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Imperator 01 - Die Tore von Rom

Imperator 01 - Die Tore von Rom

Titel: Imperator 01 - Die Tore von Rom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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der Matrose, der immer noch lässig an einem Arm von der Rah hing und die Höhe gar nicht wahrzunehmen schien. Es war ein raffinierter Trick gewesen, und beinahe hätte er funktioniert. Lachend und kopfschüttelnd wollte der Mann gerade nach einem Tau greifen, als Marcus auf die Finger trat, die sich an dem Querbalken festhielten.
    »He!«, schrie er, aber Marcus beachtete ihn nicht und legte sein gesamtes Gewicht auf die Ferse, während er die Bewegungen der Lucidae ausglich. Plötzlich machte ihm das Ganze wieder Spaß, und er tat einen tiefen, reinigenden Atemzug. Die Finger wanden sich unter ihm und in der Stimme des Matrosen hörte man einen Anflug von Panik, als er merkte, dass er das nächste Tau nicht ganz erreichen konnte, selbst wenn er es mit den Beinen versuchte. Wäre seine Hand frei gewesen, hätte er mit Leichtigkeit schwingen und loslassen können, derart festgehalten jedoch konnte er nur baumeln und fluchen.
    Ohne Warnung nahm Marcus den Fuß weg, um den letzten Schritt zum Ende der Rah zu machen und vernahm mit Freude die kratzenden Geräusche unter sich, als der Matrose vollkommen überrascht abrutschte und sich verzweifelt festzuhalten versuchte. Marcus schaute nach unten und sah den wütenden Blick des Mannes, der sich anschickte, wieder auf den Querbalken zurückzuklettern. Die Mordlust stand ihm ins Gesicht geschrieben. Marcus eilte schnell zur Mitte der Rah zurück, wo er sich hinsetzte und den Mast fest mit den Oberschenkeln umklammerte. Da er sich immer noch unsicher fühlte, legte er sein linkes Bein weiter unten um den Mast, um sich abzustützen. Er zog Marius’ Dolch hervor und begann seine Initialen ganz oben in das Holz zu schnitzen.
    Der Matrose sprang fast auf den Querbalken, blieb an dessen Ende stehen und funkelte ihn böse an. Marcus ignorierte ihn, aber er konnte die Gedanken des Mannes fast hören, als ihm klar wurde, dass er unbewaffnet war und sein überlegener Gleichgewichtssinn durch Marcus’ festen Halt am Mast ausgeglichen wurde. Wenn er nahe genug an Marcus heran wollte, um ihn hinunterzustoßen, riskierte er einen Dolch im Hals. Die Sekunden verstrichen.
    »Na gut. Du kannst das Messer behalten. Klettern wir wieder nach unten.«
    »Du zuerst«, sagte Marcus ohne aufzusehen.
    Er hörte, wie die Geräusche, die der Matrose beim Abstieg machte, leiser wurden und schloss seine Schnitzarbeit ab. Alles in allem war er enttäuscht. Wenn er sich weiter in diesem Tempo Feinde machte, würde eines Nachts tatsächlich ein Messer auf ihn warten.
    Diplomatie, stellte er fest, war doch schwieriger, als er angenommen hatte.
    Renius war nicht da, um ihm zu seiner sicheren Rückkehr auf Deck zu gratulieren, deshalb setzte Marcus seinen Rundgang auf dem Schiff alleine fort. Nach der ersten Begeisterung über die Aussicht, den Dolch gewinnen zu können, waren die Blicke, die ihn empfingen, jetzt desinteressiert oder offen feindselig. Marcus verschränkte die Hände hinter dem Rücken, um das unkontrollierbare Zittern zu unterdrücken, das sie befallen hatte, als seine Füße wieder das sichere Holz des Decks berührt hatten. Er erwiderte jeden Blick mit einem Nicken, als wären es Grußworte, und zu seiner Überraschung nickte der eine oder andere zurück. Vielleicht geschah es nur aus Gewohnheit, aber es beruhigte ihn ein wenig.
    Ein Matrose, der sein langes Haar mit einem blauen Stoffstreifen zurückgebunden hatte, suchte offensichtlich Marcus’ Blick. Er machte einen freundlichen Eindruck, deshalb blieb Marcus stehen.
    »Und was machst du hier?«, fragte er, nun etwas vorsichtiger.
    »Komm mit zum Heck … Erster Maat«, sagte der Mann, ging voraus und winkte ihn mit sich. Marcus folgte ihm nach achtern zu den Rudern.
    »Mein Name ist Crixus. Ich mache hier alles Mögliche, was immer gerade so anfällt, aber meine Spezialität ist es, die Ruder zu befreien, wenn sich irgendetwas in ihnen verfangen hat. Das können Algen sein, aber meistens sind es Fischernetze.«
    »Und wie befreist du sie?«
    Marcus konnte sich die Antwort schon denken, aber er fragte trotzdem und versuchte, unbeschwert und freundlich interessiert zu klingen. Er war noch nie ein guter Schwimmer gewesen, wohingegen sich der Brustkasten des Manns geradezu lächerlich weit ausdehnte, wenn er einatmete.
    »Nach deinem kleinen Spaziergang auf dem Mast wird dir das hier leicht fallen. Ich springe nur über Bord, tauche hinab zu den Rudern und schneide mit meinem Messer alles los, was sich darum gewickelt hat.«
    »Das

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