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Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Titel: Imperator 04 - Die Götter des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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Verräter geworden? Das ist eine Lüge!«
    Zu Senecas Entsetzen schwang der General in der silbernen Rüstung ein Bein über den Sattel und sprang mit einem geschmeidigen Satz zu Boden. Er brauchte nur drei Schritte und stand dann so dicht vor ihm, dass Seneca die Sonnenhitze seiner Rüstung spürte. Die Augen des Generals funkelten ihn böse an.
    »Du nennst mich einen Lügner und Verräter und glaubst, damit kannst du so einfach weiterleben, Seneca? Ich diene niemandem außer Rom. Mein Schwert hat mehr Männer für den Senat getötet, als hier um uns herumstehen, und du wagst es, mir diese Worte ins Gesicht zu werfen?«
    Seine Hand strich über den Knauf seines Gladius. Erschrocken über diesen Zornesausbruch machte Seneca einen Schritt zurück.
    »Ich habe dir gesagt, wohin ich gehe«, fuhr Brutus unbeirrt fort. »Ich habe dir gesagt, ich werde für Pompeius kämpfen. Frag mich nicht noch einmal, Knabe. Lass dir das eine Warnung sein!« Die letzten Worte waren nur ein heiseres Flüstern, doch dann erlosch der irre Blick, und seine Stimme nahm wieder einen normalen Ton an. »Und nun sag mir, wohin ihr wollt.«
    »Zur Küste«, antwortete Seneca. Er spürte, wie eine dicke Schweißperle seine Wange herunterrann, und wagte nicht, sie wegzuwischen.
    Brutus schüttelte den Kopf. »Doch nicht mit zwei Kohorten. Es gibt dort nicht genug Fischerboote für uns alle. Wir müssen zu einem Hafen und darauf hoffen, dass wir dort ein Handelsschiff finden, das Pompeius nicht verbrannt hat. Brundisium liegt zweihundert Meilen südöstlich von hier und verfügt über einen ausreichend großen Hafen.«
    »Das ist zu weit weg«, sagte Seneca sofort. »Wenn sie uns die Extraordinarii hinterherschicken …«
    »Glaubst du denn, du bist mit dem Rücken zum Meer sicherer? Dann bist du ein Dummkopf! Wir brauchen ein Schiff, und Händler, die noch arbeiten, wird es ja wohl noch geben.«
    »Aber wenn sie die Reiter schicken?«, sagte Seneca verzweifelt.
    Brutus zuckte die Schultern. »Ich habe diese Männer selbst ausgebildet. Wenn Cäsar uns die Extraordinarii hinterherschickt, dann schlitzen wir sie auf.«
    Während Seneca ihn entgeistert anstarrte, ging Brutus zurück zu seinem Pferd und schwang sich in den Sattel. Von dieser erhöhten Position aus sah er wieder auf Seneca herab und wartete auf weitere Widerworte. Als keine mehr kamen, nickte er zufrieden.
    »Dann also Brundisium. Ich hoffe, deine Jungs sind in guter Verfassung, Seneca. Ich will in zehn Tagen oder weniger in Brundisium sein.«
    Er wendete sein Pferd gen Süden und gab der ersten Reihe der Wachsoldaten ein Zeichen. Innerlich kochte Seneca vor Wut, als er sah, wie die Männer Brutus wortlos folgten. Die Kolonne setzte sich wieder in Marsch. Während er mit den Männern ringsum in Gleichschritt fiel, begriff Seneca, dass er die folgende Woche damit zubringen würde, auf das Hinterteil eines Pferdes zu starren.
    Im sanften Morgenlicht schritt Julius die alte Eingangshalle von Marius’ Anwesen ab, aufmerksam beobachtet von seinen Heerführern, die er dort um sich versammelt hatte. Er war bleich und sah erschöpft aus, ein Mann, den eine schlechte Nachricht hatte altern lassen.
    »Dieser Verrat schwächt nicht nur unsere Position bei den verbliebenen Senatoren«, sagte er laut. »Natürlich könnten wir so tun, als sei er einer persönlichen Angelegenheit wegen weggeschickt worden. Weitaus schlimmer ist es, dass er unsere Stärken und Schwächen kennt und das Wissen um jede unserer Angriffsmethoden mit sich nimmt! Brutus kennt jede Einzelheit jeder einzelnen Schlacht, die wir in Gallien geschlagen haben. Außerdem hat er die Extraordinarii in unseren Reihen praktisch erfunden, und er kennt das spanische Geheimnis des gehärteten Stahls. Bei den Göttern, wenn er all das in Pompeius’ Dienste stellt, dann haben wir schon verloren, bevor wir überhaupt anfangen. Sagt mir, wie ich gegen diese Art Wissen gewinnen soll!«
    »Töte ihn, ehe er Pompeius erreicht«, sagte Regulus in die Stille hinein.
    Julius schaute auf, gab jedoch keine Antwort. Domitius runzelte fassungslos die Stirn und wischte sich den Schweiß vom Gesicht. Nach der ausgelassenen Feier in einem Haus direkt gegenüber dem Forum war sein Kopf noch nicht klar genug. Der süßliche Duft nach Wein lag immer noch wie eine Dunstglocke über der ganzen Versammlung; trotzdem standen sie alle gerade und aufrecht da. Domitius schüttelte den Kopf, um klarer denken zu können. Sie konnten über Brutus doch nicht einfach

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