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Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Titel: Imperator 04 - Die Götter des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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aus.
    Servilia legte den Kopf zurück und hielt still, als eine andere Sklavin eine dünne Eisennadel in einen kleinen Topf tauchte und sie über ihre Augen hielt. Sie sah, wie sich an der Spitze der Nadel ein Tropfen dunkler Flüssigkeit bildete, zitterte und schließlich fiel. Dann kniff sie die Augen gegen das Brennen zusammen, und die Sklavin wartete geduldig, bis es nachließ und Servilia die Lider wieder öffnete, damit sie auch in das andere Auge einen Tropfen Belladonna träufeln konnte. Richtig dosiert konnte das Gift tödlich sein, diese verdünnte Flüssigkeit jedoch ließ ihre Pupillen nur dunkel und groß werden wie die einer jungen Frau in der Abenddämmerung. Das unangenehme Gefühl im hellen Sonnenlicht war nur ein geringer Preis dafür. Sie seufzte und blinzelte die Tränen an ihren Wimpern weg. Selbst die wurden rasch mit einem Stück zarten Stoffes weggewischt, bevor sie ihr die Wangen herabrinnen konnten und die Arbeit eines ganzen Morgens ruinierten.
    Das jüngste Sklavenmädchen wartete geduldig mit seinem Töpfchen Kohle, während Servilia das Ergebnis im Spiegel begutachtete. Durch das Belladonna schien der ganze Raum auf einmal heller, und Servilia spürte, wie sich ihre Laune hob. Cäsar kam nach Hause.
    Wie von Cäsar befohlen, war Ahenobarbus zu den alten Unterkünften der Primigenia außerhalb der Stadtmauern Roms marschiert. Sie waren in den vergangenen zehn Jahren nach und nach verfallen, und während er sich noch den Staub der Straße von den Sandalen schüttelte, hatte er Seneca bereits damit beauftragt, einen Arbeitsplan aufzustellen, um wieder für Ordnung und Sauberkeit zu sorgen.
    Allein für einige wenige Augenblicke betrat er das Hauptgebäude, setzte sich an den Tisch in der Offiziersmesse und legte seinen Weinschlauch in den Staub. Draußen hörte er seine Männer schwatzen und streiten; sie diskutierten immer noch über das, was ihnen widerfahren war. Er konnte es selbst kaum glauben und schüttelte langsam den Kopf. Dann öffnete er seufzend den bronzenen Verschluss des Weinschlauchs und hob das Behältnis an, bis sich ein Strahl der herben Flüssigkeit in seine Kehle ergoss.
    Es würde nicht mehr lange dauern, bis jemand kam und Fragen stellte. Die Stadt hatte meilenweit im Umkreis ihre Späher, und er wusste genau, dass jede seiner Bewegungen beobachtet und weitergegeben worden war. Er fragte sich nur, wem sie wohl berichten würden, jetzt, da Pompeius fort war. Zum ersten Mal seit Jahrhunderten war Rom ohne Regierung, und die Erinnerung an das Chaos unter Clodius und Milo war in den Köpfen vieler Bürger noch sehr lebendig. Er nahm an, dass sie aus Angst ihre Häuser nicht verließen und darauf warteten, dass der neue Herr in die Stadt kam.
    Das Geklapper eisenbeschlagener Sandalen schreckte ihn auf. Seneca streckte den Kopf zur Tür herein.
    »Komm rein und nimm einen Schluck, mein Junge. Das war heute ein sehr merkwürdiger Tag.«
    »Ich suche aber …«, setzte Seneca zu einer Erklärung an.
    »Setz dich und trink etwas, Seneca. Sie werden schon eine Weile ohne dich auskommen.«
    »Ja, Herr, natürlich.«
    Wieder seufzte Ahenobarbus, denn er hatte geglaubt, ein wenig von der Reserviertheit zwischen ihnen wäre verschwunden. Doch sobald die Mauern der Stadt in Sichtweite gekommen waren, hatte Seneca wieder angefangen, über seine Zukunft nachzudenken, genauso wie jeder andere junge Römer in diesen Zeiten. Es war einfach die Krankheit ihres Zeitalters.
    »Hast du die Melder losgeschickt? Wir sollten lieber sichergehen, dass Pompeius nicht immer noch an der Küste auf uns wartet.«
    »Nein, daran habe ich nicht gedacht«, sagte Seneca und wollte sich sofort wieder erheben.
    Doch Ahenobarbus bedeutete ihm, sitzen zu bleiben. »Das kann auch noch warten. Ich bin ja noch nicht einmal sicher, ob wir jetzt überhaupt eine Chance hätten, zu ihm zu stoßen.«
    Senecas Züge wurden mit einem Mal argwöhnisch, und Ahenobarbus sah zu, wie der junge Mann so tat, als wisse er nicht, was damit gemeint war.
    »Du hast Cäsar einen Eid geschworen, genauso wie ich, mein Junge. Du wirst mir doch nicht etwa sagen wollen, du weißt nicht, was das heißt?«
    Er rechnete mit einer Lüge des jungen Mannes, doch Seneca hob den Kopf und erwiderte seinen Blick.
    »Doch, das weiß ich. Aber ich habe auch einen anderen Eid geschworen, nämlich den, für Rom zu kämpfen. Wenn Pompeius den Senat nach Griechenland beordert hat, dann muss ich ihm folgen.«
    Ahenobarbus nahm einen großen Schluck

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