Immortals After Dark 12 - Lothaire
überstanden hatte.
Trehan hatte sie versucht aufzubauen. »Wenn
ich
bei Lothaire leben kann, dann gibt es auch für deine Braut Hoffnung. Kannst du eurer Beziehung denn nicht noch eine Chance geben?«
Bei Kosmina hatte sie bislang kaum etwas versucht. Lothaire gegenüber hatte sie zugegeben: »Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Vermutlich braucht sie einen kompletten Neuanfang.«
Hallo, Louisiana.
Elizabeth war fest davon überzeugt, dass sie sich alle allmählich zu einer Familie zusammenfanden und dass der Grund, warum er sich in der Nähe seiner Verwandten unbehaglich fühlte, in seiner Angst begründet lag, sie könnten ihm am Ende zu sehr ans Herz wachsen.
Er hatte verächtlich geschnaubt und ihr eigentlich versichern wollen, dass er seine Familie nicht ausstehen konnte und sie nicht um sich haben wollte, doch die Worte waren ihm einfach nicht über die Lippen gekommen.
Und so waren sie zumindest vorläufig in seinen persönlichen Raum eingedrungen. Er wurde geradezu von Dakianos überschwemmt.
Trotzdem war er endlich wieder glücklich. Als er auf seine wunderschöne Braut blickte, dachte er:
Aber ich hüte meinen Schlüssel sorgfältig.
Königin Elizavetta Dakiano war sein Endspiel, war es immer gewesen.
Ob sich Iwana die Kühne wohl vor ihr verneigt hätte? Ja. Aber tief in seinem Inneren wusste er, dass das keine Rolle mehr spielte.
Jede Nacht, wenn Elizabeth von ihm trank, verstärkte sich ihr unverbrüchlicher Bund noch mehr – und damit stabilisierte sich auch sein Verstand. Er würde niemals wieder völlig gesund werden – keine Chance! –, aber solange sie ihn akzeptierte, kam er damit klar.
Wenn sie schlief, träumte sie von all dem, was er im Laufe des vergangenen Tages unternommen hatte. Wenn er in offiziellen königlichen Geschäften unterwegs war, gab sie ihm immer einen Kuss und verabschiedete ihn mit den Worten: »Tu ja nichts, was ich in meinen Träumen bedauern würde, Leo.«
Es blieben nur noch zwei dringende Aufgaben zu erledigen. Er musste sich bei Nïx revanchieren, und er musste den Eid an seine Mutter erfüllen und die Herrschaft über die Horde erlangen.
Er hatte beschlossen – unterstützt durch einen aufmunternden Klaps –, der Hellseherin bei ihrer Suche nach Furie zu helfen. Auch wenn er nicht unbedingt darauf aus war, Phenïx erneut zu seiner Busenfreundin zu machen, so wollte er ihr doch nichts schuldig bleiben.
Und wenn er darüber nachdachte, wie sehr er Elizabeth liebte und wie unglaublich richtig es sich anfühlte, sie an seiner Seite zu haben, dann fühlte er sich Nïx zutiefst verpflichtet.
Wenn er die Hellseherin jetzt nur hätte finden können, um ihr dies mitzuteilen. Doch seit er sich aus Dakien forttransloziert hatte, um Elizabeth zu retten, war die Walküre verschwunden. Niemand in der gesamten Mythenwelt war in der Lage, Nïx die Allwissende ausfindig zu machen …
Was seinen Eid an Iwana anging, war Lothaire hin- und hergerissen.
»Iwana wollte, dass du die Horde regierst, während Sergei die Dakier regierte, sodass die beiden Königreiche am Ende vereinigt würden, stimmt’s?«, hatte Elizabeth überlegt. »Was hätte sie wohl gesagt, wenn sie gewusst hätte, dass du Sergeis Platz als König übernehmen würdest?«
Gutes Argument.
Doch dann hatte sie hinzugefügt: »Aber wenn die Krone nur darauf wartet, endlich ihren König zu finden, dann ist mein Mann genau der Richtige für diesen Job.«
Um einen größeren Konflikt zu vermeiden, hatte Trehan angeboten, die beiden anderen Anwärter durch seine Assassinen eliminieren zu lassen: Kristoff den Grabwandler und Emmaline, den Halbling. Sie war die Tochter der Walküre Helena und Lothaires Onkel Fjodor, der auch unter dem Namen König Demestrius bekannt war.
Obwohl sowohl Kristoff als auch Emmaline legitime Erben waren, verehrte keiner von ihnen den Heiligen Durst.
Lothaire hatte Trehan gebeten, vorerst abzuwarten, sich aber bereitzuhalten.
Daran dachte er jetzt, als er Elizabeth mitteilte: »Ich werde heute Abend einem der Anwärter auf den Thron der Horde einen Besuch abstatten.«
»Muss das sein?«
»Ich muss Kristoff« –
dieses Arschgesicht
– »zur Rede stellen, damit er das Kopfgeld zurücknimmt, das er auf dich ausgesetzt hat.«
Sie grinste. »Außerdem möchtest du zu gerne den Ausdruck auf seinem Gesicht sehen, wenn du dich ihm offenbarst.«
»Das auch.«
Wie gut sie mich kennt.
»Wirst du hierbleiben?«
»Dieses eine Mal, ja.«
»Sehr gut«, sagte er. Er konnte
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