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I#mNotAWitch 1

I#mNotAWitch 1

Titel: I#mNotAWitch 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yuna Stern
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Doch irgendetwas hat mich an ihm und an seiner Art des Geschichtenerzählens fasziniert.“ Er packte noch einige Aktenordner weg, dann richtete er sich auf und bot mir seine Hand an, um mich hochzuziehen. „Madison kannte ihn. Aber sie spricht nie über ihn. Irgendetwas lässt mich denken, dass da noch mehr hinter der Geschichte von Severin steckt. So lautet sein Name, Severin. Mir ist nur noch nicht aufgefallen, was.“
    Er winkte ab und zog mich hinüber zum Bett, das mit einer schwarzen Decke aus Satin bezogen war. „Setz dich ruhig. Möchtest du etwas trinken?“
    Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. Was wollte er mir anbieten? Blut? Oder hatten sie noch etwas anderes da? „Nein, danke.“
    Während ich meinen Blick durch den Raum schweifen ließ, fiel mir erneut das Bett auf, auf dem ich gerade saß. Es war wirklich groß. „Du hast ja hier sehr viel Platz zum Schlafen“, stellte ich fest und spürte eine leichte Röte in mir aufsteigen. Ich wollte mir nicht ausmalen, wozu er solch ein Bett besaß. Und dann führte er mich auch direkt dahin. Hatte er etwa irgendwelche Absichten? Nein, das konnte ich mir bei ihm nicht vorstellen.
    „Oh, ja.“ Er begann verlegen zu grinsen. „Die Betten sind von früher. Dieses Zimmer gehörte sogar diesem Severin, von dem ich die Aufzeichnungen durchgesehen habe. Auch in all den anderen privaten Räumen stehen solche Betten.“
    Gut, dann hatte er es nicht absichtlich hierher gestellt, um mich zu verführen. Das war beruhigend.
    „So, jetzt bin ich hier“, murmelte ich und unterdrückte ein Gähnen. Verdammt, wie spät war es? Drei Uhr nachts? „Du wolltest mich kennenlernen. Was möchtest du wissen?“ Bitte stell keine Frage zu meinen Kräften. Bitte stell keine Frage zu meinen Kräften.
    Jack ließ sich neben mir nieder, betrachtete mich lächelnd und zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht. Ich wollte einfach nur in deiner Nähe sein. Du hast so eine wundervolle Art an dir. Du wirkst gleichzeitig stark und verletzlich. Das verwirrt mich. Woran liegt das?“
    Wow. Darauf wusste ich keine Antwort. Plötzlich wäre es mir doch lieber gewesen, wenn er eine Frage zu meinen Kräften gestellt hätte. Dann hätte ich wenigstens etwas erfinden können. Aber so?
    „Vielleicht liegt es daran, wie ich erzogen bin“, überlegte ich. „Meine Mutter war immer sehr streng. Aus diesem Grund musste ich schnell lernen, mich auch mal durchzusetzen. Aber gleichzeitig war ich eben immer auf der Suche nach einem normalen Leben. Vielleicht hat mich das so verletzlich gemacht.“ Die Worte kamen nur schwer über meine Lippen. Noch nie hatte ich mit einer fremden Person darüber gesprochen. Nur Phoebe kannte diese Gedanken.
    „Das heißt, du wärst lieber gar keine Hexe?“ Jack klang überrascht.
    „Na ja, ich finde das Leben als Hexe gar nicht mal so schlimm. Doch ich möchte eben auch ein normales Leben führen können. Ich möchte die Wahl darüber besitzen.“
    „Ja, das verstehe ich“, murmelte Jack.
    „Fühlst du denn genauso?“
    Jack wich meinem Blick aus und zog ein Kissen vom Kopfende des Bettes herbei, um es hinter meinen Rücken zu stopfen. „Vor meinem –“, er stockte und betrachtete seine Schuhe nachdenklich. „Weißt du, ich war siebzehn Jahre lang ein Mensch. Ich lebte in Kanada auf einer Farm mit meiner Familie. Alles war in Ordnung. Bis mich eine Grippe befiel, die meine Eltern nicht zu heilen verstanden. Zu der Zeit besuchte uns ein fremder Mann, der ein Dach über dem Kopf suchte, während er durch unser Land reiste. Dieser Mann war Isaiah. Ich stand kurz davor zu sterben, als er mein Blut trank. Als mein Herz aufhörte zu schlagen, verwandelte ich mich. Ich konnte mich nicht mal von meinen Eltern verabschieden. Isaiah nahm mich mit hierher und lehrte mich das Leben eines Vampirs zu führen. Das war’s. Wenn er mir damals die Wahl gelassen hätte, ich weiß nicht, wofür ich mich entschieden hätte. Und das quält mich noch immer.“
    Seine Geschichte erschütterte mich. Er trug sie so nüchtern vor, als hätte er längst mit seiner Vergangenheit abgeschlossen, als würde sie ihm nichts mehr bedeuten. Doch seine Worte bezeugten seine wahren Gefühle. Er sehnte sich zurück.
    „Wahrscheinlich hättest du dich im ersten Moment für das Leben entschieden“, flüsterte ich. „Das würde fast jeder sterbende Mensch tun. Weil man in dem Moment einfach nicht über die Folgen nachdenkt. Insbesondere dann nicht, wenn man so jung ist.“
    „Ja“,

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