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Immortal 3 - Schwarze Glut

Immortal 3 - Schwarze Glut

Titel: Immortal 3 - Schwarze Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash
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und sie hatte Leanna während ihres Zaubers nicht berührt. Trotzdem nagten leise Zweifel an ihr. Könnte sie sich bloß eingebildet haben, dass Leanna dieselben Runen zeichnete wie Shaun? Hatte sie überreagiert? Immerhin war sie nicht unbedingt der rationalste Mensch, wenn es um Dämonen ging.
    »Du hast nichts gefühlt, stimmt’s?«, fragte Kalen ruhig.
    »Nein«, gestand sie. »Was aber nicht heißt …«
    »Was es heißt, ist, dass du ein Problem hast. Keiner kann einem so ausdauernd gram sein wie ein Sidhe. Leanna wird dich suchen.«
    »Ich habe sie doch gar nicht richtig verletzt! Ich habe lediglich ihren Zauber unterbrochen.«
    »Denkst du, das spielt irgendeine Rolle? Du hast dir eine 120
    mächtige Feindin gemacht. Leanna ist keine gewöhnliche Sidhe«, erklärte er und legte eine dramatische Pause ein, bevor er fortfuhr: »Sie ist die Tochter von Niniane, der Königin von Annwyn.«
    Christine fühlte, wie sie blass wurde. »Aber … ich verstehe das nicht. Wenn Leanna der Königsfamilie der Sidhe angehört, wieso veranstaltet sie dann diese Sexexkursionen für Menschen?«
    »Leanna hat das Pech, dass ihr Vater menschlich war. Ihre Mutter hat sie nie anerkannt, entsprechend bekleidet sie unter den Sidhe nur einen sehr niedrigen Rang. Ihre Macht allerdings ist zu groß, als dass die Sidhe sie einfach verstoßen können. Und sie … nun, sie macht, was ihr gefällt.«
    »Was ist mit dir? Gefällt es dir, den Gigolo für sie zu mimen?«
    Sein Gesichtsausdruck sagte Christine, dass sie zu weit gegangen war. Und als er wieder sprach, hörte sie die beängstigende Wut in seiner Stimme.
    »Du hast dir heute Nacht schon einen Feind gemacht, kleine Hexe. Ich würde dir raten, dir nicht noch einen zu zuzulegen!«
    Ihr war klar, dass sie das Thema wechseln sollte, aber sie konnte schlicht nicht. Nein, das hier war zu wichtig! »Ich sage nur die Wahrheit«, konterte sie trotzig. »Ich fasse nicht, wie du so tief sinken konntest, dass du bei dieser widerwärtigen Vorführung mitspielst! Damit verrätst du alles, wofür du stehst.«
    »Und was bitte wäre das?«, fragte er gefährlich ruhig.
    »Du bist Kalen, der Unsterblichenkrieger, Sohn von Uni, der Göttinnenmutter der Etrusker. Du bist der Fluch aller Dämonen und der Beschützer der Menschheit.«
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    Sie konnte seinen Blick nicht deuten. »Und wer genau bist du?«
    »Christine. Christine Lachlan. Ich bin … niemand, eigentlich, nur eine gewöhnliche Hexe.«
    »Nun, Christine Lachlan, gewöhnliche Hexe, wie ich sehe, hast du einige Nachforschungen angestellt. Ich schätze, das war wohl zu erwarten. Meiner Erfahrung nach sind Hexen immer sehr gründlich.«
    Das klang nicht wie ein Kompliment.
    »Aber wie dem auch sei«, fuhr er mehr zu sich selbst als zu ihr fort, »jetzt bist du hier, und du wirst hierbleiben, bis ich etwas anderes sage!«
    »Du hältst mich hier gefangen?«
    »Ich schütze dich vor Leanna. Du bist ein hübsches kleines Ding. Es wäre schade, dich sterben sehen zu müssen.«
    »Sterben? Übertreibst du da nicht ein bisschen? Ich habe sie nicht einmal verletzt.«
    »Du hast sie beleidigt, und ihr Stolz bedeutet Leanna alles. Dafür wird sie dein Blut fordern. In der Burg solltest du sicher sein. Niemand kommt ohne meine Erlaubnis hier herein oder heraus.«
    »Also bin ich deine Gefangene.«
    »Nenn es, wie du willst.«
    Sie betrachtete ihn eine Weile und wünschte sich, der Korridor wäre besser beleuchtet. Könnte sie sein Gesicht im Licht und nicht im Schatten sehen, wäre sie eher imstande einzuschätzen, was für ein Mann er wirklich war. Sorgte er sich tatsächlich um ihre Sicherheit? Oder beabsichtigte er etwas anderes damit, dass er sie bei sich behielt? Sie konnte es nicht sagen.
    Schließlich seufzte sie resigniert. Immerhin war sie nach 122
    Schottland gekommen, um ihn zu suchen. Und nun genoss sie seine ungeteilte, wenngleich verärgerte Aufmerksamkeit. Das war doch wenigstens etwas.
    »Na gut, ich bleibe. Aber ich habe ein paar Sachen in einer Elfenpension in Inverness. Meinst du, du kannst sie mir holen?«
    Er sah sie misstrauisch an. »Was für Sachen?«
    »Bloß einen Rucksack – Kleidung, vor allem.« Und ihre Pendelschale, aber das wollte sie ihm nicht auf die Nase binden.
    »Kleidung.« Mit dem einen Wort konnte er ein erstaunliches Maß an Verachtung äußern. »Sind deine restlichen Sachen so wie die, die du heute Nacht anhattest?«
    Plötzlich war sie sich wieder unangenehm ihrer nackten Brüste bewusst, obwohl sie sich mit

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