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Immortals After Dark 12 - Lothaire

Immortals After Dark 12 - Lothaire

Titel: Immortals After Dark 12 - Lothaire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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mysteriösem Verschwinden berichtet werden. Ihre Mutter würde bestimmt auf der Hut sein und wahrscheinlich nicht nach Hause zurückkehren, ehe sie von ihrer entlaufenen Sträflingstochter gehört hatte.
    Ellie war beinahe sicher, dass ihre Familie vor Lothaire sicher war, aber konnte sie wirklich deren Leben darauf verwetten?
    Nein.
    Dann hat er gewonnen.
Bei diesem Gedanken verpufften ihre Wut und ihre dreiste Kühnheit, und sie ließ sich wieder auf die Couch zurücksinken. Sie hatte immer fest daran geglaubt, den Kampf gegen Saroya zu gewinnen, weil sie davon ausgegangen war, dass am Ende diejenige von ihnen mit der größten Willenskraft siegen würde.
    Aber dieser Mann … dieses Tier …
    Als ihr Blick über die Einschusslöcher in seiner Brust glitten, die er gar nicht wahrzunehmen schien, und dann hinauf zu seinen eisigen roten Augen, begriff sie eines:
Ich kann ihn nicht besiegen.

5
    Lothaire erkannte an ihrer Körperhaltung, dass sie sich ihre Niederlage eingestanden hatte.
    Endlich akzeptierte die Sterbliche ihre Lage und sah ein, dass er sämtliche Druckmittel in der Hand hielt, die er brauchte, um ihre Kooperation zu erzwingen. Jetzt musste er nur noch auf Saroya warten. »Erlaube ihr, sich zu erheben, Elizabeth.«
    »Sie versucht es nicht mehr, und ich kann sie nicht dazu drängen.«
    »Aber hat sie es denn zuvor nicht versucht? Um der Hinrichtung zu entgehen?« Als sie dies nicht leugnete, stellte sich Lothaire Saroyas Lage vor: Sie saß in der Falle, kämpfte mit aller Kraft darum, sich zu erheben, sich zu verteidigen …
    Bei den Göttern, wie er dieses Mädchen hasste. Und er konnte sie nicht töten! Wieder begann er, auf- und ab zu laufen. Er kämpfte gegen seine Wut an, während er seine Schwäche und den stechenden Schmerz seiner rasch heilenden Wunden zu ignorieren versuchte.
    Wann hatte er eigentlich zum letzten Mal richtig geschlafen? Vor ein paar Tagen? Waren nicht schon Wochen vergangen, seit er sich zuletzt länger als eine Stunde am Stück ausgeruht hatte?
    Ich muss schlafen, um zu träumen. Die Erinnerungen kommen im Traum.
Er musste sein Werk in Angriff nehmen, seine sieben kleinen Aufgaben …
    »Wenn du meine Seele austreiben kannst«, sagte Elizabeth, »warum muss sie sich dann überhaupt erheben? Und warum hast du mich erst fünf Jahre lang auf Eis gelegt?«
    Er verlangsamte seine Schritte, blickte an ihr vorbei. »Damals besaß ich die Mittel noch nicht.«
    »Und jetzt schon?«
    Noch nicht. Nach Jahren der Täuschung, des Tötens und der Manipulation hatte Lothaire endlich den Ring der Summen in seinen Besitz gebracht, einen Talisman von großer Macht, der in der Lage war, Wünsche zu erfüllen. Doch dann war er ihm während seiner Gefangenschaft wieder gestohlen wurde.
    Sterbliche, die dem sogenannten »Orden« angehörten, hatten ihn mit ihren Elektroschockern angegriffen, ihm seine Kraft geraubt und ihn in die Knie gezwungen … Sein Blut hatte ihm die Sicht geraubt und sich in einer Pfütze um seine Knie gesammelt.
    Niemals würde er das ohrenbetäubende Schaben vergessen, mit dem der Ring über den Boden gerutscht war, bevor deren Anführer, ein Soldat namens Declan Chase, ihn an sich genommen hatte.
    »Und jetzt hast du die Mittel dazu?«, fragte das Mädchen noch einmal.
    Irgendwo in den Tiefen seines wirren Verstandes wusste Lothaire, wo sich der Ring befand. Es musste ihm nur noch gelingen, auf diese Information zuzugreifen.
    »Ich habe einen Zeitraum von einer Nacht bis zu einem Monat bis zu deinem Ende vorgesehen.« Zeit genug, um die Millionen und Abermillionen gestohlener Erinnerungen zu durchforsten.
    Wie sein Vater vor ihm war Lothaire ein
cosa
ş , ein Sammler von Erinnerungen. Ein Segen für manche Vampire, ein Fluch für einen der Gefallenen.
    Wieder einmal verfluchte er seinen Onkel, der ihn vor all diesen Jahrhunderten mit dieser Macht in Versuchung geführt hatte …
    »Du musst bis zum Ende trinken, damit du stark genug bist, um meinen Bruder zu vernichten«, hatte ihm Fjodor geraten, als sie sich wiedergetroffen hatten.
    »Meine Augen sind rot«, hatte Lothaire gesagt. »Ich war eine Geißel der Menschheit.«
    »Oder aber du trinkst von
Unsterblichen
, bis sie tot sind, und stiehlst ihnen ihre Kraft, sogar ihre Fähigkeiten. Schließ dich mir an, Lothaire.«
    »Iwana hat mich ausdrücklich davor gewarnt.«
    Fjodor lächelte dünn. »Deine schöne Mutter nahm vermutlich an, dass du Stefanowitsch längst erschlagen hättest …«
    In seiner Ungeduld und seiner

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