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Immortals After Dark 12 - Lothaire

Immortals After Dark 12 - Lothaire

Titel: Immortals After Dark 12 - Lothaire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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Höllenloch raus!
    Doch als sie ihre Umgebung betrachtete, konnte sie kaum eine Besserung feststellen. Der Raum war elegant, aber schlicht eingerichtet, mit leuchtenden Farben und offensichtlich kostspieligen Stoffen, aber alles viel zu ordentlich – bis auf einen Haufen aus zertrümmertem Marmor und diversen zerschmetterten Vasen.
    Saroya bevorzugte auffällige Verzierungen, die Eleganz eines Grabes voller Opfergaben zu ihren Ehren, in dem sich fleischliche Trophäen und Knochen zu Bergen auftürmten, dazu schimmernde schwarze Seide vor blutbespritztem Granit.
    »Wo hast du mich hingebracht?«, erkundigte sie sich mit gequälter Stimme.
    »New York«, erwiderte er. »In eine unserer Wohnungen.«
    »Ich nehme an, wir verfügen über mehrere.«
    »Wir besitzen Herrenhäuser, Villen, Châteaus. Jede Behausung, die du begehrst, wird dein sein.«
    Als ob sie ihn brauchte, um ihr das zu sagen. Sie blickte auf ihren Arm hinab, an dem sie einen getrockneten Spritzer einer roten Flüssigkeit entdeckte.
    »Hast du mich etwa gebissen?« Mit zusammengekniffenen Augen fügte sie hinzu: »Und denk nicht mal dran, mich anzulügen.«
    Ein Muskel zuckte an seinem Kiefer. »Du weißt, dass ich nicht lügen kann, Saroya.« Geborene Vampire waren dazu physisch nicht in der Lage. Bei dem Gedanken an eine Lüge spürten sie das
rána
, das Brennen, ein sengendes Gefühl in ihrer Kehle.
    »Hast du es gewagt, meinen Hals zu durchbohren?«
    »Daran ist nichts Gewagtes. Aber in diesem Fall habe ich deine Kehle lediglich gestreift.«
    Sie hob die Hand und fuhr mit den Fingerspitzen über den Kratzer. Aus irgendeinem Grund fühlte sich ihr Körper seltsam an, ihre Brüste kamen ihr merkwürdig schwer vor.
    »Du trinkst von einem Lebewesen,
cosa
ş ? Zweifellos werden meine Erinnerungen aus zwanzigtausend Jahren dich endgültig in den Wahnsinn treiben«, sagte sie. »Dein Verlangen nach Blut muss sehr groß gewesen sein, um ihres zu stehlen.«
    Errötete er etwa? »Ich gehe jede Wette darauf ein, dass du die Herrschaft über diesen Körper übernommen haben müsstest, um deine Erinnerungen weiterzugeben. Was Elizabeths Erinnerungen angeht … Ich denke, ich bin durchaus in der Lage, mit vierundzwanzig Menschenjahren fertigzuwerden.«
    »Wie lange hast du mich in diesem Gefängnis gelassen, Lothaire?«
    »Nur ein halbes Jahrzehnt.«
    »Was war denn wichtiger als ich?«
    Er zuckte mit den Achseln. »Einen Weg zu finden, wie wir deinen Fluch umgehen können.«
    »Ich nehme an, dass du nun eine Lösung gefunden hast, sonst säße ich wohl immer noch hinter Schloss und Riegel.«
    »Ich habe dich befreit, da der Körper kurz davorstand, hingerichtet zu werden. Durch die Hand von Sterblichen.«
    Eine solche Schande wäre kaum zu ertragen! »Ich spürte eine Bedrohung, aber eine Hinrichtung? Für eine derartig jämmerliche Anzahl von Todesfällen?«
    Die Anspannung in seinen breiten Schultern ließ ein wenig nach. »Genau dasselbe dachte ich auch.«
    »Dann sind wir also keinen Schritt weiter?« Zumindest konnte sie jetzt, da sie frei war, wieder töten. Früher hatte sie ihren Opfern die Seelen entrissen, und jede einzelne hatte ihre Kräfte vermehrt. Sie war ein wahrer Vampir gewesen. Jetzt raubte sie Leben nur noch zum Vergnügen.
    »Nach Jahren der Suche habe ich endlich den Ring der Summen aufgestöbert.«
    Ihre Augen wurden groß. »Schlauer Lothaire.« Dass er überhaupt an diese Möglichkeit gedacht hatte! Dieser Talisman strotzte nur so vor Macht.
    »Er wird mir gestatten, Elizabeths Seele auszulöschen und deinen Körper unsterblich zu machen. Du wirst ein Vampir wie ich werden.«
    Weibliche Vampire konnten nur geboren, niemals geschaffen werden. Auch wenn Vampirblut männliche Menschen in Vampire verwandeln konnte, würde eine sterbliche Frau wie Elizabeth die Transformation nicht überleben. Selbst eine ehemalige Gottheit wie Saroya kannte den Grund dafür nicht.
    Aber der Ring würde jegliche Probleme überwinden.
Was sonst mag der Ring noch vollbringen …?
    Beinahe hätte sie gelächelt – was sie niemals tat. Doch gleich darauf verdüsterte sich ihre Stimmung wieder. »Soviel ich weiß, ist der Ring vor Jahrhunderten verschwunden. Zusammen mit seiner Besitzerin.« Eine Zauberin namens La Dorada, eine besonders heimtückische Gegnerin Saroyas, hatte den Ring gehütet.
    Saroya hatte mit allen Mitteln versucht, Doradas Tod herbeizuführen, doch ihre Assassinen hatten ihre Befehle nie zu vollstrecken vermocht. »Du hast der Vergoldeten

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