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Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Titel: Imperator 03 - Das Feld der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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sich bemühte, seine letzen Worte zu verstehen.
    Es gab keine Fanfare oder sonstige Warnung. Der Schlachter packte die Haare fester und begann langsam in das Fleisch zu schneiden. Blut spritzte und durchnässte sie beide. Der Verurteilte hob die Hände, um schwach nach der Klinge zu greifen, die sich in seinen Hals fraß, sich mit grausiger Präzision hin- und herbewegte. Er stieß einen leisen Laut aus, einen hässlichen Schrei, der nur einen Augenblick dauerte. Seine Beine gaben nach, aber der Schlachter war kräftig und hielt ihn hoch, bis das Messer auf Knochen stieß. Dann zog er es heraus, und mit zwei kurzen Schlägen hatte er die Wirbelsäule durchtrennt. Der Kopf löste sich, und der Körper fiel zu Boden. Die Wangenmuskeln zitterten immer noch, die Augen blieben wie in einer Parodie des Lebens offen.
    In der Menge schlug man vor schaurigem Vergnügen die Hände vor den Mund, als der Leichnam von der Plattform schlaff auf die darunter liegenden Binsen glitt. Alles stand auf Zehenspitzen und drängelte nach vorne, um den Kopf besser sehen zu können, den der Schlachter für sie hochhielt, während das Blut an seinem Arm hinunterlief und die Toga fast schwarz färbte. Der Kiefer klappte bei der Bewegung herunter und gab den Blick auf Zähne und Zunge frei.
    Einer der anderen Gefangenen übergab sich und schrie dann laut auf. Wie auf ein Signal hin fingen auch die beiden anderen an zu jammern und zu flehen. Das Klagegeheul riss auch das Publikum aus seiner lähmenden Starre, und es machte sich mit Johlen und wildem Gelächter Luft. Der Schlachter stopfte den Kopf in einen Stoffsack, drehte sich langsam um und griff nach dem Mann, der ihm am nächsten lag. Er packte ihn mit grobem Griff am Ohr und zog die schreiende Gestalt auf die Füße.
    Julius wandte den Blick ab, bis alles vorbei war. Dabei sah er, wie Crassus den Kopf zur Seite drehte, aber er ignorierte seinen Blick. Die Menge jubelte, wenn die Köpfe für sie hochgehalten wurden, und Julius beobachtete sie verwundert. Er fragte sich, ob die Veranstaltungen, die Crassus bezahlte, sie nur halb so sehr fesselten wie die Unterhaltung des heutigen Tages.
    Das hier war sein Volk, diese Menschen, die sich hier auf dem nassen Campus Martius versammelt hatten. Die nominellen Herren der Stadt, satt vom mitempfundenen Schrecken und durch ihn geläutert. Als es zu Ende war, sah er, wie sich die Gesichter entspannten, als ob eine schwere Last von ihnen genommen worden wäre. Ehepaare lachten erleichtert, und er wusste, dass an diesem Tag in der Stadt nicht mehr viel gearbeitet werden würde. Sie würden durch die großen Tore zurückkehren und die Weinstuben und Gasthäuser aufsuchen, um über das Gesehene zu diskutieren. Für die Dauer einiger weniger Stunden hatten ihre eigenen Probleme ihre Bedeutung verloren. Der Abend würde über die Stadt hereinbrechen, ohne dass das übliche Geschiebe und Gedränge auf den Straßen herrschte. Sie würden gut schlafen und erholt aufwachen.
    Die Reihen von Pompeius’ Männern machten Platz, um die Senatsmitglieder passieren zu lassen. Julius erhob sich gemeinsam mit den anderen und ging mit ihnen zurück zum Tor. Dort wurden die Siegel erbrochen, und ein Streifen Licht erschien zwischen ihnen. Julius musste heute noch zwei Fälle für das Gericht auf dem Forum vorbereiten, außerdem sollte sein Schwertturnier in wenigen Tagen stattfinden, aber wie die Menge der Bürger spürte er einen seltsamen Frieden, wenn er an die Arbeit dachte, die vor ihm lag. An einem solchen Tag konnte man sich nicht allzu sehr mühen, die feuchte Luft schmeckte sauber und frisch.
    An diesem Abend stand Julius an der langen Tafel im Wahlkampfhaus auf und klopfte auf den Tisch. Es wurde so schnell still, wie es der hervorragende Rotwein gestattete. Während er wartete, blickte er sich um und betrachtete diejenigen, die sich mit ihm in das Rennen um den Konsulposten geworfen hatten. Jeder hier am Tisch war mit seiner öffentlichen Unterstützung für ihn ein großes Risiko eingegangen. Wenn er verlor, würden sie alle auf die eine oder andere Art darunter leiden müssen. Alexandrias Kunden würden auf ein einziges Wort des Pompeius hin fernbleiben, ihr Geschäft wäre ruiniert. Falls man Julius gestattete, einen Posten an einem weit entfernten Ort des Reiches zu bekleiden, würden die, die mit ihm gingen, ihre Laufbahn aufgeben, vergessene Männer, die von Glück reden durften, wenn sie die Stadt vor ihrer Pensionierung noch einmal wiedersahen.
    Als

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