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Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Titel: Imperator 03 - Das Feld der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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Finger ab. »Hier unten ist es immer Nacht. Mit denen da bin ich fertig.«
    Er befahl den Folterknechten, die Männer zu waschen und herzurichten, ehe er sich wieder Crassus zuwandte. Julius sah, wie dunkle Schwämme in Eimer getaucht und die gröbsten Blutspuren abgespült wurden. Die schmutzige Brühe lief in einer Steinrinne zwischen seinen Füßen hindurch ab.
    »Ich lasse die Hinrichtung für die Mittagsstunde ansetzen«, versprach Pompeius und führte sie die Treppen hinauf in die kühlen Räume, die über ihnen lagen.
    Als Julius und Crassus auf das Forum hinaustraten, hatte das graue Licht inzwischen eine rötliche Färbung angenommen. Der Regen prasselte auf die Steine und ließ auf dem leeren Platz Tausende winziger Fontänen aufsteigen. Obwohl Julius seinen Namen rief, ging Crassus hastig durch den strömenden Regen davon. Zweifellos würden ein Bad und frische Kleidung etwas von seiner kränklichen Blässe vertreiben, dachte Julius. Er beeilte sich, den Konsul einzuholen.
    »Als ich die Aufständischen vernichtet habe, die sich in deinem Namen versammelt hatten, kam mir ein Gedanke«, sagte Julius. Seine Stimme hallte über den Platz.
    Der Konsul blieb auf der Stelle stehen und blickte sich um. Es war niemand in der Nähe.
    »In meinem Namen, Julius? Catilina hat sie angeführt. Haben seine Anhänger nicht deine Soldaten auf der Straße umgebracht?«
    »Das mag sein, aber das Haus, das du mir gezeigt hast, war eher bescheiden, Crassus. Woher sollte Catilina genug Gold haben, um zehntausend Mann zu bezahlen? Nur sehr wenige Männer in dieser Stadt könnten eine solche Armee aufstellen. Ich frage mich, was wohl passieren würde, wenn ich seine Bücher untersuchen lassen würde. Würde ich dort einen Verräter mit einem gewaltigen, geheim gehaltenen Vermögen finden, oder sollte ich eher nach jemand anderem suchen, nach einem Zahlmeister?«
    Crassus konnte nichts von den verbrannten Papieren wissen, die er in Catilinas Haus vorgefunden hatte. Der Funke der Besorgnis, den er jetzt in Crassus’ Augen sah, genügte ihm völlig, um seinen Verdacht zu bestätigen.
    »Ich denke, eine so große Streitmacht an Söldnern, in Verbindung mit Aufruhr und Feuern in der Stadt, hätte durchaus ausgereicht, wenn die Stadt lediglich unter dem Schutz der Legion des Pompeius gestanden hätte. Das Angebot, das sie dir gemacht haben, hatte Hand und Fuß, Crassus, das ist dir doch klar? Die Stadt hätte dir gehören können. Ich bin überrascht, dass du nicht in Versuchung gekommen bist. Du hättest auf einem Berg von Leichen gestanden, und Rom wäre vielleicht sogar reif für eine Diktatur gewesen.«
    Als Crassus etwas erwidern wollte, änderte sich Julius’ Gesichtsausdruck, sein spöttischer Tonfall wurde mit einem Mal ernst.
    »Aber dann ist ohne Vorwarnung eine zweite Legion in Rom eingetroffen, und auf einmal …? Es muss eine ziemlich brenzlige Lage für dich gewesen sein. Die Truppen stehen bereit, die Verschwörung ist vorbereitet, aber plötzlich wird Rom von zehntausend Mann bewacht, der Sieg ist nicht mehr gewiss. Ein Spieler wäre das Risiko vielleicht eingegangen, aber du nicht. Du bist ein Mann, der weiß, wann ein Spiel aus ist. Ich frage mich, wann genau du beschlossen hast, lieber Catilina zu verraten, als den Plan durchzuführen? War es, als du auf mein Anwesen gekommen bist und meinen Wahlkampf mit mir geplant hast?«
    Crassus legte eine Hand auf Julius’ Schulter.
    »Wie ich bereits sagte, bin ich ein Freund deines Hauses, Julius, deshalb will ich nichts auf deine Worte geben, und das zu deinem eigenen Besten.« Er hielt einen Augenblick inne. »Die Verschwörer sind tot, Rom ist in Sicherheit. Das ist ein ausgezeichnetes Ergebnis. Lass es dabei bewenden. Du solltest dir keine weiteren Sorgen machen. Lass es gut sein.«
    Crassus zog den Kopf ein, stapfte im Regen davon und ließ Julius stehen, der ihm unverwandt nachstarrte.

 

    14
    Kalte, graue Wolken hingen tief über der riesigen Menschenmenge, die auf dem Campus Martius wartete. Der Boden unter den Füßen war aufgeweicht, aber Tausende hatten ihre Häuser und Arbeitsstellen verlassen, um auf dem großen Feld Zeuge der Hinrichtungen zu werden. Pompeius’ Soldaten warteten in makellosen, schimmernden Reihen und ließen sich nichts von der Schwerarbeit anmerken, die der Bau der Plattform für die Gefangenen oder der Reihen von hölzernen Bänken für den Senat erfordert hatte. Sogar der Boden war mit trockenen Binsen bedeckt worden, die unter den

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