Immortals after Dark 06 - Zauber der Leidenschaft.epub
es«, sagte er, als sie ein Anwesen erreichten, das von hoch aufragenden Holztoren und mit Efeu bedeckten Steinmauern geschützt wurde.
Das Grundstück war wunderbar, die Villa mit ihren korinthischen Säulen und der umlaufenden Veranda in höchstem Maße beeindruckend. Als Ganzes wirkte es opulent, aber geschmackvoll. Die schwüle Luft war vom Duft der Gardenien erfüllt.
»Wie groß ist das Ding?«
»So an die zweieinhalbtausend Quadratmeter.« Am Vordereingang angekommen, sagte er einfach: »Ich möchte, dass es dir hier gefällt.«
»Ich bin sicher, ich werde es lieben, wenn es drinnen auch nur annähernd so aussieht wie draußen.« So müde. Sabine überlief ein Schaudern.
Er hielt ihre Hand, als er die Tür öffnete. Sogleich wurden sie vom Geruch von saurem Bier und Zigarren überschwemmt. Sie legte ihre freie Hand über ihren Mund.
»Was zum Teufel ist denn hier los?«, murmelte er, während er sich tiefer ins Innere des Hauses vorwagte.
Im Wohnzimmer lagen biergetränkte Playgirl-Magazine auf offensichtlich wertvollen antiken Möbeln. Zwei leere Bierfässchen trieben in großen Wannen voll geschmolzenem Eis, die wiederum auf luxuriösen Orientteppichen standen.
Sie folgte Rydstroms Blick zur Decke. Über ihnen prangte ein prächtiger Bronze-doré-Kronleuchter, dessen filigrane Arme Ketten aus Bergkristall zierten. Von einem dieser Arme baumelte ein … Stringtanga .
Sein Zorn wuchs immer mehr. »Hier sieht’s ja aus wie in Cadeons Poolhaus.«
Sabine war es völlig gleichgültig, wie es aussah. Sie wollte einfach nur ein Bett – an einem Ort, der nicht so roch wie das hier.
Er musterte die Szene der Zerstörung, die sich ihm bot. »Vielleicht war das Rök«, sagte er geistesabwesend.
»Wer ist Rök?«
»Cadeons Mitbewohner.«
Als sie von draußen ein Lachen hörten, stürmte Rydstrom auf den Lärm zu. Sabine zog er mit sich, bis zu einer Terrasse mit Aussicht auf einen gepflegten, parkähnlichen Garten sowie einen riesigen Pool, der mit lauter blendend aussehenden Frauen gefüllt war, allesamt mit Bikinis – oder weniger – bekleidet. Im Augenblick fand eine Art Oben-ohne-Hühnerkampf statt.
»Du hast wohl Freunde zu Besuch?«, fragte sie verschmitzt.
»Ich kenne ja nicht mal die Hälfte von denen. Sieht jedenfalls nach einer Mischung von Walküren und Hexen aus.«
Hexen? Normalerweise würde sie sich in Gegenwart einer ganzen Schar von ihnen in Acht nehmen, aber diese Frauen waren bis obenhin voll. Aus reiner Gewohnheit checkte Sabine ihre Fähigkeiten, entdeckte aber nichts, was einen größeren Aufwand lohnen würde.
Doch Rydstroms Aufmerksamkeit konzentrierte sich nun auf eine einzige Frau, eine zierliche Schönheit, die auf einer Chaiselongue ruhte, eine Zigarre rauchte und in ihr Handy sprach.
Sie trug einen roten Stringbikini, Stilettos und ein winziges T-Shirt mit der Aufschrift » Heels tall … Bikini small «. Ihr Haar war so schwarz wie die Nacht und ergoss sich wie eine schimmernde Mähne über ihre Schultern.
»Nein, wir bezahlen nicht für ihn!«, hörte Sabine sie sagen. Es folgte eine Pause. »Weil Sie ihn zum falschen Haus geschickt haben! Er hat für die alte Witwe nebenan gestrippt. Soweit ich das verstanden habe, behält sie ihn und seinen Plastikschlagstock.« Eine weitere Pause. »Hör ich mich vielleicht wie ein Anatom an? Woher soll ich denn wissen – Hallo? Haaaalloooo!«
»Wer ist das denn?«, fragte Sabine Rydstrom.
»Ich werd sie umbringen, verdammt noch mal«, murmelte er.
Bevor Sabine ihre Frage wiederholen konnte, erblickte die Frau Rydstrom. »Dämon! Du bist zurück.« Sie warf ihre Zigarre in den Pool und kam zu ihnen herübergeeilt. »Und du hast die Zauberin vom Team der Bösen abgeworben. Ich wusste doch, dass du es schaffst!«
Als sie die Sonnenbrille auf ihren Kopf schob, wurden spitze Ohren und seltsam ausdruckslose goldene Augen sichtbar. Trotzdem spürte Sabine die große Macht dieser Frau.
»Ich bin Nïx die Allwissende«, sagte sie zu Sabine. »Hellseherin der Stars.« Sie streckte die Hand aus.
Sabine erhob die ihre, bereit, gegen die berühmt-berüchtigte Walküre zu kämpfen. »Rydstrom, was zur Hölle soll das? Du weißt doch, dass wir Feinde sind.«
»Nïx wird dir nichts tun, das verspreche ich dir.«
»Werde ich nicht?«, fragte Nïx mit ausdruckslosem Gesicht. Dann lächelte sie, wobei sie kleine, aber beachtliche Fänge entblößte. »Ich bin heute nicht in Stimmung, die Liebe des Dämonenkönigs zu töten!«
»Mich zu
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