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Imperator 01 - Die Tore von Rom

Imperator 01 - Die Tore von Rom

Titel: Imperator 01 - Die Tore von Rom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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dem Leben davon.
    Renius kam umständlich wieder auf die Beine und riss sein Schwert heraus. Seine Augen glitzerten. Er nickte Marcus zu, der geschmeidig abstieg und sich so hinter sein Pferd stellte, dass es zwischen ihm und dem verborgenen Bogenschützen stand. Er zog ebenfalls seinen Gladius und fühlte sich durch das vertraute Gewicht in der Hand sofort sicherer. Peppis kletterte ebenfalls vom Pferd und versuchte sich hinter einem Bein zu verstecken, wobei er nervös vor sich hin murmelte.
    Der Fremde sprach abermals mit freundlicher Stimme. »Macht keine Dummheiten. Meine Gefährten wissen sehr gut mit ihren Bögen umzugehen. Hier in den Bergen kann man nicht viel anderes tun als zu üben. Und hin und wieder einen Reisenden um seinen Besitz erleichtern.«
    »Ich glaube, es ist nur ein Schütze«, knurrte Renius, der sprungbereit auf den Fußballen stand und das Gestrüpp im Auge behielt. Er wusste, dass der Mann nicht am gleichen Ort bleiben würde, sondern sich, während sie hier redeten, näher heranschleichen würde, um besser zielen zu können.
    »Willst du dein Leben darauf wetten, ja?«
    Die beiden Männer sahen einander an, und Peppis packte Lanzers Bein, woraufhin das Pferd unwillig schnaubte.
    Der Bandit war einfach und sauber gekleidet. Er sah aus wie die Jäger, die Marcus auf dem Gut gekannt hatte, durch den ständigen Aufenthalt in Wind und Sonne tief gebräunt. Er sah nicht aus wie ein Mann, der leere Drohungen ausstieß. Marcus stöhnte innerlich auf. Bestenfalls würden sie ohne Gepäck und Ausrüstung bei der Legion eintreffen, ein Einstand, den man ihn nie vergessen lassen würde. Schlimmstenfalls erwartete sie in wenigen Augenblicken der Tod.
    »Du siehst aus wie ein kluger Mann«, fuhr der Bandit fort. »Wenn ich die Hand sinken lasse, bist du auf der Stelle tot. Leg dein Schwert auf den Boden, dann lebst du noch eine Weile, vielleicht sogar bis ins hohe Alter, ja?«
    »Ich bin schon lange alt. Es lohnt sich nicht«, erwiderte Renius und setzte sich bereits in Bewegung.
    Er schleuderte dem Mann seinen Gladius entgegen, der sich in der Luft drehte. Bevor die Waffe auftraf, warf sich der Gladiator seitlich hinter einen Felsen. Dort, wo er eben noch gestanden hatte, zischte ein Pfeil durch die Luft, doch es blieb der einzige. Keine weiteren Bogenschützen.
    Marcus hatte den Moment genutzt, um sich an Peppis vorbei unter dem Bauch des Pferdes hindurchzuducken, und warf sich jetzt in vollem Lauf in das Unterholz und den Hang hinauf, wobei er sich darauf verließ, dass ihn seine Geschwindigkeit auf den Beinen halten würde. Er erreichte den Hauptkamm, ohne langsamer zu werden und rannte noch schneller in die Richtung, in der er den Bogenschützen vermutete. Als er näher kam, brach ein Mann zu seiner Rechten aus der Deckung eines Feigenwäldchens hervor, und Marcus wäre beinahe ausgerutscht, als er herumschwenkte und die Verfolgung aufnahm.
    Nach zwanzig Schritten auf dem losen Geröll hatte er ihn eingeholt und brachte ihn mit einem Sprung zu Fall. Der Aufprall riss ihm das Schwert aus der Hand, woraufhin er sich in einen Ringkampf mit einem Mann verwickelt sah, der sowohl größer als auch stärker war als er. Der Bogenschütze drehte sich ruckartig in Marcus’ Griff, und schon hatte einer den anderen mit wild fuchtelnden Händen an der Kehle gepackt. Marcus geriet in Panik. Das Gesicht des Mannes war rot, aber sein Hals schien aus Holz zu sein, das sich einfach nicht richtig greifen, geschweige denn zusammendrücken ließ.
    Er hätte nach Renius gerufen, aber der Gladiator hätte den steilen Hang mit nur einem Arm nicht erklimmen können, außerdem bekam er mit den Pranken des Bogenschützen an der Kehle kaum Luft. Marcus bohrte die Daumen in die Luftröhre des Mannes und legte sein gesamtes Gewicht auf diesen Druckpunkt. Der andere grunzte vor Schmerz, doch seine haarigen Hände zogen sich immer fester zusammen, und Marcus sah weiße Blitze vor den Augen, während sein Körper nach Luft schrie. Seine eigenen Hände schienen schwächer zu werden, und einen Augenblick lang wollte er schon verzweifeln. Seine rechte Hand löste sich von der Kehle des Schützen, fast ohne dass er es gewollt hatte, und drosch auf das grunzende Gesicht unter ihm ein. Die weißen Blitze wurden von schwarzen Streifen durchzuckt, und sein Gesichtsfeld verengte sich zu einem dunklen Tunnel, doch er schlug wieder und immer wieder zu. Das Gesicht unter ihm war ein blutroter Brei, aber die Hände hielten seinen Hals

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