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Immortal: In den Armen der Dunkelheit

Immortal: In den Armen der Dunkelheit

Titel: Immortal: In den Armen der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash , Joy Nash , Robin T. Popp
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in sich horten – zu viel, als dass ich sie ihm vollständig aussaugen kann.«
    »Nun gut, ich biete dir eine Lösung für deinen moralischen Zwiespalt«, lenkte Jackson gelassen ein. »Du musst Legrand nicht töten. Du brauchst nichts weiter zu tun, als ihn zu schwächen, und ich werde den Rest mit Freuden selbst erledigen.« Er stützte beide Hände auf die Bettkante und beugte sich zu ihr. »Zumindest das bist du mir schuldig, Leanna!«
    Ihm war wohl bewusst, dass seine Stimme einen flehenden Ton annahm, und er hasste es. Beinahe so sehr, wie er den Gedanken hasste, dass Leanna ihren Körper Legrand hingab. Aber Gott mochte ihm beistehen – mit ihrer Hilfe könnte es heute Nacht vorbei sein. Legrand könnte Staub sein, wenn die Sonne aufging. Und für diesen Triumph hätte Jackson alles geopfert.
    Nur Zentimeter trennten seine Lippen von Leannas Haut. Er konnte ihr Sidhe-Blut hören: stark, süß und lebendig pulsierte es durch ihre Adern. Und er wollte es, wollte sie.
    Während sie zu ihm aufblickte, löste sich ihre defensive Körperhaltung. Als sie sich auf die Knie aufrichtete und eine ihrer kleinen Hände auf seinen Unterarm legte, zuckte er zusammen.
    »Ich kann mir vorstellen, was du unter Legrand erleiden musstest. Und jetzt sinnst du auf Rache. Das verstehe ich, Jackson, sogar besser, als du denkst. Aber Rache heilt dich nicht. Es wäre das Klügste, einfach fortzugehen. Du entkamst Legrands Einfluss vor Jahren. Warum bist du die ganze Zeit in seinem Territorium geblieben? Wieso bist du nicht nach Hause zurückgekehrt, nach Boston? Du könntest Legrand vergessen und ein neues Leben beginnen.«
    »Weglaufen wie ein geprügelter Hund? Oh nein!«
    »Betrachte es nicht als Niederlage! Sieh es als den Anfang eines neuen Lebens! Du könntest mit mir nach Schottland kommen. Legrands Einfluss reicht nicht bis in die Highlands. Dort wärst du sicher.«
    Sicher? In einer Welt, in der es Legrand gab? Das war unmöglich. Der Vampirmeister hatte seine giftige Essenz in das Mark von Jacksons Seele gebrannt. Der Schmerz, die Erniedrigung, der Wahnsinn, von einem solchen Monster versklavt zu sein, würde nie aufhören. Das Entsetzen nach seinem ersten Mord, die Beschämung, als er das erste von Legrand ausgewählte Opfer ausgesaugt und benutzt hatte, die sexuellen Perversionen, die er Unschuldigen aufzwang – und solchen, die Legrand ihm aufdrängte –, die bitteren Erinnerungen an das, was er gewesen war, würden ihn nie verlassen. Er war befleckt, schmutzig. Manchmal war der Zorn über das, was er ertragen und was er geworden war, so groß, dass er sich fragte, wie sein Körper ihn fassen konnte. Er würde niemals rein sein, niemals Frieden finden, nicht, solange Legrand überlebte.
    Und dann war da noch Jean-Claudes Schicksal zu bedenken. Hätte Jackson einen leiblichen Sohn gehabt, hätte er ihn nicht mehr lieben können. Solanges Ehemann war von Legrands Untergebenen entführt worden. Hatten sie ihn getötet? Oder litt Jean-Claude in diesem Moment dieselben Qualen, die Jackson als frisch verwandelter Vampir hatte durchmachen müssen? Er konnte nicht ruhen, ehe er es wusste.
    »Ich schwor, Legrand zu vernichten«, sagte er leise. »Und dazu werde ich alle Waffen nutzen, die ich zur Verfügung habe – selbst dich, Leanna.«
    »Ach, Jackson!«, seufzte Leanna, und ihre Enttäuschung gab ihm das Gefühl, unrein zu sein. »So muss es nicht sein.«
    Sie stieg aus dem Bett und schwang ihre Hüften verführerisch, geradezu hypnotisch. Langsam kam sie auf ihn zu, wobei sich ihr Lebensessenz in zarten Strömen entwand, die sich wie warme, frische Luft, beinahe wie Sonnenstrahlen anfühlten.
    Er ballte die Fäuste, um nicht danach zu greifen.
    Leanna kam näher, hob ihre schmalen Arme und schlang sie um seinen Nacken. Dann neigte sie ihren Kopf nach hinten. Jackson inhalierte ihren Duft, der wie grünes Gras in der Sonne war. Ein klarer, funkelnder Bach, in dem sich diamantenes Licht spiegelte. Weiße Wolken, die über einen blauen Himmel schwebten. All die Dinge, die er nie wieder sehen würde.
    Er konnte ihr Herz schlagen hören. Rasch pumpte es das Lebensblut durch ihre Adern. Er wollte kosten, trinken, es mit Leib und Seele aufnehmen. Aber wenn er das tat, würde er sich selbst wie auch seine hart erarbeitete Kraft verlieren. Und Legrand würde gewinnen.
    Ehe er begriff, was sie vorhatte, stellte sie sich auf ihre Zehenspitzen und küsste ihn.
    »Nein …« Sein Protest erstarb in seiner Kehle, als sie ihren

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