Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Immortals After Dark 12 - Lothaire

Immortals After Dark 12 - Lothaire

Titel: Immortals After Dark 12 - Lothaire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
Vom Netzwerk:
Gier nach Macht hatte Lothaire damit begonnen, sich seine Opfer unter den Unsterblichen zu suchen. Doch ihre Seelen waren noch weitaus verderbter als die der Menschen. Und sie besaßen ein Vielfaches an Erinnerungen. Für einen
cosa
ş bedeutete das Verderben.
    Sein Onkel hatte ihm unermessliche Kraft versprochen – die Lothaire auch erhalten hatte –, die Nebenwirkungen jedoch hatte er heruntergespielt.
    Wahnsinn. Erinnerungen, die nie verblassten. Lothaire balancierte auf der Schneide eines Rasiermessers.
    Auch wenn Fjodor, der ebenfalls ein
cosa
ş war, seinen Verstand lange vor seinem Tod im letzten Jahr verloren hatte, war es Lothaire gelungen, sich zurückzuhalten. Er hatte die Anzahl seiner Morde – und damit seine Sammlung von Erinnerungen – beschränkt und sich mühsam ein wenig Vernunft zurückerkämpft.
Um meinem Endspiel zu dienen …
    Er sah zu der Sterblichen hinüber, die auf der Couch saß. Wie lange lief er schon auf und ab und ließ seine Gedanken schweifen? Ihre Miene hatte sich inzwischen verändert. Sie blickte nicht länger besiegt drein, sondern beäugte mit verschlagenem Blick das Kaminbesteck.
    Hätten sie sich in einer anderen Lage befunden, hätte er ihre Beharrlichkeit vielleicht bewundert. Doch jetzt fuhr er sie an: »Du willst sie wohl unbedingt tot sehen.«
    Sie riss ihren Blick los und blickte starr geradeaus.
    Er setzte seine Wanderung mit finsterer Miene fort, während er über seine vorangegangene Reaktion auf sie nachgrübelte. Er konnte sich nicht entsinnen, dass sein Körper während der einen Nacht mit Saroya derartig heftig reagiert hatte.
    Es war ihm nicht schwergefallen, sich jahrelang von ihr fernzuhalten, nachdem er sich in jenem Wald ein erstes Mal Erleichterung bei ihr verschafft hatte.
    Doch jetzt loderte die Lust in ihm.
Ignoriere sie. Saroya wird sich schon bald erheben.
Und wenn sie es tat, würde er sie berühren, sie kosten. Ihre neuen Kurven erforschen.
    »Wow! Jetzt sehen deine Augen sogar noch … komischer aus.«
    So sieht der Wahnsinn in einem Vampir aus.
Alle in der Mythenwelt wussten, dass Lothaire sich am Rande des Abgrunds befand, doch niemand wusste, wie nahe er ihm tatsächlich war.
    Meistens hatte er Schwierigkeiten, die Erinnerungen seiner Opfer von seinen eigenen zu unterscheiden. Wenn er schlief, translozierte er sich, ohne es zu wollen, an völlig fremde Örtlichkeiten, als ob er schlafwandelte. Außerdem überwältigten ihn immer öfter unkontrollierbare Wutanfälle. Ein solcher drohte ihn in genau diesem Augenblick zu überkommen. »Ich will, dass sich Saroya erhebt«, gebot er dem Menschen.
    »Kannst du sie nicht stattdessen aus mir herausholen? Und sie vielleicht in den Körper einer rotäugigen Dämonin steck…«
    »Sie ist genauso wenig ein Dämon wie ich! Saroya die Seelenschnitterin ist die Göttin des Todes und des Blutes, die uralte Gottheit der Vampirhorde.«
    »Vampire?«, flüsterte Elizabeth und erhob sich zittrig. »Bist du … du bist doch wohl kein
Vampir

    Er fletschte die Fänge.
    »Du … du trinkst von Menschen? Du beißt sie?«
    »Mit dem größten Vergnügen«, verkündete er.
    Er tat es aber nur noch in wohl kalkulierter Absicht – im Gegensatz zu früher. So hatte er sich auch sein letztes Opfer, seinen Kerkermeister, unter ganz bestimmten Gesichtspunkten ausgesucht: Declan Chase wusste, wo der Ring der Summen war. Lothaire musste nur schlafen, um Chases Erinnerungen in seinen Träumen mitzuerleben …
    Elizabeth legte die Hände auf die Knie und atmete schneller. »Keine Sonne. Darum sind die Vorhänge so dicht vorgezogen, dass kein Lichtstrahl hereinfällt. Ein Vampir. Jesus Christus, beschütze mich.«
    Aus der kleinen Wunde an ihrem Arm, wo die Infusionsnadel gesteckt hatte, rann ein Tropfen Blut. Sein Blick wurde magnetisch davon angezogen. Entsetzlicher Hunger quälte ihn. Er war wiederholt verwundet worden. Sicher war das der einzige Grund dafür, dass er sich so schrecklich danach sehnte, von ihr zu kosten.
    Der Duft ihres Blutes war so köstlich und einzigartig … und ließ den Schwanz in seiner Hose anschwellen und seine Fänge schärfer werden. Er fuhr mit der Zunge über einen von ihnen und genoss das würzige Aroma seines eigenen Blutes.
    »Sieh dich an!«, rief Elizabeth.
    Er hatte sich bislang noch nicht erlaubt, von ihr zu trinken. Ihr Blut würde keinem Zweck dienen, es könnte ihn vielmehr endgültig in den Abgrund stürzen. Aber bei den Göttern, sein Lockruf war unwiderstehlich.
    »Du wirst mich

Weitere Kostenlose Bücher