Immortals after Dark 09 - Sehnsucht der Dunkelheit
gestörte Art schüttelte, schrie Carrow: » Malkom! «
»Hierher, Dämon!«, rief Ruby.
Während sich weitere Wendigos näherten, hob Carrow ihr blutverschmiertes Schwert. »Bring das Kind zu Mari!«, rief sie dem Vampir über die Schulter hinweg zu. »Schick uns Hilfe, wenn du kannst.«
Wieder schüttelte er den Kopf. »Ich soll mit dir zurückkehren.« Conrad packte Carrow um die Taille und hob mit dem anderen Arm Ruby hoch.
In diesem Augenblick drehte sich Malkom um und erblickte die drei. » Nein, nein! «, brüllte er mit weit aufgerissenen Augen. Er versuchte, sich den Weg zu ihnen freizuschlagen, aber es waren einfach zu viele …
»Malkom!«, schrien Ruby und Carrow.
Carrow streckte die Hand nach ihm aus, aber Conrad hielt sie fest. Als er versuchte, sich zu translozieren, leistete sie erbitterten Widerstand. »Beeil dich, Malkom!«
Die Haut des Vampirs begann zu rauchen und fing dann mit einem Schlag Feuer.
Mariketa blickte auf die Menge, die sich im Versammlungssaal von Andoain eingefunden hatte. Es waren Angehörige der verschiedensten Faktionen anwesend, von den Feyden bis zu den Walküren, von den Lykae bis zu den Nymphen, und noch viele mehr. Es waren nahezu sämtliche Faktionen der Vertas-Seite zugegen.
In den drei Stunden, seit Mari Conrad losgeschickt hatte, um Carrow zu retten, hatten all diese Wesen davon gehört. Die Neuigkeit verbreitete sich mit übernatürlicher Geschwindigkeit. Mittlerweile war jeder hier eingetroffen, dessen Freunde oder Familienmitglieder vermutlich entführt worden waren – ob durch Translokation, ein Portal oder auch mit dem Auto.
Das war das erste Mal seit einer Ewigkeit, dass sie die Halle mit ihren verschnörkelten Sofas, den Altaren, die als Tische dienten, dem riesigen Kamin und der noch viel größeren Karaokebühne für etwas anderes benutzten als einen Mädelsabend. Nichts passte hier zusammen, bis auf die vier Profi-Pokertische des Kovens – und die falschen Hexenkessel.
Dutzende von Mythianern standen an die Wände gelehnt da oder saßen steif auf den antiquierten Sofas. Ein Pärchen saß auf einem der riesigen Lautsprecher.
Nachdem hier so viele verschiedene Kreaturen auf engstem Raum versammelt waren – einige von ihnen waren nur durch einen Pakt mit einer anderen Faktion miteinander verbündet – , stellte Mari angenehm überrascht fest, wie gut sich alle benahmen. Bis jetzt hatte es nur einige Drohung der Art Halt dein Maul oder Ich stopf es dir! gegeben, aber selbstverständlich hatte sie Vorkehrungen getroffen, für den Fall, dass etwas schiefging.
»Wie lange dauert es denn noch, bis der Vampir endlich zurückkommt, Hexe?«, fragte Sabine gebieterisch. Sie war die Königin der Illusionen, eine mächtige Zauberin mit karminroter Maske, reich verzierter Krone und klauenbewehrten Handschuhen. Ihr Ehemann, Rydstrom – auch ein guter Freund von Mari – , hatte seine große Hand besitzergreifend auf ihre Hüfte gelegt.
Alle verstummten, um Maris Antwort zu hören, und starrten auf sie. Unter den Anwesenden waren auch Bowens Cousin Garreth und seine Frau, die Walküre Lucia die Jägerin, die beide vollkommen erschöpft zu sein schienen. Mari wusste, dass sie unaufhörlich auf der ganzen Welt nach Regin gesucht hatten. Außerdem war auch Garreths Cousin Uilleam unter den Vermissten.
Myst die Vielbegehrte und diverse andere Walküren saßen auf den Sofas und hofften ebenfalls auf Nachricht von Regin der Ränkevollen.
Die Dämonen, die Lykae, die Walküren … alle warteten darauf, dass Maris Magie tatsächlich funktionierte. Nach all den Jahren, in denen sie machtlos gewesen war, litt sie nun an einem akuten Fall von Lampenfieber. Es gab einen Grund, wieso man sie die Langersehnte nannte.
»Ähm, bald«, antwortete Mari, auch wenn sie nicht die geringste Ahnung hatte, wie lange es noch dauern würde. Eigentlich hatte sie damit gerechnet, dass er inzwischen längst wieder zurück sein würde. Habe ich Conrad vielleicht tatsächlich auf eine Selbstmordmission ausgesandt?
Sie blickte zu Néomi hinüber, die unruhig auf und ab schritt und immer wieder zwischen ihrer hübschen, lebhaften körperlichen Erscheinungsform und ihrer bleichen, ätherischen Phantomgestalt hin- und herwechselte.
Hatte Mari sie zur Witwe gemacht?
Bowen spürte ihre Nervosität und legte ihr den Arm beschützend um die Schultern. »Mach dir keine Sorgen, Hexlein. Alles wird gut werden.«
Weitere Minuten vergingen. Gemurmel wurde laut.
»Wie lange dauert das denn
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