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Immortal: In den Armen der Dunkelheit

Immortal: In den Armen der Dunkelheit

Titel: Immortal: In den Armen der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash , Joy Nash , Robin T. Popp
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sein Blut langsam pulsieren und machte seine Lenden hart. Es war zu erregend, sie hier in seiner Höhle zu haben. In seinem Bett. Er durfte nicht vergessen, wie gefährlich sie war.
    Im Moment allerdings hatte sie Angst vor ihm. Er jagte ihr Angst ein, und ein Teil von ihm – jener Teil, der sich hartnäckig an seine Menschlichkeit klammerte – hasste diese Angst. Der Mann, der er einst gewesen war, hätte niemals eine Frau auf solche Weise gequält. Erst recht nicht diese Frau. Einst hatte er sich nichts mehr gewünscht, als sie in seinen Armen zu halten und vor der Traurigkeit zu beschützen, die er in ihren Augen sah. Aber sie mochte ebenso gut eine Illusion gewesen sein. Vielleicht hatte er sich ihre Verwundbarkeit bloß eingebildet. Aber nein – wenn er sie jetzt ansah, erkannte er, dass die Traurigkeit nach wie vor dort war. Und immer noch wollte er sie vertreiben.
    Was für ein Idiot er war!
    Er wagte nicht einmal, sie auch nur mit der Fingerspitze zu berühren. Denn selbst nach all der Zeit, die vergangen war, nach allem, was ihr Verrat ihn gekostet hatte, brannte er bis heute für sie. Sollte er sie anfassen, würde es nicht dabei bleiben. Jahrzehnte, in denen er gewartet und seine Rache an Legrand geplant hatte, würden in Flammen aufgehen.
    Mit einer aus langer, schmerzlicher Übung gewonnenen Kraft verdrängte er seine Begierde. Erst nachdem er seinen Appetit einigermaßen unter Kontrolle gebracht hatte, erlaubte er sich, Leanna anzusehen.
    Ihre grauen Augen waren vor Entsetzen weit aufgerissen.
    Sie benetzte sich die Lippen und fragte: »Du willst, dass ich mich zu Legrands … Hure mache? Und dann soll ich ihn mit meiner Magie töten?«
    »Betrachte es nicht als Töten. Legrand ist ein Vampir, also ist er bereits tot.«
    »Du willst, dass ich ihn zerstöre. Das läuft auf dasselbe hinaus.«
    Er nickte. »Tu es, und ich gebe dich frei.«
    »Bitte, Jackson, lass mich einfach gehen! Dies hier kann doch gar nicht gut enden.«
    Er wandte den Blick ab. »Du wirst nicht allein sein, wenn du zu ihm gehst, falls das deine Sorge ist. Meine Untergebenen schützen dich.« Nach einer kurzen Pause sah er wieder zu ihr. »
Ich
werde dich schützen.«
    »Aber … dein Plan ist irrwitzig! Du vergisst, dass Legrand und ich über Jahrzehnte in Paris lebten. Wir sind uns zwar nie begegnet, denn ich war damals nicht so blöd, mich ihm zu nähern, doch er hat ganz sicher von mir und meiner Musenmagie gehört. Er würde nie freiwillig mit mir ins Bett gehen.«
    »Es dürfte kein Problem für dich sein, ihn zu täuschen. Benutze einen Blendzauber, spiel eine menschliche Hure, eine Vampirsüchtige auf der Suche nach einem Blutrausch.«
    Sie senkte ihre von kastanienroten Wimpern gesäumten Lider. »Ich kann es nicht tun, Jackson. Ich kann den Schwur nicht brechen, den ich in Annwyn geleistet habe. Verstehst du das denn nicht? Ich habe beim Lebensbaum in Annwyn geschworen! Ich schwor es bei meiner Seele!«
    »Und was ist mit meiner Seele, Leanna, die du zu einer Ewigkeit wandelnden Todes verdammt hast?«
    »Ich weiß, dass ich dir Leid zugefügt habe, und ich bereue es unendlich. Könnte ich jene Nacht irgendwie ungeschehen machen … Ich würde mein Leben geben, um die Vergangenheit zu ändern. Aber bitte verlang nicht von mir, für dich zu morden! Das kann ich nicht.«
    Jackson presste seine Zähne so fest zusammen, dass ihm der Schmerz durch den ganzen Schädel fuhr. Zu seiner Verwunderung wollte er ihr sogar ihre Sünden verzeihen, ungeachtet der Tatsache, dass sie diejenige war, die ihn zu dieser finsteren, entbehrungsreichen Existenz verdammt hatte. In Gedanken beschwor er Legrands Gesicht herauf, verzerrt von perversem Vergnügen, und das verlieh ihm die notwendige Courage. »Ich bitte dich nicht, Legrand zu töten, Leanna. Ich befehle es dir.«
    »Besitzt du wirklich so viel Macht, Jackson? Ich glaube, du machst mir etwas vor. Du kannst mich dazu zwingen, mit Legrand zu schlafen, das bezweifle ich nicht. Aber kannst du mich auch zwingen, meine Sidhe-Magie gegen ihn einzusetzen? Du bist mächtig, ja, aber
so
mächtig?«
    Leider war sie viel zu clever. Es stimmte, dass Sidhe-Magie anders als menschliche Magie war. Jackson war nicht sicher, ob ein Vampir sie kontrollieren konnte – egal, wie stark seine Bannmagie war.
    »Selbst wenn ich bereit wäre, dir zu helfen«, fuhr Leanna fort, »glaube ich kaum, dass meine Magie eine solch alte Kreatur wie Legrand töten könnte. Er muss mehrere Jahrtausende Lebensessenz

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