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Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig

Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig

Titel: Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger , Cina Bard
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Hochhaus…
    Ich seufzte tief und schwer. Die Frage war wohl nicht, ob ich abstürzen würde, sondern wann … und ob dann jemand da war, der mich auffing… Die Taube oder der Spatz?

Zombieschreck
     
     
     

    A ls ich am folgenden Morgen erwachte, nahm ich mir, bereits bevor ich aufstand, drei Dinge ganz fest vor: Ich würde Colin heute an die Kandare nehmen und ihn sofort spüren lassen, wenn er etwas tat, was mir nicht gefiel. Ich würde nicht mehr mit Ben flirten und ihn stattdessen wie den guten Freund behandeln, den ich in ihm so überraschend gefunden hatte. Und ich würde mir trotzdem einen richtig schönen Tag mit Anna und Ben gönnen. Die waren schließlich meine Freunde und nicht Colins!
    Okay, Anna war meine Freundin, aber Ben war ihr Bruder und meine Besitzansprüche damit völlig gerechtfertigt. Einen kleinen Unterpunkt hatte ich auch noch – nämlich generell meine Gefühle bezüglich der beiden Männer an meiner Seite besser im Griff zu behalten – aber den wollte ich nicht ganz so streng sehen. Letztendlich war auch ich nur ein Mensch und konnte nicht so schnell in meinem Gefühlsleben aufräumen, wie das in anderen Bereichen meines Lebens möglich war.
    Wir hatten uns alle darauf geeinigt, noch einmal die Innenstadt von London zusammen unsicher zu machen und trafen uns am Trafalgar Square, auf der breiten Treppe vor der National Galerie, die zu den beiden großen Springbrunnen hinunterführte. Aufgeregt war ich nicht, jedenfalls nicht zu Beginn. Dieses dumme, unbrauchbare Gefühl brachte mich erst durcheinander, als ich Ben unten am Ende der Treppe entdeckte und er uns mit einem strahlenden Lächeln winkte. Es war seltsam, aber irgendwie sah er von Tag zu Tag besser aus und diese Feststellung veranlasste mein Herz doch glatt dazu, schneller zu schlagen und verursachte ein Kribbeln in meinem Bauch, das sonst nur Colins Lächeln hervorrufen konnte.
    „London zeigt sich ein weiteres Mal von seiner schönsten Seite“, kommentierte Ben das sonnige Wetter, das uns heute scheinbar den Tag versüßen wollte. „Nur für euch.“
    „War das Wetter denn vorher so viel schlechter?“ wollte ich wissen .
    Ben und Anna nickten einträchtig. „Eine Woche lang nur Regen“, seufzte sie. „Aber seit ihr hier seid…“
    Colin und ich grinsten uns an und zuckten mit gespielter Arroganz die Schultern.
    „Tja, Petrus weiß halt, was sich gehört“, setzte Colin noch hinzu und wir lachten alle. Damit hatten wir das Thema ‚Wetter‘ zur Auflockerung der Atmosphäre schon mal abgehakt.
    „Und? War der Kater schlimm?“ erkundigte sich Ben bei Colin. Der sah sofort Anna an.
    „Hast du ihm davon erzählt?“
    „Ist doch nicht schlimm“, verteidigte sie sich, während ich mich insgeheim darüber freute, dass sie Colin verärgert hatte. „Jeder ist mal besoffen.“
    „Und nur ’ne richtige Blamage bringt einen dazu, sich das nächste Mal ein bisschen mehr zurückzuhalten“, verkündete Ben grinsend.
    Das saß. Colin überspielte es mit einem Lächeln, doch ich konnte sehen, dass er eigentlich gerne etwas erwidert hätte und es nur mir zuliebe unterließ. (Natürlich tat er das für mich; er schwieg nicht, weil ihm nichts einfiel. Basta.)
    Mein eigenes schlechtes Gewissen regte sich auch sofort wieder, hatte ich mich doch am ersten Abend nicht sehr viel besser benommen und nur, weil es bei meinem besten Freund bereits zum zweiten Mal passiert war, fühlte ich mich nicht besser.
    „Ben!“ Anna knuffte ihn in die Seite. „Taktgefühl war noch nie seine Stärke“, sagte sie augenzwinkernd.
    „Ich bin der Meister des Taktgefühls“, erwiderte er, doch sie schob ihn zur Seite. Die beiden gingen genauso miteinander um wie Colin und ich und ich wusste nicht, ob mich das freuen oder traurig machen sollte.
    „Wir dachten daran, erst mal eine Runde im Brunnen zu schwimmen, weil es heute so warm ist“, fügte Ben von seiner neuen Position etwas weiter rechts hinzu und sah uns dann mit dem gleichen irritierten Blick an, den wir ihm schenkten, obwohl ich mir sicher war, dass er das nicht ernst meinte. „Oder habt ihr etwa keine Badesachen dabei? Nacktschwimmen ist hier leider nicht erlaubt.“
    „Das macht nichts“, winkte Colin ab. „Emma hat eh noch kein Seepferdchen.“
    Wir standen mittlerweile direkt neben einem Brunnen und er beugte sich über dessen hüfthohe Umrandung und spritzte mir Wasser ins Gesicht. Mein erster Instinkt war, auf seinen Rücken zu springen und zu versuchen, seinen Kopf zur

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