Immortal Guardians: Dunkler Zorn (German Edition)
dir weitergebracht hat. Wir machen echte Fortschritte.«
Er nickte und leerte die Blutbeutel. Als er ihr die beiden leeren Blutkonserven zurückgab, warf er einen Blick über die Schulter, als ob er etwas gehört hätte.
»Was ist los?«, fragte sie. Bei den ersten Malen, wenn er oder einer der anderen Vampire sich so verhalten hatten, dann war sie ihren Blicken gefolgt und hatte erwartet, etwas in dem Zimmer zu sehen, in dem sie sich aufhielten. Doch die Erfahrung hatte sie gelehrt, dass, was immer die Vampire hörten, sich höchstwahrscheinlich in einem der anderen Zimmer abspielte, möglicherweise sogar in einem anderen Geschoss.
»Sie müssen jetzt gehen«, sagte er, nahm ihren Ellbogen und zog sie Richtung Tür.
»Ist was nicht in Ordnung?«
»Suchen Sie sich einfach einen sicheren Raum, möglichst einen kugelsicheren, und warten Sie, bis die Luft wieder rein ist.«
»Aber –«
Cliff hämmerte an die Tür, wartete, bis der bewaffnete Wachmann die Tür von außen geöffnet hatte, und schob sie dann in den Flur. »Bitte, Dr. Lipton. Tun Sie, worum ich Sie gebeten habe.«
Die schwere Tür fiel mit einem dumpfen Geräusch hinter ihr ins Schloss. Auch wenn die Apartments der Vampire genauso gemütlich und weiträumig wie Luxusapartments in der Welt draußen waren, waren die Wände und Türen aus Sicherheitsgründen mit Stahl und Titanium verstärkt worden, sodass sie den Vampiren auch dann trotzten, wenn diese einen Wutanfall bekamen. Vor jeder Tür stand ein Wachmann. Zugang zum Apartment hatte nur, wer über einen elektronischen Kartenschlüssel verfügte und den richtigen Code kannte.
Der Wachmann zog beide Augenbrauen in die Höhe. »Alles in Ordnung, Doc?«
Sie nickte. »Alles pri…«
Wooom!
Sich duckend, ließ Melanie die Blutbeutel fallen und schlug die Hände vor die Ohren. Ihr Blick jagte umher.
Sirenen begannen zu schrillen, gelbe Warnlichter blinkten.
Der Wachmann hinter ihr umgriff fester den Knauf der Zehn-Millimeter, die er bei sich trug, und ging in Verteidigungshaltung, wobei seine Augen unablässig die Umgebung absuchten.
Die Wachen vor Joes und Vincents Apartment taten dasselbe, ebenso wie das halbe Dutzend Wachmänner, das sich um den Schreibtisch versammelt hatte, der am Ende des Flurs vor den Fahrstuhltüren stand.
Automatisches, durch die Entfernung gedämpftes Gewehrfeuer war im Gebäude zu hören. Dicht gefolgt von lauten Rufen und Schreien.
Melanies Herz schlug schneller. Vor Angst und Verwirrung stockte ihr der Atem.
Die Digitalanzeige über dem Fahrstuhlknopf begann zu leuchten, rote, quadratische Ziffern glommen nacheinander auf, während der Fahrstuhl von der Erdoberfläche aus nach unten glitt.
U1.
Melanie schluckte. Die Apartments der Vampire befanden sich auf dem tiefsten Untergeschoss. Untergeschoss fünf.
U2.
Die Wachmänner, die vor den Apartments der Vampire Dienst geschoben hatten, sammelten sich vor Melanie und bildeten eine fächerartige Formation auf dem fast zwei Meter breiten Flur.
U3.
Die mit vollautomatischen Waffen ausgestatteten Wachen am Ende des Flurs machten ein paar Schritte nach hinten, weg von den Fahrstuhltüren und beugten die Knie, während sich ihre schweißnassen Handflächen um die Griffstücke ihrer Pistolen schlossen.
U4.
Bei einem Blick auf ihre Armbanduhr blieb ihr fast das Herz stehen.
Ich bin in einer Stunde da.
Ihr Blick flog zu der digitalen Fahrstuhlanzeige.
U5.
Ping.
Die Türen öffneten sich langsam.
Eine dunkle Gestalt schoss aus dem Inneren, sie bewegte sich so schnell, dass sie nur einen verschwommenen Farbklecks wahrnahm. Automatisches Gewehrfeuer dröhnte in ihren Ohren, es war ohrenbetäubend. Schreie durchrissen die Luft. Gipskartonsplitter explodierten von den Wänden, als Querschläger durch die Gegend flogen.
Melanie warf sich panisch zu Boden und ließ sich dann nach vorne gleiten, bis sie mit dem Gesicht nach unten auf den kalten Fliesen lag, den Körper an die Wand gepresst.
Die Schmerzensschreie der Wachen, die in der Nähe des Fahrstuhls standen, zerrissen die Luft, als die Wachmänner direkt vor Melanie das Feuer eröffneten. Aus dem Labor, das gegenüber von den Vampirunterkünften untergebracht war, erschollen Angstschreie.
»Lanie!«, hörte sie ihre Freundin Linda rufen. Dr. Linda Machen war die einzige andere weibliche Wissenschaftlerin, die hautnah mit den Vampiren zusammenarbeitete.
»Ich bin in Ordnung!« rief Melanie ihr zu. »Bleib, wo du bist, und geh in Deckung!«
Einer der Wachen
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