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Immortal 3 - Schwarze Glut

Immortal 3 - Schwarze Glut

Titel: Immortal 3 - Schwarze Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash
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Diese Mörder sind schlimmer als Vampire. Ich rate Ihnen, bleiben Sie in der Stadt! In meinem Haus sind Sie in Sicherheit, versprochen!« Er überquerte eine Brücke, die über den Fluss führte. Noch benommen vor Schreck, folgte Christine ihm.
    Das schlammige Wasser des Ness stank nach Tod. Auf der Oberfl äche lag ein öliger Film, und Haufen von verrottenden Zombies lagen an den Ufern. Christine lief es eiskalt über den Rücken. Sie hatte sich von Maireds Zirkel Hilfe erhofft, doch nun konnte sie nur noch die Göttin bitten, ihren Seelen Frieden zu schenken. Sie war ganz auf sich allein gestellt. Auf der anderen Seite des Flusses reihte sich ein Touristengeschäft an das nächste. Die Gebäude hatten schon bessere Tage gesehen, und dennoch gelang es den Ladenbesitzern, alles geradezu festlich aussehen zu lassen. Im Vorübergehen sah Christine ein buntes Gewimmel von Schottenkaros, Postkarten und Shortbread sowie einen großen Korb mit ausgestopften Loch-Ness-Ungeheuern. Sie war schon beinahe an der Ladenzeile vorbei, als ein Schaufenster ihre Aufmerksamkeit erregte. Das Geschäft war geschlossen, aber im Fenster hing ein großes buntes Plakat.
    SEXMAGIE: DER ABSOLUTE KICK!, stand da in riesigen Buchstaben. Unter dem kühnen Versprechen war ein Foto einer umwerfend schönen rothaarigen Sidhe. Christi78
    ne erstarrte. Das war die Frau aus ihrer Vision – Kalens Geliebte!
    Sie hatte weiße zarte Haut, klare blassgraue Augen und eine Figur, die den Verkehr zum Erliegen bringen konnte: riesige Brüste, eine schmale Taille und wohlgerundete Hüften. Auf dem Foto trug sie ein sehr gewagtes Lederkorsett in Silber und Schwarz, das ihre mit Rouge gepuderten Brustspitzen freigab. Darunter hatte sie einen passenden schwarzen Tanga an, der nichts mehr der Fantasie überließ. Ihre langen Beine waren von schwarzen Strümpfen verhüllt, und die winzigen Füße steckten in silberbraunen Stilettos.
    Langweilen die Vampirclubs Sie? Sehnen Sie sich nach etwas anderem? Gönnen Sie sich die Mitternachtsführung mit Leanna, und erleben Sie die ultimative SidheSexmagie. Eine Nacht, die Sie nicht so schnell vergessen werden!
    Gilraen, der vor Christine hergefl ogen war, hielt an und kam zu ihr, als er bemerkte, dass sie ihm nicht mehr folgte. Kaum erkannte er, was sie sich ansah, fl atterte er aufgeregt ein Stück zurück.
    »Kommen Sie, mein Kind! Das ist nichts für Sie.«
    Christine hörte ihn kaum, weil sie zu entsetzt war. Das war Kalens Geliebte? Eine Frau, die mit Sexmagie bei Touristen hausieren ging? Wie lebte dieser Unsterbliche eigentlich?
    Gilraen zupfte an ihrem Ärmel. »Bitte, mein Kind! Kommen Sie mit!«
    Sie sah ihn an. »Was wissen Sie darüber?«
    Er schwebte näher heran und fl üsterte: »Genug, um zu wissen, dass Sie vergessen sollten, es je gesehen zu haben. Die 79
    Sidhe, die diese Führungen macht … manche sagen, ihr Blut sei befl eckt. Sie ist böse. Lieber würde ich mich einer ZombieHorde stellen als ihr.«
    »Sie ist sehr schön«, sagte Christine leise. Und gewiss un- glaublich im Bett!
    »Eine tödliche Schönheit, ganz gewiss. Sie hat Liebhaber in der ganzen Stadt, meistens Künstler. Und es dauert bei keinem lange, bis er stirbt.«
    »Sie bringt sie um?«, fragte Christine entgeistert.
    »Nein, das nicht, wenigstens nicht direkt. Sie nehmen sich selbst das Leben oder sterben an schierer Erschöpfung. Ein menschlicher Mann kann ein Sidhe-Frau nicht befriedigen.«
    Ein Unsterblicher durchaus.
    Gilraen griff Christines Ellbogen. »Ein schmutziges Geschäft ist das, sage ich Ihnen! Die Führung geht zu einem Cairn, einem sehr alten Hügelgrab«, fügte er hinzu, als er Christines verständnislosen Ausdruck bemerkte. »Umgeben von hohen Steinen, die im Kreis aufgestellt sind. Es ist ein heiliger Ort, und sie entweiht ihn zu ihrem eigenen Nutzen.«
    Christine schluckte. Die Sidhe verkaufte Sex an einer alten Grabstelle, innerhalb eines antiken Steinkreises? Wer konnte so dreist sein, die Götter auf solche Weise zu verhöhnen? Der Preis für die Führung war ungeheuerlich: einhundertfünfzig Pfund für einen grünen Zuschauerausweis, fast doppelt so viel für eine rote Teilnehmerkarte.
    »Machen das viele Touristen mit?«, fragte sie Gilraen.
    »O ja, sehr viele!« Seine Züge verfi nsterten sich. »An Dummköpfen mangelt es nie, schon gar nicht in diesen düsteren Zeiten. Die Welt ist verrückt geworden.« Der kleine Mann zupfte wieder an Christines Arm und diesmal mit genügend Kraft, um sie

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