen Ungehorsam.«
»Wenn du sie bitten würdest …«
Ein schmerzlicher Ausdruck legte sich auf sein Gesicht. »Es wäre eine Beleidigung, und ich würde sie niemals beleidigen. Sprechen wir nicht mehr davon.«
Er stieg zu ihr in die Wanne, setzte sich hinter sie und zog sie zwischen seine gespreizten Beine. Dann nahm er das Seifenstück und seifte ihr schweigend den Rücken, die Arme und die Brüste ein. Sie zuckte, als er ihre verwundete Schulter streifte, und er runzelte die Stirn. Aber in Wahrheit heilten ihre Wunden schon durch seine Berührung.
Er beugte sie behutsam vor und wusch ihr das Haar. Anschließend wandte er sich ihrem Bauch und ihren Beinen zu, wobei seine Finger zwischen ihre Schenkel glitten und sie dort streichelten. Christine erschauderte und wurde sogleich schwach, während jene vertraute Sehnsucht sie überkam, die einem flüssigen Feuer gleich durch ihre Adern floss.
Seine Erektion war direkt an ihrem Po, doch er machte keinerlei Anstalten, sich um seine eigenen Bedürfnisse zu kümmern. Er sprach kein Wort, doch sie brauchte auch keines, um zu verstehen, warum er sich zurückhielt. Es war Reue wegen seiner Lügen, wegen seiner Versäumnisse, wegen alldem, was er ihr nicht geben konnte, und wegen des bittersüßen Endes, das ihre Liebe nehmen sollte.
Sie nahm die Seife und drehte sich zu ihm, um seine Brust und Arme einzuschäumen. Als sie fertig war, stand er auf und hob sie aus der Wanne. Tropfnass trug er sie zum Bett und legte sie hin. Sie lud ihn stumm ein, in ihre Arme zu kommen, und er kam. Vorsichtig legte er sich auf sie und drang langsam in sie ein. Christine reckte ihm ihre Hüften entgegen, um ihn tief in sich aufzunehmen.
Er liebte sie mit einem rohen, stummen Verlangen, das sie tief im Innern berührte. Die Beine um ihn geschlungen, hielt sie ihn mit aller Kraft fest. Die einzigen Geräusche waren die, die ihrer beider Atmen und die Bewegungen ihrer Körper verursachten. Ihre Magien und ihre Seelen umkreisten einander und vereinten sich. Wie immer enthielt Christine ihm nichts vor, und dennoch war ihre Vereinigung unvollkommen, was sie zuvor nie gewesen war. Die Freude und die Freiheit fehlten.
Er stöhnte im selben Moment auf, in dem sie einen schmerzlich süßen Orgasmus erlebte. Die Auflösung ihrer Liebe war eine langsame bebende Talfahrt, und als sie endete, war Christine körperlich ebenso ermattet wie geistig.
»Christine«, murmelte Kalen.
Sie öffnete die Augen. »Ja?«
»Versprich mir, falls du mich nicht wiedersiehst, dass du dich an mich erinnern wirst!«
»Oh, Kalen!« Sie vergrub ihr Gesicht an seiner Brust und ließ ihren Tränen freien Lauf.
Mac könnte den Anruf einfach ignorieren.
Das Handy bimmelte ein zweites Mal. Ein drittes Mal. Fluchend zog er es vom Gürtelclip, ehe die Mailbox ansprang. Niniane hasste die Mailbox, und sie besaß die Macht, ihm das Leben sehr, sehr schwer zu machen.
Vor allem wenn er auf ewig in Annwyn leben musste. Dann könnte er ihr nicht mehr aus dem Weg gehen. Sie würde ihn Tag und Nacht verfolgen, Jahrhundert für Jahrhundert. Allein bei diesem Gedanken brach ihm kalter Schweiß aus.
Er klappte das Handy auf und knurrte hinein.
»Mackie?«
Mac verzog das Gesicht. »Ja, Mum, ich bin’s.«
»Warum hat das so
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