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Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Titel: Imperator 04 - Die Götter des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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werden. Julius freute sich über diese so passende Metapher und versuchte in Gedanken etwas Entsprechendes für die Ansprache zu formulieren, die er halten wollte. Während er so dahinritt, suchte er nach passenden Worten, um sie gleich darauf wieder zu verwerfen. Er zog es vor, als spontaner Redner angesehen zu werden, doch in den Kornfeldern dort draußen hatte Adàn jedes Wort vorher aufgezeichnet.
    Es war irgendwie unheimlich, jetzt den gleichen Weg zu gehen wie damals mit der alten Primigenia, bevor sie von den Feinden seiner Familie zerschlagen worden war. Sein Onkel war damals die Stufen zum Senatsgebäude hinaufgeschritten und hatte den ihm zustehenden Triumph eingefordert. Als er an Marius’ bullige Gestalt dachte, schüttelte Julius verwundert und amüsiert den Kopf. Gesetze hatten ihm nichts bedeutet, doch die Stadt hatte seiner Respektlosigkeit zu Füßen gelegen und ihn öfter als jeden anderen Mann zuvor in der Geschichte Roms zum Konsul gewählt. Die Zeit damals war sehr viel wilder und noch ganz anders gewesen. Und die Welt um einiges kleiner.
    Auf der Straße rannte ein kleiner Junge einer rollenden Münze hinterher, und Julius zog an den Zügeln, um ihn nicht niederzureiten. Er sah, wie der Junge seinen Schatz mit einem Ausdruck reiner Freude hochhielt, bevor seine Mutter ihn packte und aus der Gefahrenzone zerrte. Julius gab seinem Pferd die Sporen, ehe die Marschreihen hinter ihm zu dicht zu ihm aufschlossen. Wie würde ein Omendeuter dies wohl interpretieren? Sicher steckten die Priester eines jeden Tempels in der Stadt schon bis zu den Ellenbogen in den Eingeweiden, um nach Anhaltspunkten zu suchen. Julius dachte an Cabera und wünschte sich, er wäre noch am Leben, um mit ihnen hierher zurückzukehren. Er hatte den alten Mann in Gallien begraben müssen, in Sichtweite des Meeres.
    Die Menge schwoll immer mehr an, und die Dazukommenden steigerten die irgendwie festliche Stimmung noch, als habe die Kunde von dem friedlichen Einmarsch bereits die Runde durch sämtliche Straßen gemacht. Man musste die gallischen Legionen nicht fürchten, denn sie kamen in Würde und Frieden. Sie warfen Silbermünzen, und ihre Schwerter blieben in den Scheiden. Der Lärm wuchs mit der Anzahl der Menschen, und Julius hörte schon die ersten Rufe geschäftstüchtiger Händler, die ihre Waren anpriesen. Er fragte sich, wie viele seiner Münzen im Austausch gegen ein kühles Getränk oder ein Stück kalte Fleischpastete den Besitzer wechseln würden.
    Als er einen Blick nach hinten warf, stellte Julius erfreut fest, wie seine Männer auf die Menschen reagierten, die ihren Weg säumten. Diejenigen, die in Rom Verwandte hatten, hielten Ausschau nach ihnen. Auf ihren Gesichtern lag die gespannte Erregung eines Menschen, der nur darauf wartet, endlich freudig zu lachen.
    Die Straße wandte sich abwärts dem Forum zu, und Julius sah das Licht des weit offenen Platzes bereits lange, bevor er ihn erreichte. Dieser Ort im Herzen der Stadt war in all den Jahren seiner Abwesenheit seinem Gedächtnis immer am deutlichsten eingeprägt gewesen, und es fiel ihm schwer, sein Pferd zu zügeln. Am Ende der Straße lagen reiche Häuser und Tempel, doch Julius ließ sie links liegen und hielt seinen Blick starr geradeaus gerichtet. Die Sonne schien immer heißer zu brennen, als er durch das Herz Roms ritt, und er verspürte eine Erregung, die er selbst kaum fassen konnte.
    Tausende von Menschen erwarteten ihn bereits, und einige jubelten ihm schon von ferne zu. Doch obwohl die Stimmung fröhlich war, wusste Julius genau, dass sie verlangten, gut von ihm unterhalten zu werden. Sie wollten kostbare Erinnerungen mit nach Hause nehmen, mit denen sie ihre Kinder noch lange beeindrucken konnten.
    Sie hatten ihm in der Mitte eine Gasse zum neuen Senatsgebäude frei gelassen, und Julius warf einen Blick auf die Stelle, wo das alte gestanden hatte, ehe er es vergaß. Rom bestand aus weit mehr als nur seinen Bauwerken und seiner Geschichte. Mit der Unschuld jeder neuen Generation wurde die Stadt rein gewaschen, und er war ein Teil dieser Wiedergeburt.
    Er sah geradeaus und lächelte, als die Bürger um ihn her ihre Stimmen erhoben. Julius wusste seine Legionen hinter sich, aber in dem gleißenden Sonnenlicht war ihm ein paar Augenblicke lang beinahe, als kehre er ganz allein zurück.
    Jetzt konnte er seine Erregung nicht mehr länger zügeln und gab seinem Pferd die Sporen. Die Hufe klapperten laut über die Pflastersteine. Endlich stiegen die

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