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Immortals After Dark 12 - Lothaire

Immortals After Dark 12 - Lothaire

Titel: Immortals After Dark 12 - Lothaire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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Zeichen, dass sie es zu weit getrieben hatte.
Ist mir egal. Bin eh schon tot.
    »Du forderst meinen Zorn heraus, weil du ihn noch nie wirklich erlebt hast. Das werden wir jetzt ändern.« Er riss sie an seine Brust. »Lass uns einen Ausflug machen.«
    »Du hast doch gesagt, deine Feinde würden mich finden!« Als Dämonenhure leben …?
    »Ich werde uns tarnen. Ich sage es dir noch einmal: Derjenige, den du am meisten fürchten solltest, bin ich.« Es dauerte kaum einen Atemzug lang, ehe er sie in eine Höhle transloziert hatte. Allerdings war die Teleportation nicht komplett vollzogen, sodass sie sich in einer Art diffusem Zwielicht befanden.
    Dennoch konnte sie modrige Erde und Verwesung riechen und Fliegen summen hören. Sobald sich ihre Augen an das Dämmerlicht gewöhnt hatten, sah sie die Leichen – die mit brutaler Gewalt geköpften Leichen junger Männer. Dutzende und Aberdutzende von ihnen.
    Getrocknetes Blut, abgetrennte Glieder, zerschmetterte Schädel. Spritzer auf den feuchten Höhlenwänden.
    Wenn sie nicht eine ausgesprochen robuste Konstitution gehabt hätte, hätte sie auf der Stelle den Inhalt ihres Magens von sich gegeben. Oder wenn sie nicht vor fünf Jahren eine ganz ähnliche Szene in ihrem eigenen Zuhause gesehen hätte.
    Als sie ihrer Stimme wieder trauen konnte, fragte sie: »Hast du das getan?«
    »Ach, Elizabeth, siehst du jetzt, wozu ich fähig bin? Ein ganzes Rudel von ihnen in ihrer eigenen Höhle abzuschlachten hat mich gelangweilt. Mein Herz hat seinen Rhythmus nicht eine Sekunde lang beschleunigt. Ich habe laut gegähnt, als ich einem von ihnen den Kopf abriss. Das Letzte, was er in seinem Leben gehört hat, war mein bedauerndes Zungenschnalzen wegen dieser Unhöflichkeit. Du würdest gut daran tun, meinen Zorn zu fürchten und zu begreifen, dass allein schon mein Name Angst in den Herzen derjenigen hervorruft, die mich kennen. Und das aus gutem Grund.«
    »Ich verstehe, dass du gruselig, krank und pervers bist! Ich verstehe, dass der Erzfeind und Saroya die Seelenschnitterin absolut perfekt füreinander sind. Zwei kaputte Puzzleteile, die zusammengesteckt werden.«
    Wieder trafen ihre Worte einen Nerv. Sein Griff an ihrem Arm wurde fester, seine Miene versprach ihr Schmerzen.
    »Sieht so etwa dein Leben aus?«
    »Die meisten Nächte, und das seit Jahrtausenden«, erwiderte er mit höhnischer Stimme.
    »Dann tust du mir wirklich leid. Du hast richtig gehört! Elizabeth, dein
Kleines
, die von dir so verachtete Hinterwäldlerin,
bemitleidet
dich.« Sie sah ihm ins Gesicht. »Oh, oh, da zuckt ja schon wieder dieser Muskel an deinem Kiefer. Das sieht aber übel für mich aus. Was ist los? Kannst du’s nicht leiden, wenn dir jemand mal sagt, was Sache ist? Ich bin vermutlich seit ein paar Jahrhunderten die Erste, die das wagt.«
    Hatte sie da ein Flackern in seinen roten Augen gesehen?
    »
Was Sache ist
«, knurrte er. »Wie könntest du mich je bemitleiden?«
    »Ich bin vierundzwanzig Jahre alt. Ich habe mehr als zwanzig Prozent meines Lebens im Todestrakt verbracht. Und trotzdem habe ich in meinem kurzen Leben mehr Glück erfahren als du in deinem unendlich langen.«

31
    Wie konnte Elizabeth es nur wagen! »Wie immer sprichst du über Dinge, die dein Verstand überhaupt nicht erfassen kann.«
    »Ich? Ich wette, du weißt nicht mal, was Glück ist!«
    Am liebsten hätte Lothaire sie angefahren: »Selbstverständlich weiß ich das!« Aber … er tat es nicht.
    Er glaubte, als Kind mit seiner Mutter Glück erfahren zu haben, aber er konnte sich nicht mehr allzu deutlich an diese frühen Jahre erinnern. Nachdem Äonen gekommen und vergangen waren und er sein Leben vollkommen der Rache gewidmet hatte, war er dazu nicht mehr in der Lage.
    Und er konnte nicht wieder aufleben lassen, was auch immer er damals gefühlt hatte, weil er seitdem nichts gefühlt hatte, was dem auch nur annähernd ähnelte.
    Es kam häufig vor, dass er anderen hinterherspionierte, um ihre Lebensweise zu studieren. Er hatte zwei Sorceri-Schwestern beobachtet, die wie kleine Kinder über einige trockene Witze gekichert hatten. Er hatte Lykae zugesehen, wie sie sich geprügelt hatten, doch gleich darauf hatten sie so heftig zu lachen begonnen, dass sie sich die Seiten halten mussten. Sie alle erlebten Glück. Lothaire nicht.
    Er wusste, dass er sich von allen anderen unterschied. Und doch könnte er auch nicht mit Bestimmtheit behaupten, unglücklich zu sein, denn das würde bedeuten, dass er das Gegenteil erkennen

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