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I#mNotAWitch 1

I#mNotAWitch 1

Titel: I#mNotAWitch 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yuna Stern
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und konnte die Erleichterung in meiner Stimme nicht verbergen.
    Jacks Augen blitzten amüsiert. „Ich weiß nicht. Lass uns das mal überprüfen.“ Er sah sich in der Halle um und schien auf irgendwelche Geräusche zu achten. „Isaiah, Alyssandra, ihr braucht euch nicht vor ihr zu verstecken, kommt raus“, rief er anschließend.
    Ehe ich überhaupt seine Worte wahrnahm, erschienen zwei Vampire auf der anderen Seite der Halle. Sie blieben dort stehen, musterten uns kurz, dann spazierten sie langsam zur Sitzgruppe.
    „Das sind Isaiah und Alyssandra“, stellte Jack vor und wies auf die beiden, die mich weiterhin mit einem seltsam beschämten Lächeln anstarrten.
    Isaiah sah aus, als wäre er in seinen frühen Dreißigern. Er hatte eine lange, spitze Nase und ein ausgeprägtes Kinn. Seine kurzen, strohblonden Haare waren ordentlich zurückgekämmt und ein leichter Stoppelbart bedeckte seine Wangen. Er trug ein blaues T-Shirt, das die Muskeln an seinen Armen besonders hervorhob.
    Alyssandra hatte ihren Arm beschützerisch um Isaiah gelegt und betrachtete mich aus ihren grauen Katzenaugen. Ihre knielangen, ebenholzschwarzen Haare glänzten im Licht des Kronleuchters. An ihren Ohren baumelten funkelnde Goldringe, die mit Rubinen besetzt waren. Außerdem trug sie ein rotes Kleid, das bis zu ihrem Knöchel reichte. Sie wirkte nur wenige Jahre jünger als Isaiah.
    „Hallo, freut mich“, lächelte ich schüchtern.
    Als sie meine Stimme hörten, schien ihre Anspannung gleichzeitig abzufallen. Alyssandra ließ Isaiah los und reichte mir ihre Hand mit einem entspannten Lächeln auf ihren rosaroten Lippen.
    Ich schüttelte erst ihre Hand, dann Isaiahs. Es war zwar seltsam, doch irgendwie fühlte ich, wie meine Angst langsam schwand.
    „Jack hat schon einiges über dich erzählt“, sagte Isaiah und grinste. „Er meinte, dass du uns – wenn wir uns nicht nett verhalten würden – in Frösche oder dergleichen verwandeln könntest. Das war ein wenig beängstigend.“
    „Oh nein“, erwiderte ich. „Das tue ich nicht immer. Da braucht ihr euch keine Sorgen mehr zu machen.“
    „Also bist du wirklich eine Hexe?“, fragte Alyssandra mit einer tiefen, samtweichen Stimme. Ihre perfekt gezupften schwarzen Augenbrauen zogen sich leicht zusammen.
    Ich nickte und begriff, dass es ihnen nicht anders gegangen war als mir. Auch sie schienen sich vor mir zu fürchten, da sie nicht wussten, inwieweit ich ihnen gefährlich werden konnte.
    Jack drehte sich zu Isaiah um. „Ist Aiden wieder unterwegs?“
    „Natürlich“, antwortete Isaiah lächelnd. „Du kennst ihn doch. Er hält es nicht eine Nacht ohne die Jagd aus.“
    „Und Madison?“
    „Sie ist oben in ihrem Zimmer“, erklärte Alyssandra. „Sie –“ Die Vampirfrau stockte, als ihr Blick über mich huschte. „Madison ernährt sich gerade.“
    Ich spürte, wie eine flammende Röte meine Wangen heraufstieg. Also wandte ich mich schnell ab und senkte den Blick.
    In diesem Haus befand sich wieder ein Mensch, der wegen seines kostbaren Blutes von einem Vampir gequält wurde. Was sollte ich bloß tun?
    Gar nichts. Ich hörte die Stimme meiner Mutter, die mir Anweisungen gab. Sie sagte, dass ich mich nicht von solchen Ereignissen ablenken lassen sollte. Sie sagte, dass die Vampire sogar von meinem Blut trinken durften, wenn sie wollten. Es ging ihr nur um die nötigen Informationen.
    „Komm, Quinn. Ich zeige dir mein Zimmer.“ Jack erschien neben mir und legte beruhigend seine Hand auf meinen Rücken. Er schien zu spüren, dass ich mich unwohl fühlte.
    „Gerne“, sagte ich und lächelte schwach. Dann sah ich zu Isaiah und Alyssandra, die sich offenbar der Höflichkeit halber zurückgezogen hatten, und gerade mehrere Landkarten auf dem Marmortisch ausbreiteten, um sie zu studieren. Ihre Köpfe verschwanden kurzzeitig hinter dem raschelnden Papier. Erst als Jack und ich losgingen, schauten sie wieder auf und riefen wie aus einem Munde: „Hat uns gefreut, Quinn!“
    Ich zwang mich zu einem freundlichen Lächeln und winkte ihnen zum Abschied zu.
    Sobald wir zurück im Flur waren, beugte sich Jack zu mir und flüsterte: „Tut mir wirklich leid.“
    „Was denn?“ Ich starrte ihn überrascht an.
    „Ich habe nicht daran gedacht, wie es für dich hier sein muss. Ich habe ziemlich selbstsüchtig reagiert und dich einfach mitgenommen, ohne mir über die Folgen bewusst zu sein.“
    „Aber es ist doch nichts passiert. Isaiah und Alyssandra sind wirklich nett.“ Auch wenn sie...

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