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Immortals After Dark 12 - Lothaire

Immortals After Dark 12 - Lothaire

Titel: Immortals After Dark 12 - Lothaire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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gekommen? Ich sollte diejenige sein, die wütend ist. Dass du Elizabeth gestattest, meine Haut derart zu bräunen!«
    Er translozierte sich von einer Wand zur anderen. »Ich brauche Informationen.«
    »Welche Informationen?«
    »Wir sprachen vor einigen Jahren über unsere gemeinsame Herrschaft«, sagte er. »Ist dies immer noch dein Wunsch?«
    »Selbstverständlich. Ich fürchte, der Zweifler bist du.«
    »Wir sprachen von Thronen und Macht und Rache. Aber was ist mit uns?«
    »Was meinst du?«
    »Wenn ich meine Rache geübt habe, wir unsere Kronen tragen und keine Sorgen uns mehr bedrücken, was dann?«
    »Dann erobern wir noch mehr«, sagte sie. »Gemeinsam könnten wir die ganze Welt regieren, während wir nach einem Weg suchen, mich wieder zur Göttin zu machen. Ich habe Feinde, die sich ebenfalls meine Rache mehr als verdient haben. Oder hast du das vielleicht vergessen?«
    »Deine Schwester. Lamia.«
    »Unter anderem.«
La Dorada, beispielsweise.
»Die Königin des Bösen hat dir Vergeltung geschworen – und damit auch mir.« Saroya überlegte kurz, ob sie Lothaire von den zahlreichen Verbrechen erzählen sollte, die sie der Zauberin angetan hatte, entschied sich aber dagegen. Er musste nicht wissen, warum sie Dorada viele Jahrhunderte lang einen Assassinen nach dem anderen auf den Hals gehetzt hatte.
    Er muss auch nichts von der Prophezeiung wissen, jener Vorhersage eines vor vielen Jahren verstorbenen Vampirorakels.
»Wenn du sie nicht besiegst, wird sie mich töten, Lothaire. Das
fühle
ich.«
    »Dorada kann dich nicht finden. Niemand in der ganzen Mythenwelt weiß von diesem Apartment. Du bist verborgen, solange du dich hier oder bei der Alten aufhältst, und ich habe den Körper zusätzlich immer getarnt. Meinst du wirklich, ich würde zulassen, dass Dorada mir meine Gefährtin wegnimmt – und mit ihr meine gesamte Zukunft?«
    Saroya beruhigte sich etwas. Auch wenn sie niemandem traute, wusste sie, dass Lothaire einer der gewieftesten Krieger der Mythenwelt war und einer der stärksten Vampire, die je gelebt hatten.
    Er kniff sich mit Daumen und Zeigefinger in die Nasenwurzel. »Und nachdem Dorada also vernichtet wurde, wie stellst du dir unser Leben vor?«
    »Wir werden sämtliche verbliebenen Feinde auslöschen und das mächtigste Paar sein, das die Welt je kannte.«
    Seine Frustration schien mit jedem ihrer Worte zuzunehmen. »Und wenn wir die Arbeit der Nacht erledigt haben und die Morgendämmerung heraufzieht …
was dann

    Sie strich ihr Haar zurück. »Ich begreife nicht …«
    »Weißt du, was Glück ist?«
    »Glück ist, wenn ich sehe, wie das Licht in den Augen eines guten Mannes verlischt. Wenn meine Untertanen sich vor mir in den Staub werfen. Macht über Leben und Tod.«
    »Nein, Saroya. Ich kann es kaum glauben, dass ich das jetzt tatsächlich sage, aber … jedes einzelne dieser Dinge ist ein
Prozess
. Kein Ergebnis.« Er stieß ein bitteres Lachen aus. »Du hast genauso wenig eine Ahnung davon, was Glück ist, wie ich.«
    »Du hast dich also tatsächlich von deiner kleinen sterblichen Konkubine einwickeln lassen. Sieh dich nur an – es kommt mir fast so vor, als ob du dich nach ihr sehnst und als ob
sie
deine Braut wäre.«
    Vermutlich war Elizabeth es tatsächlich. Auch wenn Saroya einmal davon überzeugt gewesen war, dass sie selbst Lothaires Erweckung in Gang gesetzt hatte, glaubte sie das nun nicht mehr. Wenn er wirklich Gefühle für eine derart widerliche Kreatur entwickelt hatte, dann war hier etwas Größeres am Werk.
    Dennoch würde er niemals glauben, dass Elizabeth die Seine war. Schon die bloße Vorstellung wäre für einen Mann seines Ranges und seiner Stellung unerträglich. Wenn Lothaire also die Wahrheit bisher nicht erkannt hatte, dann lag es daran, dass er es nicht
wollte
.
    Zweifel fraßen an Lothaires Überzeugung und höhlten sie aus.
    Selbst wenn er sich dazu bringen konnte, daran zu glauben, dass Elizabeth seine Braut war – und das war ein sehr großes
Wenn
–, gab es nichts, was er deswegen unternehmen könnte.
    Er hatte die Weichen für sein Schicksal bereits gestellt. Er war untrennbar mit seinem Geschick verbunden und sah sich gezwungen, Elizabeths Seele nicht nur zu vertreiben, wie das Mädchen glaubte …
    Sie konnte es nicht sein.
    Sicherlich nicht.
    Da ihre Menschlichkeit ihm von Beginn an dermaßen zuwider gewesen war, hatte Lothaire nie auch nur in Erwägung gezogen, dass Elizabeth seine Braut sein könnte.
    Doch jetzt kann ich es offenbar nicht

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