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Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Titel: Imperator 04 - Die Götter des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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trotz ihrer Müdigkeit wieder ein wenig aufrechter. Die schmerzenden Glieder wurden ignoriert, und jeder, der sich umblickte, sah das unwiderstehliche Selbstvertrauen der Männer, die Gallien in die Knie gezwungen hatten.
    Nur die neue Vierte Legion unter Octavian marschierte düster und schweigend über die Ebene. Sie musste aufs Neue beweisen, dass sie würdig war, Cäsars Fußstapfen zu folgen.

 

    20
    Das Morgenlicht ergoss sich über Pharsalus, Wolkenschatten rasten über die Ebene. Lange vor Tagesanbruch, als es noch stockdunkel war, hatten sich die Armeen Roms von ihren Lagern erhoben und sich im Schein der Fackeln auf den kommenden Tag vorbereitet. Die Ausrüstung war mit routinierter Sorgfalt verstaut und die ledernen Zelte schweigend abgeschlagen und verschnürt worden. Die Soldaten hatten einen dampfenden Eintopf und frisches Brot aus Tonöfen zu sich genommen. Das Essen würde ihnen die nötige Kraft für das geben, was vor ihnen lag. Der Tross und die Händler standen mit respektvoll gesenkten Köpfen da, selbst die Huren hatten sich schweigend in kleinen Grüppchen zusammengefunden und schauten der in die Ebene hinausziehenden Armee nach. Hörner erschallten an beiden Enden von Pharsalus, und das Stampfen der Füße klang wie rhythmischer Herzschlag.
    Die gallischen Veteranen konnten die Schlacht kaum erwarten. Sie drängten nach vorne wie ungestüme Pferde, und wieder und wieder mussten die Reihen neu ausgerichtet und scharfe Befehle erteilt werden, um einen gleichmäßigen Vormarsch beizubehalten. Trotz redlichster Bemühungen der Optios und Zenturionen riefen die Männer, die schon so viele Jahre Seite an Seite gekämpft hatten, sich gegenseitig fröhliche Spötteleien und Beleidigungen zu. Als Pompeius’ Armee vor ihnen mehr und mehr anschwoll, versiegten die Zurufe und das Wortgeplänkel jedoch immer mehr, bis sie schließlich völlig verstummten und die Männer sich mit grimmigen Mienen auf das Kommende gefasst machten.
    Die beiden Armeen rückten weiter gegeneinander vor, und unterdessen wechselten die Aufstellungen der Fußsoldaten wie auch die der Reiterei ständig. Zuerst hatte Julius seine Zehnte in der Mitte der Schlachtordnung aufgestellt, dann schickte er sie zur Verstärkung an die rechte Flanke. Pompeius sah die Truppenbewegung, und auch seine eigenen Reihen veränderten fließend wie eine schimmernde Flüssigkeit die Positionen, manövrierten auf der Suche nach dem kleinsten Vorteil hin und her. Es war ein Spiel aus Täuschung und Gegentäuschung, in dem die beiden Feldherren ihre Formationen verschoben wie Steine auf einem Latrunculi-Spielbrett.
    Pompeius hatte Angst und Freude zugleich verspürt, als er gesehen hatte, dass Cäsars Legionen sich ihm endlich stellen würden. Julius’ Entscheidung, die offene Ebene für einen Angriff zu wählen, war ein Akt ungeheuren Selbstvertrauens. Jeder andere Heerführer hätte wahrscheinlich unwegsameres Gelände gewählt, irgendein Schlachtfeld, das sich mehr für Kriegslisten und den Einsatz besonderer Fertigkeiten eignete. Cäsars Botschaft an die Soldaten des Pompeius war klar und eindeutig: Er hatte keine Angst vor ihnen. Vielleicht war es das, was Pompeius dazu veranlasste, seine Legionen in drei langen Reihen aufzustellen, jeweils zehn Mann tief. Sie erstreckten sich mehr als eine Meile quer über die Ebene von Pharsalus. Da der Fluss seine rechte Flanke schützte, konnte er die linke wie einen Hammer einsetzen.
    Als Julius die gewichtige Formation vor sich sah, spürte er neue Zuversicht in sich aufsteigen. Wenn ein Heerführer befürchtete, seine Männer könnten versagen, dann schützte er sie in solch schwerfälligen Blöcken, keilte sie zwischen Freunden und Offizieren ein. Julius wusste, dass auch die griechischen Legionen Pompeius’ mangelndes Vertrauen in sie deutlich spüren würden und ihre Moral noch weiter sinken würde. Darum plante er entsprechend und übermittelte seinen Generälen eine Reihe neuer Befehle. Die beiden Armeen rückten weiter aufeinander zu.
    Julius ritt im Schritt auf seinem besten spanischen Pferd. Er hatte sich mit Meldereitern umgeben, die seine jeweiligen Anordnungen entgegennahmen, doch auf so einer breiten Linie verlief die Befehlsweitergabe gefährlich langsam. Er musste auf die Initiative seiner Generäle vertrauen, was ihm nicht schwer fiel, denn dafür kannte er sie lange genug. Er kannte ihre Stärken und Schwächen ebenso gut wie seine eigenen, und wenigstens dieser Vorteil blieb Pompeius

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