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Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Titel: Imperator 03 - Das Feld der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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Räume, die nachts kalt und dunkel dalagen. Wenn sie sich hindurchschlich, um draußen im Mondlicht auf die Mauer zu klettern, stellte sie sich immer vor, wie ihre Mutter in den Räumen umherging; dann überlief sie regelmäßig ein kalter Schauer. Nur zu leicht kamen ihr dabei auch die Männer in den Sinn, die sie getötet hatten und die jetzt hinter ihr herschlichen, bis Julia sich in Panik umdrehte und vor Gespenstern erschrak, die sie nie sehen konnte.
    Lautes Gelächter drang plötzlich vom Haus herüber. Sie hob den Kopf, um genauer hinzuhören. Das Geräusch ebbte wieder zu vollkommener Stille ab. Nachdenklich blinzelte sie in der Dunkelheit, und ihr wurde klar, dass sie sich durch die Anwesenheit der Freunde ihres Vaters sicher fühlte. Heute Nacht würden keine Mörder über die Mauer klettern, um sie zu holen, nein, heute Nacht würde sie keine Albträume haben.
    Sie tätschelte dem Wallach noch einmal die Nase und nahm dann den Umhang vom Haken. In einem Anflug von Zorn warf sie ihn auf den staubigen Boden. Der Freund ihres Vaters verdiente etwas Besseres als diese Frau, sagte sie sich und schlang die Arme um ihren Körper.
    Pompeius schritt mit auf dem Rücken verschränkten Händen auf und ab. Er trug eine Toga aus dickem weißem Tuch, die seine Arme freiließ, so dass an den Oberarmen deutlich das Spiel seiner Muskeln zu sehen war, als seine Finger sich umeinander wanden. Die Lampen in seinem Stadtdomizil erloschen schon langsam, doch er rief nicht nach den Sklaven, um sie wieder auffüllen zu lassen. Die düstere Beleuchtung passte perfekt zu der Stimmung des römischen Konsuls.
    »Den Schaden, den er angerichtet hat, als er seinen Posten verlassen hat, kann er nur wieder gutmachen, wenn er sich für die Wahl aufstellen lässt. Sonst gibt es keinen anderen Grund, ein solches Risiko einzugehen, Regulus.«
    Der dienstälteste Zenturio stand in Habachtstellung vor seinem unruhig einherschreitenden Vorgesetzten. Er war ihm nun seit über zwanzig Jahren treu ergeben und kannte Pompeius’ Launen so gut wie kaum ein anderer.
    »Ich stehe jederzeit zu deiner Verfügung, Herr«, sagte er und blickte dabei weiter ausdruckslos geradeaus.
    Pompeius sah ihn an, und was er sah, schien ihm zu gefallen.
    »Du bist mein rechter Arm, Regulus, das weiß ich. Ich benötige aber mehr als nur Gehorsam, wenn Cäsar mir nicht die Stadt aus den Händen nehmen soll. Ich brauche Ideen. Sprich nur frei heraus, und hab keine Angst.«
    Bei diesem Befehl nahm Regulus eine etwas entspanntere Haltung an. »Hast du schon daran gedacht, ein Gesetz einzubringen, das es dir erlaubt, ein weiteres Mal anzutreten? Er würde niemals Konsul werden, wenn er dir bei der Wahl als Herausforderer gegenübertreten müsste.«
    Pompeius runzelte missmutig die Stirn. Wenn er so etwas auch nur einen Augenblick für durchführbar hielte, hätte er es schon längst in die Tat umgesetzt. Doch allein der Vorschlag, zu jenen alten Tagen zurückzukehren, würde sowohl den Senat als auch die normalen Bürger Sturm laufen lassen. Die Ironie, dass er genau die Beschränkungen mitgeschaffen hatte, die ihn nun hemmten, entging ihm durchaus nicht. Aber solche Gedanken brachten ihn jetzt der Lösung seines Dilemmas auch keinen Schritt näher.
    »Das ist unmöglich«, antwortete er schließlich mit zusammengepressten Zähnen.
    »Dann müssen wir für die Zukunft vorausplanen, Herr«, sagte Regulus ruhig.
    Pompeius blieb stehen und sah ihm hoffnungsvoll in die Augen. »Und was schwebt dir vor?«
    Regulus holte tief Luft, bevor er antwortete. »Lass mich in seine Legion eintreten. Sollte je der Zeitpunkt kommen, dass du ihn aufhalten musst, hättest du auf diese Weise immer ein verlässliches Schwert in seiner Nähe.«
    Pompeius rieb sich nachdenklich das Gesicht, während er Für und Wider dieses Angebots abwog. Einerseits verabscheute er ein derart unehrenhaftes Vorgehen, andererseits wäre es töricht, eine solche Waffe für die Zukunft abzulehnen. Wer wusste schon, was die nächsten Jahre bringen würden, für jeden von ihnen?
    »Du müsstest wieder als einfacher Soldat anfangen«, sagte Pompeius langsam.
    Der Zenturio holte tief Luft, als er merkte, dass seine Idee nicht sofort auf Ablehnung stieß.
    »Das macht mir nichts aus. Meine Beförderungen habe ich mir auf dem Schlachtfeld verdient und aus deiner Hand erhalten. So weit bin ich also schon einmal gekommen.«
    »Deine Narben verraten ihnen, was du in Wirklichkeit bist«, wandte Pompeius ein.
    »Ich stelle

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