Immortal 3 - Schwarze Glut
nicht weiter nach oben ziehen. Schließlich gab sie auf.
»Diese Aufmachung passt in meine schlimmsten Alpträume. Wie hielten die Frauen es aus, jeden Tag so ein Korsett zu tragen? Ich kriege kaum Luft.«
»Du siehst entzückend aus.«
»Ich kann von Glück sagen, wenn ich nicht ohnmächtig werde. Ich wollte ja gar kein Korsett anziehen, aber von den Kleidern passte nicht ein einziges ohne. Ich kann es gar nicht erwarten, das Ding loszuwerden.«
»Keine Sorge«, beruhigte er sie sanft, »ich habe vor, es dir sehr bald auszuziehen.«
Christine wandte den Blick ab und trank von ihrem Wein. Kalen entging nicht, dass sie rot wurde, und er lächelte. Wie er es genoss, sie zum Erröten zu bringen! So froh war er seit Jahrhunderten nicht mehr gewesen.
»Darüber muss ich mit dir reden«, begann Christine, als sie ihr Glas wieder abstellte.
»Worüber?«
»Du weißt genau, worüber. Über diese … Sache zwischen uns. Ich habe dir schon gesagt, dass ich nicht deshalb hergekommen bin. Ich hätte nicht mit dir schlafen dürfen.«
»Das ist nicht dein Ernst!« Er griff über den Tisch und nahm ihre Hand. Sofort vibrierte ihre Magie auf seiner Haut. Sie hatte wahrlich Schwierigkeiten, irgendetwas zurückzuhalten. Sie war zu jung, zu unschuldig, und ihre Magie war viel zu stark mit ihrer Sinnlichkeit verwoben. Sie konnte einfach nicht anders, und nach zehn Jahren mit Leanna fand Kalen das äußerst erfrischend.
Dann aber kam ihm ein sehr unschöner Gedanke. »Gehörst du einem anderen Mann – einem Ehemann?«
Sie starrte ihn schockiert an. »Nein! Göttin! Denkst du, ich hätte … mit dir …, wenn ich …« Sie schluckte. »Glaub mir, ich hätte nie mit dir geschlafen, gäbe es einen anderen! Ich halte nichts von beiläufigem Sex«, erklärte sie und fingerte an der Serviette in ihrem Schoß herum. »Nicht so wie du mit Leanna.«
Hades! Er wünschte, Christine hätte ihn nie mit der Sidhe gesehen. »Leanna bedeutet mir nichts.«
Ihre Lippen zuckten. »Aber du warst heute bei ihr, oder nicht?«
»Hat Pearl dir das erzählt?« Er würde die Haushälterin erwürgen.
»Ja. Hattest du Sex mit ihr?« Christine schloss kurz die Augen. »Ach was, nein, vergiss, dass ich das gefragt habe! Ich will es eigentlich gar nicht wissen.«
Sie war eifersüchtig! Prompt ging ihm das Herz auf. Er fasste ihre Hand fester und empfand eine tiefe Befriedigung, als er fühlte, wie ihre Magie auf seine Berührung reagierte. »Ich habe ihr gesagt, dass du unter meinem Schutz stehst.«
»Ach so.«
Er drückte ihre Hand. »Du brauchst dir keine Gedanken zu machen. Ich habe dir gesagt, dass ich für deine Sicherheit sorge, und das tue ich. Von Leanna hast du nichts zu befürchten.« Er drehte ihre Hand um und malte einen Kreis in die Innenfläche. Als er hörte, wie sie nach Atem rang, musste er wieder lächeln. »Möchtest du wissen, was ich Leanna noch gesagt habe?«
»Ich weiß nicht.«
»Ich habe unsere … Beziehung beendet – oder das, was wir hatten, was wohl kaum die Bezeichnung verdient.«
Christine riss die Augen weit auf. »Aber … gestern hattest du noch vor, ein Kind mit ihr zu bekommen!«
»Sie wollte ein Baby, stimmt. Ich habe entschieden, dass ich keines will – zumindest«, fügte er hinzu, »nicht mit ihr.«
Die Heinzelmännchen kamen, räumten die Suppentassen ab und brachten ein wohlriechendes Safranrisotto. Kalen bemerkte erfreut, wie sehr Christine diesen Gang zu genießen schien. Danach folgten ein Salat und zum Schluss eine Auswahl an Früchten und Käse.
»Pearl erzählte mir, dass die Heinzelmännchen vor der Umweltverschmutzung in Glasglow geflohen sind«, sagte Christine zwischen zwei Bissen von einer Birne. »Ich fange langsam an, zu glauben, dass es dir gefällt, Ausgestoßene zu sammeln.«
Kalen wollte nicht über die Heinzelmännchen reden. »Nicht besonders. Ich brauchte Personal, und sie waren verfügbar.« Er strich leicht mit dem Finger über ihren nackten Arm. Dann ließ er seine Hand zu ihrer Brust schweifen.
»Hör auf!«, flüsterte sie, während ihre Lider flatterten.
»Warum? Du magst es, wenn ich dich berühre.«
»Und genau das ist der Grund.« Sie war sehr rot, und ihre Magie wärmte seine Finger, aber sie wirkte besorgt. Zweifellos dachte sie an Tain und Kehksut. Bei diesem Gedanken überkam ihn ein Gefühl von vollkommener Hilflosigkeit, gepaart mit einer tiefen Scham. Sie wollte, dass er ihr Held war. Und wie sehr wünschte er, es stünde ihm frei, diese Rolle zu
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