Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Titel: Imperator 03 - Das Feld der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
Vom Netzwerk:
kann, bin ich im Krieg gewesen«, sagte er leise. »Manchmal frage ich mich, wozu es gut war, wenn ich hier und jetzt damit aufhöre. Wofür habe ich das Leben meiner Freunde hingegeben, wenn ich mich jetzt demütig in den eigenen Tod füge?«
    »Vielleicht ist es ja nicht dein Tod!«, sagte Marcus Antonius. »Du sagst, du kennst den Mann, aber er hat versprochen …«
    »Nein«, unterbrach ihn Regulus. Er trat einen Schritt auf Julius zu, und Marcus Antonius blickte zu ihm auf. »Nein. Pompeius würde dich niemals am Leben lassen. Ich weiß es.«
    Julius sah die angespannten Züge des Zenturios im Mondlicht und erhob sich.
    »Woher?«, fragte er.
    »Weil ich sein Vertrauter war, und weil du Ariminum nicht verlassen solltest. Ich habe von ihm den Befehl bekommen, dich zu töten.«
    Alle sprangen auf, und Brutus schob sich energisch zwischen Regulus und Julius.
    »Du Dreckskerl! Was redest du da?«, fragte Brutus und legte die Hand an den Schwertgriff.
    Regulus sah ihn nicht an, sondern hielt noch immer Julius’ Blick stand.
    »Ich konnte den Befehl nicht ausführen«, sagte er.
    Julius nickte. »Es gibt Befehle, die nicht befolgt werden sollten, mein Freund. Ich bin froh, dass du das erkannt hast. Setz dich hin, Brutus. Wenn er mich töten wollte, würde er es bestimmt nicht vorher ankündigen. Setz dich!«
    Widerwillig ließen sich alle wieder ins Gras sinken, nur Brutus funkelte Regulus immer noch böse an. Er traute ihm noch immer nicht.
    »Pompeius hat nur eine Legion zum Schutz der Stadt in Rom stehen«, sagte Domitius nachdenklich. Julius warf ihm einen kurzen Blick zu, und Domitius zuckte die Achseln. »Ich meine, wir könnten es schaffen, wenn wir rasch vorgehen, bevor er Verstärkung heranziehen kann. Wenn wir uns beeilen, stehen wir in einer Woche vor den Mauern der Stadt. Gegen unsere kampferprobten Legionen kann er Rom nicht einmal einen Tag lang halten.«
    Marcus Antonius verzog angewidert das Gesicht, und Domitius musste lachen, als er seine Miene sah. Es wurde bereits heller am Horizont, und als Domitius fortfuhr und die Hände hob, blickten sie einander vorsichtig an.
    »Es wäre zu schaffen, mehr sage ich nicht. Ein Einsatz aufs Ganze. Ein Würfelspiel für Rom.«
    »Meinst du, du könntest Legionäre töten?«, fragte ihn Julius. Domitius rieb sich das Gesicht und schaute weg.
    »Ich will sagen, dass es vielleicht gar nicht so weit kommt. Unsere Soldaten sind in Gallien abgehärtet worden. Wir wissen, wozu sie in der Lage sind. Ich glaube nicht, dass Pompeius uns irgendetwas entgegensetzen kann.«
    Brutus sah den Mann an, dem er seit seiner Kindheit gefolgt war. Er hatte in ihren gemeinsamen Jahren mehr Bitterkeit heruntergeschluckt, als er für möglich gehalten hätte, und als sie jetzt so beisammensaßen, wusste er nicht, ob Julius überhaupt verstand, was er ihm alles gegeben hatte. Seinen Stolz, seine Ehre, seine Jugend. Alles. Er kannte Julius besser als jeder andere, und er sah das Glitzern in den Augen seines Freundes, während dieser einen weiteren Krieg in Erwägung zog. Wie viele von ihnen würden seinen Ehrgeiz überleben?, fragte er sich. Die anderen sahen so vertrauensselig aus, dass Brutus am liebsten die Augen geschlossen hätte, damit ihm nicht schlecht wurde. Doch trotz allem wusste er, dass Julius ihn mit einem einzigen Wort auf seine Seite bringen würde.
    Domitius räusperte sich.
    »Es ist deine Entscheidung, Julius. Wenn du willst, dass wir nach Gallien zurückkehren und dort verschwinden, bin ich dabei. Die Götter wissen, dass man uns an einigen der Orte, wo wir gewesen sind, niemals finden wird. Aber wenn du nach Rom ziehen und noch einmal alles riskieren willst, bin ich ebenfalls dabei.«
    »Noch ein letztes Mal die Würfel werfen?«, fragte Julius, und es war deutlich, dass die Frage an sie alle gerichtet war.
    Einer nach dem anderen nickte, bis nur noch Brutus übrig blieb. Julius hob die Augenbrauen und lächelte sanft.
    »Ohne dich schaffe ich es nicht, Brutus. Das weißt du.«
    »Nun gut. Noch einen Wurf«, flüsterte Brutus und wandte den Blick ab.
    Als die Sonne über dem Horizont stieg, überschritten die kriegserfahrenen Legionen aus Gallien den Rubikon und marschierten auf Rom zu.

 

    HISTORISCHE ANMERKUNG
    Wie schon in den beiden vorhergehenden Büchern halte ich einige erklärende Hinweise für nützlich, insbesondere da die Wahrheit manchmal erstaunlicher ist als die Dichtung.
    Ich erwähne in dem Buch immer wieder Alexander den Großen als Vorbild für

Weitere Kostenlose Bücher