Immortals after Dark 01 - Unsterbliche Sehnsucht
tötete, oder?«
»Ja.«
»Dann ist diese Narbe das, was ich am meisten bewundere.« Zärtlich streiften ihre Lippen darüber. »Sie hat dich zu mir gebracht.«
Doch nie war sein Glück vollständig. Er war noch nie verliebt gewesen, glaubte nicht, dass er je zweimal mit derselben Frau geschlafen hatte, und jetzt begehrte er einfach alles an dieser heidnischen Unsterblichen. Sein Verlangen machte ihn krank. Am liebsten hätte er ihre Seele bloßgelegt und sie dazu gebracht, alles zu geben; alles, was sie zu Beginn gewesen war, ehe die Zeit sie verdorben hatte.
Seine Träume erinnerten ihn an ihre Vergangenheit und verhinderten so, dass er sich vollständig und unwiderruflich in sie verliebte. Auch wenn er, wofür er sehr dankbar war, nie hatte sehen müssen, wie sie einen andern liebte – und aus irgendeinem Grund war er der Überzeugung, dass das auch nie geschehen würde – , trieb ihn schon die bloße Vorstellung all der Liebhaber, die ihren Körper genossen hatten, in den Wahnsinn. Immerfort sinnierte er darüber, wie er wohl im Vergleich zu ihnen abschnitt. Jede verruchte Sache, die sie mit ihm anstellte und die ihn dazu brachte, mit einer Mischung aus Schock und quälender Lust an die Decke zu starren, führte ihn zu der Frage, wo sie dies wohl gelernt haben mochte.
Wie viele hatte sie gehabt? Sie war zweitausend Jahre alt. Ein Bettgenosse pro Jahr? Zwei pro Jahr? Ein Liebhaber im Monat?
Und wie sollte er denn bloß mit Göttern konkurrieren? Sie war ein derartig leidenschaftliches und schönes Geschöpf; es war klar, dass sie dazu geschaffen war, nur von ihnen geliebt zu werden.
Die Träume hielten ihn davon ab, ihr zu glauben und ihr gemeinsames Leben zu beginnen, das Leben, nach dem er sich so verzweifelt sehnte, dass er es schon fühlen konnte.
Inzwischen fürchtete er den Schlaf, und wenn er denn schlief, fand er keine Erholung. Während ihr Blut seine Muskeln mehrte, seinen Körper stärker machte, als er es sich je hätte vorstellen können, wurde er immer matter. Wenn er sie bei Sonnenuntergang dann kühl behandelte, fragte sie ihn nach seinen Träumen. Doch er belog sie.
Sie akzeptierte seine Ausflüchte und lächelte ihn von ihrem Platz am Fenster aus an. Ihr Lächeln könnte eine ganze Armee schlagen. Hatte es vermutlich bereits getan.
Was hatte ihn nur auf den Gedanken gebracht, er wäre ihr ebenbürtig?
Tut mir echt leid , dachte Myst, als sie auf Wroth hinunterblickte, während sie die Hüften kreisen ließ, aber es war unglaublich, wie sehr sie ihren Vampir genoss.
Seine Augen waren so wild, seine herrlichen wohlgeformten Muskeln so fest unter ihren Klauen, als sie sich vorbeugte und ihm ihre Brust darbot, die er bereitwillig mit dem Mund verwöhnte. Er saugte an ihrem Nippel und stöhnte, als sein Körper sich kurz vor dem Höhepunkt anspannte. Und als sie explodierte, entlud er sich sofort in ihr. Sie ließ sich ermattet auf ihn sinken. Sie liebte es, wenn er seine Arme um sie legte und sie an die Brust drückte, während sein Körper noch eine ganze Weile nicht aufhörte zu beben.
Als er sie schließlich mit einem Kuss losließ, damit er sich ankleiden und nach Oblak aufbrechen konnte, sagte sie: »Also, ich bin einverstanden, dein schmutziges kleines Geheimnis zu sein. Vorläufig. Aber ich kann nicht einfach stundenlang in diesem Zimmer hocken, wenn du fort bist.«
»Was brauchst du, Geliebte?«, fragte er. Gleichzeitig nahm er ihre Locken und hielt sie zu einer wilden Frisur auf ihrem Kopf zusammen. Er schien von ihren Haaren fasziniert zu sein, konnte nicht genug davon bekommen, sie zu berühren.
Augenblick mal, wie hatte er sie genannt? Geliebte ? Cool. »Weißt du, was eine Xbox ist? Nein? Deine Braut ist leider ein winzig kleines bisschen süchtig nach diesem Ding … «
Sie schrieb ihm auf, welches Modell und welche Spiele sie haben wollte, während er duschte und sich anzog. Bevor er sich translozierte, nahm sie seine Hände und blickte feierlich zu ihm auf. »Bringe mir dies mit, und es wird so sein, als hättest du für mich einen Drachen erschlagen.«
Während sie wartete, lackierte sie sich die Zehennägel. Walküren liebten es, sich die Nägel zu lackieren, da dies die einzige Möglichkeit war, ihr Aussehen wenigstens für eine Weile zu verändern. Währenddessen dachte sie darüber nach, wie leicht sie sich dort eingelebt hatte.
Genau genommen gab es nur drei Dinge, die fehlten, damit sie sich bei ihm vollkommen zu Hause fühlen konnte. Das erste? Auch wenn
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