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Immortal 3 - Schwarze Glut

Immortal 3 - Schwarze Glut

Titel: Immortal 3 - Schwarze Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash
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ihrer Verärgerung rang. Der Stolz gewann. Sie nahm die Hände aus dem Teig vor sich und wischte sie an einem Geschirrhandtuch ab. »Lassen Sie mich Ihnen wenigstens etwas Anständiges zu essen machen!«
    »Ist nicht nötig. Ich muss heute Nachmittag geschäftlich nach Edinburgh. Und heute Abend bin ich in Inverness.«
    »Inverness. Wo Sie die Sidhe- Luid wieder ins Bett zerren, schätze ich.«
    Als Kalen schwieg, wedelte sie mit ihrem kleinen Wurstfi nger. »Ich weiß, dass Sie das nicht hören wollen, Kalen, aber ich sag’s Ihnen, wie’s ist: Die Kleine kennt keinen Respekt, so wie sie in den alten Steinen herumtanzt und herumhurt! Ich 72
    sag’ Ihnen, mit der nimmt es ein schlimmes Ende, ganz gewiss wird es das!«
    Kalen biss in seinen Haferkeks, und prompt runzelte Pearl die Stirn angesichts der herabregnenden Krümel. »Leannas Führung mag vielleicht frevelhaft sein«, entgegnete er, »aber sie richtet damit keinen Schaden an. Es ist bloß eine Vorstellung für die Touristen.«
    »Das Weib ergötzt sich an menschlicher Schwäche, Kalen. Früher oder später wird noch jemand auf ihren Führungen verletzt.«
    Kalen widmete sich einem zweiten Haferkeks. Er hielt nichts von Leannas Touristenvorführungen, aber sie verdiente ein Vermögen damit. Und sie war zu stolz, um Geld von einem Liebhaber zu nehmen. Würde Niniane sie anerkennen, brauchte Leanna sich nicht auf diese Weise zu verdingen. Dann bekäme sie regelmäßig Gold und Silber aus Annwyn, so wie jede Vollblut-Sidhe.
    Er spülte den Haferkeks mit einem Schluck frischer Milch hinunter. »Du sorgst dich zu viel. Jeder Tourist unterschreibt vor der Tour mit Leanna ein Papier, und sie alle wissen um die magischen Risiken. Was idiotische Menschen sich selbst antun, interessiert mich nicht.«
    Pearl sah ihn streng an. »Das hat es früher schon.«
    Seine Lippen zuckten missmutig. »Ja, früher vielleicht, aber diese Zeiten sind längst vorbei.«
    Nach der Begegnung mit dem Dämon fühlte Christine sich furchtbar. Nun wusste Tain, wo sie war. So viel zu ihrer Hoffnung, unbemerkt zu reisen. Sie konnte nur noch beten, dass der böse Unsterbliche und sein Dämon sie nicht aufhielten, ehe sie Kalen erreichte.
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    Vollkommen erschöpft fi el sie in einen unruhigen Schlaf, aus dem sie erst erwachte, als der Zug in den Bahnhof von Inverness einfuhr. Nachdem sie auf den Bahnsteig gestolpert war, holte sie den Zettel hervor, auf dem sie die Adresse einer hiesigen Hexe notiert hatte: Maired MacAuliffe. Maired wohnte in einem Bauernhaus ein paar Meilen außerhalb der Stadt. Vor ihrer Abreise aus Rom hatte Christine ihr von einem Internetcafé aus eine E-Mail geschickt. Seither war sie allerdings an keinem Computer mehr gewesen. Hoffentlich machte es der schottischen Hexe nichts, wenn eine völlig Fremde vor ihrer Tür aufkreuzte!
    Christine verließ den Bahnhof, um nach einem Ladenangestellten oder einem freundlichen Passanten zu suchen, der ihr den schnellsten Weg zu Maireds Farm erklären konnte. Das Stadtzentrum war unschwer zu fi nden: zwei Straßen, die sich zu beiden Seiten des Ness entlangzogen und von einer willkürlichen Mischung aus Alt-und Neubauten gesäumt waren. Der Regen hatte vorübergehend aufgehört, doch die dunklen Wolken am Himmel drückten regelrecht auf die Stadt, und selbst die wunderschöne Burg oben auf dem Hügel wirkte deprimierend. Christine trottete die Bank Street hinunter. Ein paar Fußgänger huschten mit geneigten Köpfen und vorgebeugten Schultern vorbei. Niemand sah sie an. Christine seufzte. In Rom war es dasselbe, wie vermutlich überall auf der Welt. Die Todesmagie hatte die Oberhand gewonnen, und die Menschen waren zu Recht verängstigt.
    »Schöner Tag, nicht?«
    Die fröhliche Begrüßung spottete Christines düsteren Gedanken geradezu. Sie drehte sich um, sah aber niemanden. Dann blickte sie nach unten.
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    Ein kleiner Mann, der ihr knapp bis zur Hüfte reichte, grinste sie an. Er war ganz in Grün gekleidet, und das Material seines Hemds und seiner Hose war so geschnitten, dass es wie Laub aussah. Nein, was war das? Christine sah genauer hin. Seine Kleidung war tatsächlich aus Blättern gefertigt. Und sein Hut, auf dem oben eine gelbe Troddel wippte, bestand aus Baumrinde. Unter der Krempe lugten Locken und spitze Ohren hervor. Auf seinem Rücken erkannte Christine gefaltete hauchdünne Flügel.
    Ein Elf! Sie konnte es nicht glauben. Elfen lebten auf ländlichen Weiden und in grünen Tälern, entsprechend hatte sie nicht

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