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Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Titel: Imperator 03 - Das Feld der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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geschickt hatte, aber zumindest hatte er sich vorbereitet. Manchmal war Crassus’ schonungslose Offenheit ein wahrer Segen.
    »Ich habe das Geld«, sagte er. »Aber dafür verlange ich, dass die Zehnte und die Dritte auf die Gehaltsliste des Senats gesetzt werden. Ich kann ihren Sold nicht länger aus der eigenen Tasche bezahlen.«
    Pompeius nickte. »Das ist … akzeptabel«, sagte er.
    Julius nahm noch ein Stück kaltes Fleisch vom Tisch und aß es, während er nachdachte.
    »Natürlich müssen meine Befehle in schriftlicher Form bestätigt werden. Weitere fünf Jahre in Gallien, so bindend und unanfechtbar, wie es nur irgend geht. Ich habe keine Lust, nächstes Jahr schon wieder über neue Bedingungen zu verhandeln. Crassus, dein Sohn ist bereit für sein Kommando. Es tut mir Leid, einen so fähigen Offizier zu verlieren, aber so lautete unser Abkommen, und ich halte mich daran. Ich wünsche dir viel Glück mit deiner neuen Provinz. Und glaube mir, wenn ich dir sage, dass es keine leichte Aufgabe ist, neue Pfade für Rom zu bahnen.«
    Pompeius sagte nichts, deshalb ergriff Crassus lächelnd an seiner Stelle das Wort.
    »Und das Gold, Julius?«
    »Wartet hier!«, antwortete Julius und erhob sich.
    Er kam mit Publius und Brutus zurück. Die drei Männer schleppten sich mit einer langen Kiste aus Zedernholz ab, die mit breiten Eisenbändern beschlagen war. Sowohl Pompeius als auch Crassus standen auf, als sie das Zimmer betraten, und Crassus eilte auf seinen Sohn zu, um ihn zu umarmen. Julius öffnete die Kiste, in der genug dicke gelbe Münzen lagen, dass sogar Crassus beeindruckt war, der sich von seinem Sohn löste und mit der flachen Hand über das Gold strich.
    »Ich habe drei weitere solcher Kisten dabei, meine Herren. Mehr als drei Millionen Sesterze, dem Gewicht nach. Reicht das?«
    Auch Pompeius schien den Blick nicht von dem kostbaren Metall abwenden zu können.
    »Allerdings«, sagte er mit einer Stimme, die kaum mehr war als ein Flüstern.
    »Dann sind wir uns also einig?«, fragte Julius und sah von einem zum anderen. Beide Senatoren nickten.
    »Wunderbar. Ich brauche Unterkünfte für meine Männer für heute Nacht, entweder hier oder in einer Taverne, falls ihr uns etwas empfehlen könnt. Sie haben sich eine warme Mahlzeit und ein Bad redlich verdient. Ich komme morgen bei Tagesanbruch wieder, um die Einzelheiten mit euch beiden zu besprechen.«
    »Es gibt da noch etwas, was dich interessieren könnte, Cäsar«, sagte Crassus mit glitzernden Augen. Beim Reden warf er einen Blick auf Brutus und zuckte die Achseln.
    »Ein Freund ist aus Rom mit uns hierher gereist. Soll ich dich zu ihm bringen?«
    Julius hob eine Augenbraue, doch auch Pompeius schien sich im Stillen ungemein zu amüsieren, als sich ihre Blicke trafen.
    »Dann geh voran!«, sagte Julius und folgte Crassus nach draußen in die kälteren Flure des Hauses.
    Pompeius fühlte sich in der Gesellschaft der Männer, die Julius mitgebracht hatte, nicht besonders wohl. Publius spürte es und räusperte sich.
    »Mit deiner Erlaubnis, Konsul, lasse ich den Rest des Goldes herbringen.«
    »Vielen Dank«, antwortete Pompeius. Dann nahm er einen Mantel von einem Haken an der Tür und ging mit ihnen in die Nacht hinaus.
    Crassus nahm eine Lampe von ihrer Wandhalterung und führte Julius durch einen langen Korridor in den hinteren Bereich des Anwesens.
    »Wem gehört dieses Haus?«, fragte Julius und betrachtete die kostspielige Einrichtung.
    »Mir«, sagte Crassus. »Der frühere Besitzer ist in Schwierigkeiten geraten, und ich konnte es zu einem hervorragenden Preis erwerben.«
    Julius wusste, dass der Besitzer einer derjenigen gewesen sein musste, die unter dem Handelsmonopol zu leiden gehabt hatten, das Crassus’ Teil ihrer ursprünglichen Abmachung gewesen war. Interessanterweise hatte der alte Mann das Abkommen nicht verlängern lassen; andererseits bot ihm die Provinz, die Pompeius ihm angeboten hatte, mehr als genug Beschäftigung. Julius hoffte, dass Crassus klug genug war, seinen Sohn die Entscheidungen treffen zu lassen. Obwohl er den alten Senator mochte, war der Mann alles andere als ein Heerführer, wohingegen sein Sohn durchaus das Zeug dazu hatte.
    »Hier hinein, Julius«, sagte Crassus und übergab ihm die Lampe.
    Julius bemerkte eine kindliche Freude in Crassus faltigen Zügen, die ihn verblüffte. Er öffnete die Tür und schloss sie dann wieder gegen die hinter ihm liegende Dunkelheit.
    Servilia hatte noch nie schöner ausgesehen.

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