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Immortal Guardians: Dunkler Zorn (German Edition)

Immortal Guardians: Dunkler Zorn (German Edition)

Titel: Immortal Guardians: Dunkler Zorn (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dianne Duvall
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sie sich bitteschön zurückhalten sollen. Er besteht darauf, dass Marion kein Verräter ist.«
    Mit zuckenden Mundwinkeln widmete er sich wieder dem Schnürsenkel. »›Bitteschön‹?«
    »Möglicherweise hat er ein anderes Wort benutzt.«
    Er lachte. »Darauf wette ich. Aber wenn es nicht Marion war, der uns verraten hat, wer war es dann? Chris wird mich niemals davon überzeugen können, dass das ein Zufall war.«
    »Das war’s auch nicht. Seth hat Aiden O’Kearney darauf angesetzt.«
    »Den Namen habe ich noch nie gehört.«
    »Aiden ist ein Unsterblicher, der Ereignisse aus der Vergangenheit in Echtzeit sehen kann, wenn er die entsprechenden Objekte berührt oder die Schauplätze besucht. Er hat gesagt, dass die Vampire schon seit Wochen jede Nacht vor Marions Haus abwechselnd Wache gestanden haben.«
    Marcus hielt inne und hob den Kopf. »Hat er auch gesagt, warum?«
    »Soweit Aiden herausfinden konnte, formieren sich die Vampire zu einer neue Armee, und dieses Mal wird sie von einem Vampir angeführt.«
    Marcus zog ihr den zweiten Rollschuh aus und stellte ihn weg. »Und dieser Anführer hat ihnen befohlen, Marion auszuspionieren, und dann was? Darauf zu warten, dass ein Unsterblicher anruft? Woher hätte er überhaupt wissen sollen, dass Marion zum Netzwerk gehört?«
    »Er wusste es nicht. Marion sagt, dass aus den Gesprächen, die Aiden belauscht hat, hervorging, dass dieser Anführer vor allen Werkstätten North Carolinas, die ein Abschleppfahrzeug haben, einen Vampir postiert hat. Offenbar hat Bastien mal gesehen, wie so ein Fahrzeug von einem Säuberungstrupp verwendet worden ist. Allerdings weiß ich nicht, wie die Typen an diese Information gekommen sind.«
    »Vielleicht hat Bastien es ihnen ja erzählt«, befand Marcus, dessen Gesicht sich verfinsterte.
    Ami wusste, dass Marcus Bastien fast ebenso sehr misstraute wie es sein Freund Roland tat … und das aus gutem Grund. Bastien hatte es beinahe geschafft, Roland auszulöschen, indem er ihn gepfählt und auf freiem Feld zurückgelassen hatte, damit das Sonnenlicht ihn tötete. Aber Ami kannte ihn besser als jeder andere. Nur wenige Tage nach ihrer Rettung hatte Seth Bastien auf sein Schloss gebracht, um ihn umzuerziehen. Damals hatten sie sich miteinander angefreundet, während sie versuchten, mit ihrer neuen Lebenssituation zurechtzukommen.
    »Das würde er nicht tun«, sagte sie zu Marcus. Die Tage, in denen er Vampire gegen Unsterbliche aufgehetzt hatte, waren vorbei.
    »Soweit ich gehört habe, strengt er sich nicht besonders an, uns bei der Auslöschung der Vampire zu helfen.«
    »Weil er sie retten will«, beharrte Ami.
    Marcus seufzte und umgriff ihren Fuß. »Wir alle wollen sie retten, Ami. Wir versuchen seit Jahrhunderten, ein Heilmittel zu finden, oder wenigstens einen Weg, die Menschen, die sich mit dem Virus infiziert haben, vor dem Wahnsinn zu bewahren. Leider hatten wir bisher keinen Erfolg. Ja, wir hoffen natürlich, dass die drei Vampire aus Bastiens Armee, die verschont geblieben sind, unseren Wissenschaftlern helfen werden, endlich ein Heilmittel zu finden. Aber bis dahin können wir uns nicht einfach zurücklehnen und dabei zusehen, wie die restlichen Blutsauger Menschen auflauern und sie wahllos abschlachten.«
    »Ich weiß«, erwiderte sie traurig. »Und er weiß es auch. Es ist nur sehr schwer für ihn. Er hat zwei Jahrhunderte lang unter ihnen gelebt.« Für Ami war Bastien eine verwandte Seele. Obwohl er ein Unsterblicher war, fühlte er sich einsam, er hatte das Gefühl, anders als alle anderen zu sein. Das konnte Ami gut verstehen.
    »Wie sollten die neuen Vampire vom Netzwerk erfahren haben, wenn Bastien ihnen nicht davon erzählt hat?«, fragte Marcus.
    Sie biss sich auf die Lippen. »Nicht jeder Vampir, den er zu rekrutieren versucht hat, hat sich seiner Armee angeschlossen. Darnell sagt, dass man nicht wissen kann, wie viele von seinen Leuten mit Vampiren gesprochen haben, die nicht dazugehörten. Es ist eindeutig, dass sie Geheimnisse vor ihm hatten.«
    » Pluralitas non est ponenda sine necessitate. – Eine Mehrheit darf ohne Not nicht zugrunde gelegt werden.«
    »Ockhams Rasiermesser?«
    Er nickte. »Die einfachste Erklärung ist meistens die beste.«
    »Darnell glaubt, dass Montrose Keegan möglicherweise mit den Vampiren gemeinsame Sache machen könnte.«
    Der menschliche Professor und Chemiker hatte Bastien bei der Suche nach einem Heilmittel gegen das vampirische Virus geholfen, aber nach Bastiens Niederlage

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