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Immortal: In den Armen der Dunkelheit

Immortal: In den Armen der Dunkelheit

Titel: Immortal: In den Armen der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash , Joy Nash , Robin T. Popp
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verschwommen sehen. Nun allerdings setzte ein primitiver Überlebensinstinkt ein, und er schlug mit aller Kraft zu. Leider reichte sie nicht mehr aus.
    Xaviere war stärker, und daran war ganz allein Jackson selbst schuld.
    Er konnte Leanna nicht sehen. Hatte sie den anderen menschlichen Untertanen Legrands überwältigt und war in Sicherheit geflohen? Er hoffte es inständig. Wenn sie sicher war, könnte er halbwegs friedlich sterben.
    Frieden. Endlich.
    Er schloss die Augen und betete für seine verdammte Seele. Zwar glaubte er nicht, dass Gott ihn hören konnte, geschweige denn, ihm antworten würde, aber es war eine alte Gewohnheit aus Kindertagen.
    Xavieres Lachen hallte durch die Gänge. Er packte Jacksons Hals noch fester, so dass das Blut in den Schmutz sprühte. Dann vernahm Jackson einen merkwürdigen Klang, ein Klingeln in seinen Ohren, befremdlich melodisch. Und auf einmal wurde alles vor ihm hell.
    Das war sein Ende. Er hoffte bloß, dass es schnell ging.

Kapitel 8
    L eannas Zauber knallte Xaviere direkt zwischen die Schulterblätter.
    Es war womöglich der stärkste Fesselzauber, den sie jemals gewirkt hatte. Das Ergebnis jedenfalls war eindrucksvoll und höchst zufriedenstellend. Der Vampir wurde sofort stocksteif, die Knie eng zusammengepresst. Seine Finger spreizten sich, und seine Arme flogen weit zur Seite. Eine endlose Sekunde lang schwankte er, bevor er der Länge nach hinschlug.
    Der Fesselzauber war lebensmagisch, konnte somit nicht töten. Aber es dürfte ein Leichtes sein, den bewegungsunfähigen Xaviere in die Sonne zu ziehen, die den Rest erledigen würde. So viel zu den Schwüren, die sie in Annwyn geleistet hatte! Ihre Versprechen, ihre guten Vorsätze für die Zukunft gingen in Flammen auf. Drei von Legrands menschlichen Handlangern waren bereits tot. Doch Leanna verdrängte ihre Schuldgefühle. Über ihre Verbrechen konnte sie später nachdenken.
    Nachdem sie die begangen hatte, die nötig waren.
    Sie kletterte den Gesteinshaufen vor dem Bett hinunter, halb rutschend, halb fallend, wobei sie sich das Schienbein aufschürfte, weil sie es eilig hatte, zu Jackson zu kommen. Er lag in einer Blutlache, hatte einen böse aussehenden Schnitt sowie violette Abdrücke von Xavieres Fingern am Hals. Weder atmete er, noch konnte Leanna seinen Puls fühlen. Wäre er sterblich, würde das bedeuten, dass er tot war. Aber Jackson war ein Vampir, vor langer Zeit schon gestorben. Auf ihn trafen die normalen Regeln nicht zu.
    Putz regnete auf Leanna herab, und sie blickte nach oben. Ein Grasklumpen – und der schlaffe Arm eines Toten – hingen über den Rand der Deckenöffnung, eingerahmt von einem Flecken blauen Himmels. Sie hielt die Luft an. Erst als sie nichts hörte außer dem entfernten Brummen von Straßenverkehr, war sie sicher, dass keine weiteren Legrand-Untergebenen in der Nähe waren.
    Falls sie fliehen wollte, wäre dies der geeignete Zeitpunkt.
    Diesen Gedanken jedoch schob sie von sich, sobald er auftauchte. Jackson hatte sie gedrängt wegzulaufen, aber sie hatte nicht vor, ihn zu verlassen. Sie blickte zu Xavieres regungsloser Gestalt. Eines nach dem anderen.
    Kurz entschlossen packte sie den Vampir bei den Knöcheln und zog ihn zum Licht. Er war schwer, weshalb sie einen Zauber benutzte, der ihr half. Trotzdem ächzte sie, als sie den Untoten in den Lichtkegel auf Jacksons Teppich hievte.
    Heller Sonnenschein erleuchtete Xavieres hässliches Gesicht. Im nächsten Moment wurde seine Haut erst krebs-, dann blutrot. Angeekelt beobachtete Leanna, wie sich Brandblasen bildeten, die sich schwärzlich von dem weißen Schädel darunter lösten und zu Asche zerfielen. Als Nächstes verbrannten Muskeln und Knochen, so dass Hemd und Hose zusammensackten wie ein Ballon, aus dem man die Luft herausließ. Am Ende war von Xaviere nichts als Staub übrig, aus dem eine Rauchwolke aufstieg, der ein Geräusch wie ein menschliches Seufzen entwich.
    Leanna wandte sich ab. Sie hatte Mühe mit dem Atmen, denn allzu leicht konnte sie sich vorstellen, wie Jacksons wunderschöner Körper dasselbe scheußliche Ende nahm. Kopfschüttelnd drehte sie sich um und lief wieder zu ihm.
    Er lag unmittelbar außerhalb des Lichtkegels. Seine normalerweise blasse Haut war rot und blasenübersät. Götter, die Sonne! Inzwischen hatte der Einfallwinkel des Lichts sich verändert, so dass erste Strahlen Jackson erreichten. Rasch hakte Leanna beide Hände unter seine Achseln und zog ihn durch den Schutt tiefer in die

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