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Immortal 3 - Schwarze Glut

Immortal 3 - Schwarze Glut

Titel: Immortal 3 - Schwarze Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash
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»Das ist … unwahrscheinlich. Leanna kann grausam sein, aber sie ist eine Sidhe. Sie würde sich nicht mit Dämonen einlassen.« Insgeheim jedoch war er sich nicht so sicher. Er musste das später überprüfen. »Was hast du gemacht, nachdem dein Freund tot war?«
    »Ich brauchte eine Weile, bis ich mich wieder gefangen hatte. Zuerst gab ich sein ganzes Geld weg. Ich konnte den Gedanken nicht ertragen, von seiner Todesmagie zu profitieren. Dann ging ich aus Boston weg. Ich hatte meinen Abschluss an der Kunsthochschule und wollte schon immer in Europa reisen. Ich dachte, ich könnte mich richtig auf meine Kunst konzentrieren und ein paar meiner Werke in Galerien zum Verkauf anbieten. Also verkaufte ich alles, was ich hatte, und machte mich auf den Weg. Ich ging nach London, Paris, Prag, Madrid, Mailand, Florenz – überallhin. Vor zehn Monaten kam ich in Rom an und beschloss zu bleiben. Ich mietete mir eine winzige Wohnung in der Nähe des Florentiner Doms in Trastevere. Eine Woche später ging eine Bombe in der Sixtinischen Kapelle hoch, und es war die Hölle los. Überall waren Todeskreaturen. Täglich gab es Morde und Vergewaltigungen. Alle Leute waren in Panik. Die Museen quer durch Europa meldeten Diebstähle oder Vandalismus. Ihre wertvollsten Meisterwerke wurden zerstört.« Sie sah ihn streng an. »Ich wäre nie darauf gekommen, dass jemand wie du dahintersteckte. All diese Gemälde und Skulpturen wurden gerettet, nicht vernichtet.«
    »Ich wünschte bloß, ich hätte mehr retten können.«
    »Kurze Zeit danach schloss ich mich dem Hexenzirkel des Lichts an. Ich war in einem Internetcafé und suchte nach Zaubern, mit denen ich gegen all die Todesmagie angehen könnte. Da traf ich eine Hexe aus dem Zirkel in einem Chatroom.«
    Kalen war nicht gewillt, weiter über Christines Zirkel und dessen Absicht, die Welt zu retten, zu diskutieren. Er konnte ihnen nicht helfen, und es beschämte ihn. Es beschämte ihn, dass er der Menschheit den Rücken zukehren musste, wenn sie ihn dringend brauchte. Deshalb wollte er das schnellstmöglich vergessen. Er läutete nach den Heinzelmännchen. Im nächsten Moment hörte man das Rascheln winziger Füße, und es gab ein blitzartiges Gewusel an der Tafel. Das Dessert erschien: Kekse, Himbeeren und Schlagsahne.
    Christine blickte sehnsüchtig auf die Kekse. »Ich weiß nicht, ob ich dafür noch Platz habe.« Aber sie nahm trotzdem etwas davon.
    »Was mich interessiert«, sagte Kalen, der die Unterhaltung in sicherere Gewässer lenken wollte, »konntest du deine Werke in einer Galerie ausstellen?«
    Christine lachte verbittert. »Nein. Es gibt nur eine Kunstgalerie, in der ich wirklich ausstellen wollte. Ich habe ihre Räume in jeder großen europäischen Stadt gesehen, in der ich war, einschließlich der richtig noblen Niederlassung in Rom. Ich bin mit dem Kopf gegen die Wand gerannt, um wenigstens ein Mal mit dem Leiter reden zu können, aber der Mann ist so schwer zu greifen wie ein Gespenst.«
    Kalen senkte seine Gabel. »Meinst du deLinea?«
    »Du hast von ihm gehört? Ach ja, klar, musst du wohl, so sehr, wie du die Kunst liebst.«
    »Diese Liebe schließt die Kunst der letzten hundert Jahre allerdings nicht ein. Aber ja, ich habe von deLinea gehört, und glaub mir, es ist kein Verlust, dass deine Arbeiten dort nicht ausgestellt werden. Die Galerien sind auf moderne Kunst spezialisiert.« Er schnaubte verächtlich. »Vielleicht sollte ich lieber sagen, auf modernen Müll.«
    »Moderne Meisterwerke«, entgegnete Christine mit funkelnden Augen. »Künstler von höchstem Rang. Sie sind mindestens so waghalsig und bahnbrechend, wie es die Renaissancekünstler zu ihrer Zeit waren.«
    Kalen winkte ab. »Farbspritzer auf Leinwand. Bilder, die ein Kind oder ein Affe zustande brächte. Ich raube dir ja ungern deine Illusionen, aber deLineas Geschäft ist nichts als ein Spiel. Die Galerie versorgt die Reichen und Dummen mit mittelmäßiger Kunst zu obszönen Preisen. Ein Rockstar oder Schauspieler kauft ein Bild bei einer deLinea-Vernissage, und ehe du dichs versiehst, gehen zehn zweitklassige Bilder ähnlicher Art für fünf Millionen Euro das Stück weg. Das Ganze ist reiner Beschiss.«
    »Das stimmt nicht! DeLinea stellt brillante Werke aus! Ich hätte alles gegeben, um meine Aquarelle in einer seiner Galerien zu sehen. Aber sie haben sich nicht einmal meine Mappe angeschaut. Ich musste weiter Bilder vor dem Kolosseum an Touristen verkaufen.«
    »Das musst du nicht mehr«,

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