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Immortal: In den Armen der Dunkelheit

Immortal: In den Armen der Dunkelheit

Titel: Immortal: In den Armen der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash , Joy Nash , Robin T. Popp
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gemacht, was er war. Von all den zahlreichen Sünden, die sie in ihrem Leben beging, war die schlimmste wohl, was sie Jackson angetan hatte. Weil er sie so sehr geliebt hatte. Vielleicht so sehr, wie er sie jetzt hasste.
    »Weinst du, Leanna?«, fragte er spöttisch. »Du? Du überraschst mich.«
    Sie blinzelte und war schockiert, ihn neben ihrem Bett stehen zu sehen, ihren Körper mit seinem dunklen Blick verschlingend. Er war so schnell und so lautlos quer durch das Zimmer gekommen, dass sie gar keine Bewegung wahrgenommen hatte.
    Nervös schluckte sie gegen den Kloß in ihrem Hals an. Sie wünschte, sie hätte sich ihre tränennasse Wange abwischen können.
    »Jackson, was ist das hier? Wo sind wir?«
    Er antwortete nicht gleich. Stattdessen beugte er seinen Kopf über ihre Knöchel und löste die Fesseln. Als Nächstes band er ihre Hände los und trat mit hochgezogenen Brauen zurück.
    Sie versuchte, sich zu rühren, spannte ihre Muskeln an und kämpfte mit aller Kraft, um sich aufzurichten. Es war zwecklos. Die Fesseln hatten nur Solanges Schutz gedient. Jackson selbst brauchte sie gar nicht, denn seine Todesmagie hielt sie gefangen.
    Es bedurfte nicht mehr als eines Kopfnickens von ihm, um den Bann zu lösen. Und er hatte ihr eindringlich bewiesen, wie mächtig er war. Nie könnte sie ihm entkommen. Ihn misstrauisch beäugend, setzte sie sich auf.
    »Wir sind verborgen«, erklärte er ihr. »Meine Untergebenen stehen Wache. Niemand kommt dich retten, Leanna, falls es das ist, worauf du hoffst.«
    Er drehte sich um und hob den Samtwandvorhang neben dem Bett. Tiefe Fächer waren in die Felswand geschlagen, jedes gerade lang und tief genug, um einen menschlichen Körper zu beherbergen. Tatsächlich lagen sogar in mehreren menschliche Leichname, in verrottendes Leinen gewickelt.
    »Dies ist eine Krypta«, hauchte Leanna.
    »Ja. Ein unentdeckter Teil der Domitilla-Katakomben, um genau zu sein.«
    Er ließ den Samtvorhang wieder fallen. »Stell dir das vor, Leanna: Über unseren Köpfen gehen die Sterblichen ihren täglichen Verrichtungen nach und sind sich auf herrliche Weise nicht bewusst, dass unter dem Stein, auf dem sie laufen, der Tod lauert! Lebensessenz und Lebensmagie in Hülle und Fülle. Für sie ist der Himmel blau. Für sie scheint die Sonne.« Er atmete langsam aus. »Die Sonne. Ich habe sie seit über hundert Jahren nicht mehr gesehen. Ich lebe in der Dunkelheit, Leanna – deinetwegen.«
    »Oh, Jackson!« Eine Träne rann ihr über die Wange und das Kinn, gefolgt von einer weiteren. »Es tut mir unsagbar leid – mehr, als du dir vorstellst.« Sie hatte Mühe, ruhig zu bleiben. »Warum hast du mich hergebracht, Jackson? Ich verstehe es nicht.«
    Er antwortete nicht gleich. Sein lodernder Blick wanderte unverhohlen über ihren Körper, ihre Brüste und ihre Scham. Unwillkürlich zog sie die Knie an und schlang ihre Arme darum.
    »Keusch, Leanna? Ich dachte nicht, dass dieses Adjektiv überhaupt in deinem Wortschatz existiert.«
    »Ich wehre mich nicht gegen dich, falls du das denkst. Ich weiß, dass du derjenige bist, dem furchtbar mitgespielt wurde.«
    Schatten tanzten über seinen Unterleib, so dass sie nicht sagen konnte, ob er erregt war. Aber die Götter mochten ihr beistehen, sie war es! Finsteres Verlangen ballte sich in ihrem Bauch, und sie wurde feucht zwischen den Schenkeln. Jacksons Nasenflügel bebten. Seine Augen wurden enger. Sie war sicher, dass er spürte, wie bereit sie für alles war, was er zu tun entschied. Und dennoch berührte er sie nicht.
    Er lachte. »Dir würde es gefallen, wenn ich zu dir in dieses Bett stiege, nicht wahr? Denkst du, du könntest mir befehlen, dir zu Willen zu sein? Ach nein, Leanna, ich denke nicht. Glaubst du, ich würde dir eine Chance bieten, mich zum zweiten Mal zu zerstören?«
    »Nein, Jackson, du verstehst das falsch. Ich würde dir nie wehtun …«
    »Wie könntest du nicht, Leanna? Deine Magie ist mein Untergang. Ihr Zauber durchwabert die Luft, die ich atme, entflammt das Blut, das durch meine Adern fließt. Selbst wenn du wolltest, könntest du dich nicht davon abhalten, mich zu zerstören. Es liegt in der Natur deiner Seele.« Sein Kinn wirkte angespannter. »Das heißt, sofern du eine Seele besitzt.«
    Sie schüttelte den Kopf. Aber sie log, wenn sie es leugnete. Jacksons Anklagen waren so treffend wie ein Pfeil, der auf ihr Herz zielte. Wie viele Nächte hatte sie in Annwyn wach gelegen und sich der scheußlichen Wahrheit gestellt: Ihre

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