Immortal Guardians: Düstere Zeichen (German Edition)
Hocke, damit er mit ihr auf Augenhöhe war, wobei er sich immer weiter näherte und ihr die rechte Hand entgegenhielt.
Du bist in Sicherheit. Die Männer werden dich hier nicht finden. Lass uns dir helfen.
Ihr Blick fiel auf seine blutverschmierte Kleidung, sie schien etwas fragen zu wollen.
Seth lächelte. Die wollten dich nicht gehen lassen. Aber wir hatten deine Hilferufe gehört und konnten doch nicht ohne dich gehen. David und ich sind beide verletzt worden, aber wir haben uns schon wieder erholt.
Nun war er ihr schon so nah, dass er sie beinahe hätte berühren können.
Komm! Ich spüre deine Schmerzen. Wir können dir helfen. Wir können dich heilen, wie wir es bei uns selbst getan haben.
Zögerlich streckte sie die Hand nach ihm aus und legte sie in seine, die er ihr noch immer entgegenhielt.
Seth lächelte sie an. Dann fuhr er vorsichtig mit der anderen Hand ihren Arm entlang bis hinauf zum Ellenbogen. Unter seiner Berührung verschwanden alle Schnitte, Brandmale und Quetschungen.
Ihr stockte der Atem.
Siehst du? Wir wollen dir nur helfen.
Behutsam half er ihr auf.
Sie war vollkommen geschwächt und hätte Seth sie nicht festgehalten, wäre sie bestimmt gestürzt. Aufmunternd lächelte er sie an. Um sicherzugehen, dass er ihr mit seinen schweren Stiefeln nicht auf die Füße trat, sah er hinunter und erstarrte.
»David, hast du ihren Fuß geheilt?«, fragte er möglichst unbekümmert.
»Nein, weiter als zur Brust bin ich nicht gekommen. Warum?«
Er sah in das besorgte Gesicht seines Freundes. »Weil ihre Zehen nachgewachsen sind.«
»Was?!« David kam einen Schritt näher, um besser sehen zu können. »Wie ist das möglich? Sie ist doch ein Mensch.«
Und erneut spiegelte der Gesichtsausdruck der Frau Angst wider.
Sarah ärgerte sich über sich selbst, dass sie sich so feige verhalten hatte. Als sie zurück ins Wohnzimmer kam, war nur noch Roland da.
»Wo sind sie denn alle hin?«
»Weg«, sagte er knapp und ging um den Tisch herum auf sie zu. »Seth musste sich um einen Notfall kümmern, und Marcus wollte gern nach Hause.«
»Ich habe sie gar nicht gehen hören.«
Seine Mundwinkel begannen zu zucken. »Sie sind ja auch nicht durch die Tür gegangen.«
»Oh.« Seth hatte wohl wieder teleportiert.
Verrückt.
Sarah knetete die Hände, damit das Zittern nicht auffiel.
Roland beobachtete sie aus einigen Metern Entfernung, seine blutverschmierte Stirn in Falten gezogen. »Geht es dir nicht gut?«
Sarah schüttelte den Kopf und wandte schnell den Blick ab, als sich ihre Augen mit Tränen füllten. Sie hatte einen dicken Kloß im Hals, und inzwischen war das Zittern der Hände auf ihren ganzen Körper übergegangen.
»Sarah?«, fragte er in besorgtem Tonfall.
Doch abermals schüttelte sie nur den Kopf, es ging ihr überhaupt nicht gut. Sie machte ein paar Schritte auf ihn zu, bis sie ihren Kopf gegen seine Brust lehnen konnte.
Er schloss seine starken Arme um sie, was sich sehr beruhigend anfühlte.
Sarah umschlang seine Hüften und drückte sich an ihn. Tränen rannen ihr die Wangen hinunter.
»Schh«, flüsterte er. »Ist ja gut.« Er streichelte ihr beschwichtigend über den Rücken. »Alles wird gut.«
Sarah nickte. Sie schämte sich zwar, dass sie so heulte, wusste jedoch nicht, wie sie die Tränenflut stoppen sollte.
Er legte das Kinn auf ihren Kopf und hielt sie weiterhin fest gedrückt. »Mir tut das alles so furchtbar leid.«
Sarah schluchzte. »Es ist ja nicht deine Schuld, dass dich irgend so’n Idiot umbringen will.«
Roland musste lachen und drückte sie noch fester an sich. »Na ja, aber ich hätte dich da nicht mit hineinziehen dürfen.«
»Hast du ja auch nicht, ich habe mich da selbst hineinmanövriert.«
»Und darüber bin ich sehr froh, auch wenn das jetzt vielleicht egoistisch klingen mag.«
Seine verständnisvolle, sanfte Art tröstete sie. Sarah hob den Kopf und trat einen Schritt zurück. Ein wenig enttäuscht stellte sie fest, dass er daraufhin die Arme wegnahm.
»Tut mir leid, dass ich ständig heulen muss.« Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. »Du musst mich für komplett verrückt halten.« Noch immer zitterte sie am ganzen Körper. Roland indes machte einen völlig entspannten Eindruck, als hätten sie gerade eine nette Stadtführung hinter sich.
Zärtlich strich er ihr eine Haarsträhne hinters Ohr. »Wenn du wüsstest, was ich von dir halte, würdest du gar nicht mehr aufhören, rot zu werden.«
Etwas perplex schaute sie ihn an. »Im
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