Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig
anfügte. Der sah auf einmal so hässlich aus. Dennoch schrieb ich mit schwerem Herzen: Du bist auch toll!
Noch mehr von diesen widerlichen tomatenroten Smileys. Das war doch echt albern und so widerlich girlie-mäßig.
Shadowhunter: Aber lass uns das Ganze langsam angehen, okay? Ich will nicht, dass wir unsere Freundschaft zerstören und wir sollten auch Rücksicht auf Emma nehmen.
Ja, das war gut. Was für ein genialer Einfall! Anna würde sich nach solchen Worten bestimmt zurückhalten und wenn wir erst wieder weg waren, hatte ich viel mehr Zeit um einen guten Plan zu entwickeln, wie ich verhindern konnte, dass Colin und Anna sich näher kamen, als sie sollten.
Midnightrider: Inwiefern Rücksicht nehmen?
Shadowhunter: Na, vielleicht fühlt sie ja doch ein bisschen mehr als Freundschaft für mich… Ich will ihr nicht wehtun.
Midnightrider: Keine Sorge – das wirst du nicht. Die ist so mit meinem Bruder beschäftigt, dass sie gar nicht bemerkt, was sich zwischen uns tut.
Meine Brauen wanderten in die Höhe und ich musste ein paar Mal blinzeln, weil ich nicht glauben konnte, dass ich richtig gelesen hatte. Woher wusste sie das? Also… dass ich Spaß mit ihren Bruder hatte – also nur so als Freund…
Shadowhunter: Was willst’n damit sagen?
Midnightrider: Nur dass es sie nicht stört, wenn wir allein was unternehmen, weil mein Bruder sich ja um sie kümmert. Die verstehen sich ziemlich gut… so als Freunde. Meinst du nicht auch?
Shadowhunter: Stimmt.
Midnightrider: Das stört dich doch nicht, oder?
Shadowhunter: Neeeee. Ich find’s gut, wenn Emma Spaß hat.
War ja nicht gelogen . Soweit kam’s noch, dass die beiden mir das bisschen Spaß mit Ben noch verdarben! Nach dem Leid, das mir heute widerfahren war, hatte ich es mir verdient, mich morgen so richtig zu amüsieren! Das hieß ja auch nicht, dass ich dabei Colin und Anna aus den Augen lassen musste.
Lass uns doch alle morgen endlich mal was zusammen machen, schlug ich gewitzt vor. Wir brechen zusammen auf und machen uns einen schönen gemeinsamen Tag.
Midnightrider: Meinst du, die wollen noch was mit uns unternehmen? Mein Bruder machte heute einen recht glücklichen Eindruck .
Ein kleines Lächeln stahl sich auf meine Lippen.
Shadowhunter: Echt?
Midnightrider : Ja. Die können wohl auch Spaß ohne uns haben . Grinsesmiley.
Shadowhunter: Dann müssen sie uns morgen ihr Geheimrezept verraten .
Midnightrider: Du willst anscheinend unbedingt mit den beiden was machen. Dann soll es so sein. Schulterzucksmiley.
Shadowhunter: Emma und ich sind zusammen hier, Anna. Ich würd kein gutes Gefühl dabei haben, sie dauernd an deinen Bruder abzuschieben.
Ein weiterer Geniestreich aus meiner Feder. Das musste sie doch endlich überzeugen!
Midnightrider: Den stört das nicht. Aber du hast Recht. Ist ja nicht unser erster gemeinsamer Urlaub.
Oh, das klang ein bisschen eingeschnappt.
Noch nicht , schrieb ich und wusste ganz genau, dass das nicht in Ordnung war. Aber ich wollte Anna nicht schon wieder verärgern. Und da war er schon wieder, mein Freund, der tomatenrote Smiley.
Midnightrider: Ist das ein Versprechen?
Shadowhunter: Vielleicht…
Oh, Gott! Ich flirtete mit einer Frau! Erfolgreich, denn sie lachte, beziehungsweise lolte und schickte mir… ach du meine Güte… schon wieder einen Kusssmiley.
Für einen Augenblick spielte ich mit dem Gedanken, eines dieser grünen Kotzgesichter als Antwort zu posten, doch verwarf ich diese Gemeinheit gleich wieder und rügte mich innerlich. Mein ambivalentes Verhalten machte mich schon selbst ganz irre. Anna konnte nichts für ihre Gefühle. Ich allein war daran schuld, dass sie diese überhaupt hatte.
Ich glaub, ich gehe jetzt lieber schlafen, gab ich ihr zur Antwort. Damit ich morgen wenigstens einigermaßen fit bin und euch allen nicht schon wieder den Tag verderbe. Schlaf gut.
Ein Umarmungssmiley musste noch sein, dann war ich schon offline und zum ersten Mal in meinem Leben froh, Anna los zu sein. Ich ließ meine Hände zusammen mit dem Handy in den Schoß sinken, lehnte meinen Kopf an die Tür hinter mir und sah hinauf zur Decke. Ich war zwar nicht mehr ganz so frustriert wie zuvor, aber so richtig gut ging es mir mit all den neuen Entwicklungen auch nicht. Alles war so verwirrend und aufregend… und unberechenbar. Ein Tanz auf dem Drahtseil bei Sturmböen. Ein Jonglieren mit lichterloh brennenden Fackeln und in Öl getränkten Kleidern. Freeclimbing an einem mit Schmierseife übergossenen
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