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Immortal 3 - Schwarze Glut

Immortal 3 - Schwarze Glut

Titel: Immortal 3 - Schwarze Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash
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schaffen, das würdig war, zwischen Buonarroti und da Vinci zu hängen.
    Und nun war es ihm gelungen.
    Bei allen Göttern in Annwyn! Christine hatte das bewirkt, daran hegte er nicht den kleinsten Zweifel. In einer einzigen Nacht hatte sie ihm geschenkt, was zehn Jahre mit Leanna ihm nicht geben konnten.
    Er musste sie finden.
     
    Die antike römische Urne war beinahe so groß wie Christine und hatte die Jahrhunderte mit erstaunlich wenigen Sprüngen überstanden. Der elegante Marmorsockel sorgte dafür, dass die Vase Christine um gute dreißig Zentimeter überragte und die darauf abgebildeten Menschen direkt auf ihrer Augenhöhe waren.
    Christines Wangen glühten, doch aus unerfindlichen Gründen musste sie einfach hinsehen. Zweitausend Jahre alte Pornographie, das war es, sonst nichts. Eine nackte Frau lag auf dem Rücken, die Beine weit gespreizt. Mit einer Hand spielte sie mit ihrer Brust, deren Spitze dunkel und aufgerichtet war. Vor ihr stand ein Mann, dessen Erektion so lang war wie sein Unterarm. Die Spitze steckte in der Scheide der Frau. Die ganze Szene war außergewöhnlich detailgetreu gemalt.
    Das Paar war nur eines von mehreren auf der Urne. Ein Stück weiter links kniete eine Frau vor einem Mann und befriedigte ihn oral. Noch einen Schritt weiter fand Christine sich dem Bild eines Mannes gegenüber, der eine Frau von hinten bestieg. Und in einer vierten Szene …
    Sie hörte Schritte hinter sich und hatte sich gerade rechtzeitig umgedreht, als Kalen die letzte Stufe hinaufkam. Er trug denselben Kilt wie gestern, hatte sich jedoch ein altmodisches Hemd übergezogen, ziemlich ähnlich dem, das Christine sich aus seinem Schrank geborgt hatte. Die obersten Bänder waren offen, so dass sie ein kleines Dreieck dunkler Locken sehen konnte. Sein Haupthaar reichte ihm bis zu den Schultern. Er war barfuß.
    Christine rang nach Atem. Die sinnliche Kraft, die Kalens Gegenwart ausstrahlte, war unglaublich. Am liebsten wäre sie zurückgewichen, und es nicht zu tun fiel ihr umso schwerer, als lebhafte Erinnerungen an alles, was er mit ihr angestellt hatte, in ihrem Kopf auftauchten. An die Empfindungen, die er in ihr geweckt hatte, mochte sie gar nicht erst denken.
    Sie biss sich auf die Unterlippe. Währenddessen betrachtete Kalen sie stumm, wobei sein Blick etwas zu lange auf ihrem Busen verharrte. Christine musste nicht hinsehen, um den Grund dafür zu erfahren. Ihr war sehr wohl bewusst, dass ihre Brustspitzen sich in dem Augenblick aufgerichtet hatten, in dem er erschienen war. Und das dünne Leinenhemd dürfte es kaum verbergen. Sie verschränkte die Arme vor der Brust. Er reagierte mit einem Grinsen, und sie wusste, dass er daran dachte, wie oft sie sich in der letzten Nacht auf dieselbe Art bedeckt hatte.
    Es war das erste Mal, dass sie ihn lächeln sah – richtig lächeln –, und die Wirkung war atemberaubend. Seine Zähne waren weiß und gerade, und auf der linken Wange zeigte sich ein überraschend jungenhaftes Grübchen. Er war ein unglaublich schöner Mann. Uni hatte wahrlich nicht an maskuliner Schönheit gespart, als sie ihren Sohn schuf. Immer noch lächelnd blickte er kurz zu der Urne, dann wieder zu ihr.
    »Gefällt sie dir?«, fragte er leise.
    Sie gab sich verständnislos. »Was gefällt mir?«
    Mit großen Schritten kam er auf sie zu. »Das ist eines der ersten Stücke, die ich gekauft habe. Die Urne stammt aus dem ersten Jahrhundert und wurde 1752 aus den Ruinen von Pompeji gegraben. Ich habe sie noch im selben Jahr gekauft.« Er stand vor der Urne und zeigte mit dem Finger auf eines der Paare. »Das ist meine Lieblingsszene.«
    Sie wollte nicht hinsehen, konnte jedoch nicht anders. Bei dem Paar lag die Frau auf einer hüfthohen Plattform. Der Mann stand zwischen ihren gespreizten Schenkeln, sein Glied vollständig in ihr. Seine Hände lagen auf ihren Brüsten, und die Frau sah aus, als wäre sie unmittelbar vor dem Höhepunkt.
    »Gefällt sie dir?«, fragte er wieder.
    »Nein.«
    Er lachte leise. Sein Lachen klang wie ein wundervolles Versprechen, ähnlich dem sanften Donnergrollen vor einem Sommergewitter. Irgendwie war er heute anders als letzte Nacht. Er schien entspannter, weniger zynisch, und Christine fand diese Wandlung entschieden zu reizvoll.
    »Ich glaube, du lügst«, stellte er fest. »Ich denke, dass du von dem Kunstwerk sehr fasziniert bist.«
    Er hatte recht. Als sie rot wurde, lachte er wieder.
    Verlegen wandte sie ihm den Rücken zu und ging zu dem einzigen Fenster, das

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