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Immortals After Dark 12 - Lothaire

Immortals After Dark 12 - Lothaire

Titel: Immortals After Dark 12 - Lothaire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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mir doch von deiner Blutrache. Wie hängt das mit deinen sieben Aufgaben zusammen?«
    »Ich werde den Tod meiner Mutter rächen.« Er hob den Blick und schien etwas anzustarren, das Ellie nicht sehen konnte. »Sie starb für mich; das hätte sie nicht tun müssen. Sergei hätte sie retten können.«
    »Und Sergei ist …?«
    »Ihr Vater. Er hat zugelassen, dass sie von Dutzenden vergewaltigt und dann verbrannt wurde.«
    Ellie schaffte es nur mit Mühe und Not, ihn nicht mit offenem Mund anzustarren.
    »Kein Junge sollte so etwas mit anhören müssen«, murmelte Lothaire abwesend. »Die Dakier ließen sie im Stich, kehrten erst zurück, als sie bloß noch Asche war, die der Wind zerstreute. Aber ich werde sie dafür bezahlen lassen.«
    Er war in der Nähe gewesen, als seine Mutter vergewaltigt und ermordet worden war? Warum hatte Iwanas Vater nichts getan, um seine Tochter zu retten und seinen Enkel zu schützen?
    Spielt keine Rolle, Ellie. Lothaires Vergangenheit geht dich nichts an.
Ganz gleich, wie tragisch sie war.
    »Und was hat der Ring mit alldem zu tun?« Ellie wusste, dass Lothaire ihn dazu verwenden wollte, Saroya in einen Vampir zu verwandeln –
und mich loszuwerden
–, aber inwieweit diente dies seiner Blutrache? Sollte die Rettung seiner Frau nicht auf einer anderen Aufgabenliste stehen? »Was kann der Ring?«
    »Fast alles, was man sich wünscht. Eine gewisse Zeit lang«, fügte er kryptisch hinzu. »Er ist ein mächtiger Talisman, doch täuschend einfach zu benutzen. Du drehst ihn einfach an deinem Finger herum und wünschst dir etwas. Aber nicht zu oft.«
    »Was soll das heißen?«
    Er antwortete nicht, streichelte nur ihr Haar.
    Als ihr klar wurde, dass sie zu diesem Thema nicht mehr aus ihm rausholen würde, sagte sie: »Ich weiß, du wirst ihn schon bald finden.«
    Er lächelte auf sie hinab, sodass seine gleichmäßigen weißen Zähne sichtbar wurden. In diesem dämmrigen Licht waren seine Fänge nicht ganz so Furcht einflößend. Lothaire Dakiano war umwerfend, wenn er lächelte.
    »Das werde ich. Und dann wirst du für alle Zeit meine Königin sein.«
    »Ja, für alle Zeit, Lothaire.«
    Er legte ihr den Finger unters Kinn anstatt wie sonst hineinzukneifen. »Du möchtest mit mir zusammen sein.«
    Diese unerwartete Zärtlichkeit, gepaart mit seiner Verletzlichkeit, schnürte ihr die Kehle zusammen.
    »Ich habe eine Ewigkeit auf dich gewartet.« Er fuhr mit den Fingerknöcheln über ihre Wange. Seine Miene spiegelte eine solche Sehnsucht wider, dass sie den seltsamen Drang verspürte zu weinen. »Ich wusste nicht, wie du aussehen würdest. Habe es mir jahrhundertelang ausgemalt und in allen Gesichtern nach dir gesucht.«
    »Gefällt dir mein Aussehen denn?«
    Wieder versetzte ihr sein verschmitztes Lächeln einen Stich ins Herz. »Ich könnte Saroya stundenlang ansehen.«
    Das würde sie als Kompliment betrachten, beschloss Ellie. Sie legte den Kopf auf die Seite und sah ihn an. Lothaire wirkte jünger, wenn er grinste. »Wie alt warst du, als du unsterblich wurdest?«
    »Ich war dreiunddreißig, als mein Herz aufhörte zu schlagen.« Er seufzte. »Damals hatte ich zuletzt ein Mädchen.«
    Wie sie es sich gedacht hatte. Tausende von Jahren ohne eine Frau. »Bist du wirklich böse, Lothaire?«
    »Ja«, erwiderte er, ohne zu zögern.
    »Willst mir wirklich etwas zuleide tun?«
    »Wenn ich den Ring finde, ja. Für dich bin ich nicht mehr als der Tod«, sagte er, während er ihre Wange erneut zärtlich streichelte.
    »Wird es wehtun, wenn du meine Seele austreibst?«
    »Der Ring wird dir möglicherweise Schmerzen zufügen. Ich weiß es nicht.«
    Verstörend vage. »Du wirst keine Gnade mit mir walten lassen?«
    »Gnade? Mein Vater bettelte mich einst darum an. Nachdem ich ihm den Kopf abgeschlagen hatte, verfütterte ich seine Überreste an die Hunde.« Lothaire schenkte ihr ein düsteres Lächeln, das sich vollkommen von seinem atemberaubenden Grinsen unterschied. Dies war eher ein Fängefletschen. »Er hasste Hunde.«
    »Du hast deinen eigenen Vater getötet?«
    Sein Körper spannte sich spürbar an. »Vielleicht hätte er mich nicht sechs Jahrhunderte lang bei lebendigem Leib begraben sollen.«
    »Begraben?«
    »Er hat mich in ein Grab gelegt und beerdigt. Ehe ich tot war.«
    Oh du liebe Güte! Letzte Nacht hatte sie erkannt, dass sie mit Lothaire überfordert war. Jetzt wurde ihr bewusst, dass sie mit dieser ganzen neuen Welt überfordert war. Einer Welt voller Hass und Folter und Mord.
    Kein

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