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Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Titel: Imperator 03 - Das Feld der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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nur einer von ihnen eine Nacht im Freien verbringen musste, und jedes Haus in Ariminum war plötzlich mit zwei oder drei seiner Soldaten belegt, die Leben und Geld in die Stadt brachten. Beinahe über Nacht stiegen die Preise, und am Ende des ersten Monats ging in der ganzen Hafenstadt der letzte Wein zur Neige.
    Brutus war mit der Dritten Gallica gekommen und hatte sich, sobald er aller Verpflichtungen ledig war, daran gemacht, sich bis zu Besinnungslosigkeit zu betrinken. Der Verlust von Renius hatte ihn schwer getroffen, und Julius kam wiederholt zu Ohren, dass sein Freund jeden Abend in eine andere Schlägerei verwickelt sei. Er hörte den Gastwirten zu, die mit ihren Beschwerden zu ihm kamen, und bezahlte Brutus’ Rechnungen ohne Murren. Schließlich schickte er Regulus aus, um Brutus davon abzuhalten, in seinem trunkenen Zorn jemanden zu töten, und erfuhr dann, dass die beiden zusammen durch die Stadt tobten und noch mehr Unheil anrichteten als Brutus alleine.
    Zum ersten Mal seit Spanien wusste Julius nicht, was das kommende Jahr für ihn bereithielt. Eine Million Menschen waren in Gallien gestorben, um seinen Ehrgeiz zu befriedigen, eine weitere Million war in römische Steinbrüche und auf römische Bauernhöfe von Afrika bis nach Griechenland verkauft worden. Er besaß mehr Gold, als er jemals gesehen hatte, und er war über das Meer gefahren und hatte die Britannier besiegt. Er hätte erwartet, Freude über seine Triumphe zu empfinden. Schließlich hatte er es Alexander gleichgetan und eine neue Welt jenseits der bekannten Landkarten entdeckt. Er hatte innerhalb einer Dekade mehr Land erobert, als Rom sonst in einem ganzen Jahrhundert. Als Junge hätte er sich an dem Gedanken ergötzt, Vercingetorix vor sich knien zu sehen, und hätte dabei nur seine Leistung gesehen. Doch damals hätte er nicht gewusst, wie sehr er die Toten und Gefallenen vermissen würde. Er hatte von Statuen geträumt, davon, dass sein Name im Senat genannt werden würde. Nun, da all das Wirklichkeit geworden war, schätzte er es eher gering. Sogar der Sieg schmeckte schal, denn er bedeutete, dass alles Streben und Trachten ein Ende hatte. Es gab zu viel zu bereuen.
    Julius hatte Crassus’ Haus im Zentrum der Stadt bezogen, und nachts glaubte er immer noch, Servilias Parfum riechen zu können. Obwohl er einsam war, schickte er nicht nach ihr. Irgendwie war der Gedanke, dass sie ihn aus seiner Niedergeschlagenheit herausreißen würde, zu viel für ihn. Er freute sich an den düsteren Wintertagen, die so gut zu seiner Verfassung zu passen schienen, und er hieß die trüben Gedanken wie alte Freunde willkommen. Er wollte die Zügel seines Lebens nicht aufnehmen und weitermachen. In der Zurückgezogenheit von Crassus’ Haus konnte er die Tage mit Müßiggang vertun, die Nachmittage damit verbringen, in den dunklen Himmel zu starren und seine Bücher zu schreiben.
    Die Berichte, die er für seine Heimatstadt verfasst hatte, hatten für ihn an Bedeutung gewonnen. Jede Erinnerung wirkte irgendwie verkrampft und befangen, sobald er sie niedergeschrieben hatte. Die Tinte konnte weder die Angst noch den Schmerz oder die Verzweiflung ausdrücken, und das war gut so. Es verschaffte seinem gequälten Geist Linderung, jeden Teil seiner Jahre in Gallien schriftlich festzuhalten und das Ganze dann von Adàn säuberlich kopieren zu lassen.
    Am Ende der ersten Woche gesellte sich Marcus Antonius zu ihm. Er machte sich daran, Staubdecken von den Möbeln zu ziehen und dafür zu sorgen, dass Julius zumindest einmal am Tag eine richtige Mahlzeit zu sich nahm. Julius nahm seine Fürsorge mit einsichtigem Wohlwollen hin. Einige Tage darauf kamen Ciro und Octavian ins Haus, und die Römer setzten sogleich alles daran, es so sauber zu putzen wie eine Legionsküche. Sie beseitigten das Durcheinander aus Papieren in den Wohnräumen und brachten eine Unruhe ins Haus, der sich Julius immer weniger widersetzen mochte. Obwohl er die Einsamkeit zunächst sehr genossen hatte, war er doch daran gewöhnt, seine Offiziere um sich zu haben, und zog nur in gespieltem Verdruss die Augenbrauen hoch, als Domitius sich in einem Zimmer einquartierte und Regulus in der darauf folgenden Nacht mit Brutus über der Schulter erschien. Überall im Haus wurden Lampen angezündet, und als Julius in die Küche hinunterkam, fand er dort drei Frauen aus der Nachbarschaft beim Brotbacken vor. Er akzeptierte ihre Anwesenheit ohne ein Wort.
    Die Schiffsladungen mit Wein aus Gallien

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