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Immortal 3 - Schwarze Glut

Immortal 3 - Schwarze Glut

Titel: Immortal 3 - Schwarze Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash
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Christine schlecht wurde, als er sie ihr über den Kopf warf. Es handelte sich um eine Bleischürze, wie sie beim Röntgen benutzt wurde. Das Gewicht drückte Christine herunter, und das Blei brannte sich durch ihre Haut bis in die Muskeln und Knochen. Jede Faser ihres Körpers schrie vor Schmerz, und das bisschen Magie, an das sie sich noch geklammert hatte, wurde geradewegs aus ihr herausgesogen.
    Leanna lachte.
     
    Leannas Suite im Palace war dunkel und verlassen.
    Kalen fluchte. Er war schon früh in Inverness angekommen, mit Unis Kristallspeer bewehrt, und hatte gehofft, die Sache schnell zu beenden. In der Stadt herrschte Panik, denn knapp eine Stunde vorher hatte es mehrere Explosionen gegeben, von denen einige menschengemacht, andere magischen Ursprungs gewesen waren. Die Wasser-, Strom- und Telefonleitungen waren zusammengebrochen, und Zombies sowie andere, minderwertigere Dämonen zogen auf der Suche nach Opfern durch die Straßen. Wenn die Sonne erst untergegangen war, würden sich gewiss noch Vampire zu ihnen gesellen. Die Menschen und lebensmagischen Kreaturen, die es nicht geschafft hatte, rechtzeitig zu fliehen, waren tot oder todgeweiht. Leannas Dämonenfürstin musste hier die Hand im Spiel gehabt haben.
    Eine kurze Durchsuchung der Suite ergab einen schwachen Todesgeruch in Leannas Ankleidezimmer, aber keinen Hinweis auf aktive todesmagische Zauber. Kalen lehnte Unis Kristallspeer an die Wand und ließ sich in eine Ecke des schwarzweiß gestreiften Ledersofas fallen. In einer Stunde ging die Sonne unter, aber vorher wäre Mac hier.
    Fünfzehn Sekunden später war Kalen wieder auf den Beinen, den Speer in der Hand, und lief im Zimmer auf und ab wie ein Panther in seinem Käfig. Mürrisch starrte er auf das tote Telefon. Warten war die Hölle! War das Treffen nur ein Ablenkungsmanöver gewesen, um ihn aus dem Weg zu haben?
    Nein, das konnte er sich nicht vorstellen. Leanna wollte geradezu verzweifelt ein Kind von ihm. Zum ersten Mal dachte er genauer nach, welches wohl der Grund dafür sein mochte. Ihre Erklärung, dass sie das Kind Niniane schenken wollte, war ganz gewiss eine Lüge. Ihr wahres Motiv, dessen war er sich sicher, hatte etwas mit Todesmagie zu tun. Ein Baby mit einer unsterblichen Seele. Könnte es sein, dass Leanna wusste, wie sie diese Seele auf sich selbst übertragen konnte?
    Allein die Vorstellung war entsetzlich. Seelenraub, noch dazu von einem unschuldigen Kind, bedeutete, dass das Baby als leere Hülle sterben würde.
    Mit jeder Sekunde wurde Kalens Wut größer und er unruhiger. Ob Leanna überhaupt noch auftauchte? Oder musste er nach ihr suchen?
    Nein, sie würde kommen, denn sie wollte ja ein Kind von ihm. Sie wollte eine unsterbliche Seele. Und um sie zu bekommen, führte kein Weg an ihm vorbei. Er stellte sich ans Fenster, so dass er auch die Tür im Blick hatte, und wartete.
     
    Leannas Halbblut-Lakai warf sich Christine wie einen Sack Hundefutter über die Schulter. Die Decke erstickte Christine beinahe und fühlte sich an, als würde sie ihr langsam, aber sicher ihr Innerstes verbrennen. Ihr blieb keine andere Wahl, als die Augen zu schließen und durchzuhalten.
    Ihr Entführer trug sie einen unebenen Hang hinunter, wobei Christine immer wieder mit dem Kopf gegen seinen Rücken schlug. Als er durch eine Art Portal ging, sah sie grünes Elfenfeuer durch einen Spalt in der Decke aufblitzen. Dann hörte sie, wie eine Tür zufiel, und gleich darauf trat vollkommene Stille ein. Der schwache Geruch von schwerem Lehm drang ihr in die Nase.
    Eine halbe Ewigkeit lang hörte sie nichts außer den schweren Schritten des Halbbluts und Leannas leichtfüßigeren. Schließlich blieben beide stehen. Wieder öffnete sich eine Tür und fiel hinter ihnen zu.
    »Dougal«, befahl Leanna, »lass sie runter!«
    Dougal gehorchte, indem er Christine auf den harten Boden fallen ließ. Sie verkniff sich einen Schmerzensschrei. Grobe Hände zurrten die Decke weg, bis ihr Kopf und ihre Schultern frei, ihre Arme aber noch fest im Blei eingebunden waren. Christine schöpfte gierig Atem. Dann erschien Leannas Gesicht über ihr. Ein grausames Lächeln umspielte ihre Lippen.
    Christine wandte den Kopf, so dass ihre Wange auf den Boden gespresst war, und sah sich um. Es dauerte eine Weile, bis sie etwas erkennen konnte. Sie lag auf der Erde neben einem hohen, aufrecht stehenden Stein. Vor ihr, in die letzten Strahlen der untergehenden Sonne getaucht, war die Grabmalsbühne, auf der Leanna ihre

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