Imperial Commando - Die 501.
Und mit ihnen die Chance, Ni-ner und Darman nach Hause zu bringen. Fürs Erste zumindest. Ordo vermochte nicht zu sagen, wessen Enttäuschung ihn schlimmer heimsuchen würde - Kal'buirs oder Kads. Er würde es früh genug herausfinden. Wenigstens ließ ihm der Sprung durch den Hyperraum Zeit, sich auf die Reaktion vorzubereiten, bevor er Kyrimorut über Comm erreichen konnte.
„Er scheint ein netter Bursche zu sein", meinte Ny, während sie hinaus in die formlose Leere blickte. Sie tätschelte Ordos Knie. „Solide. Zuverlässig."
„Niner?"
„Ja. Ich bin ihm bisher noch nie begegnet. Ich hatte nicht einmal Gelegenheit, mich vorzustellen."
Das versetzte Ordo einen Stich. Daran hatte er nicht gedacht. „Er ist mandokarla. Er hat das richtige Zeug zum Mando."
„Freie Männer treffen ihre eigenen Entscheidungen, Ordo. Vergiss das nicht. Auch wenn es dich wütend macht, sie beide tun das, was sie tun wollen, nicht das, wozu sie irgendjemand zwingt."
Freie Männer stellten sich auch den Konsequenzen ihres Handelns. Ich hätte das alles anders angehen können. Ich hab's nicht getan. Er würde sich mit Kad hinsetzen und ihm, so gut das bei einem Kleinkind ging, erklären, dass sein Papa hatte heimkommen wollen, aber Onkel Ordo, Ba'vodu Ord'ika, hatte es vermasselt und hatte ihn zurücklassen müssen.
Wenn Kad schon das Gefühl bekommen sollte, im Stich gelassen zu werden, dann nicht von seinem buir.
11.
Aus diesem Grund könnt ihr uns nicht auslöschen, aruetii. Wir drängen uns nicht an einem Ort - wir erstrecken uns über die gesamte Galaxis. Wir brauchen keine Anführer oder Lords - deshalb könnt ihr unsere Herrschaft nicht zerstören. Wir können ohne Technologie leben - deshalb können wir mit bloßen Händen kämpfen. Wir haben keine Spezies oder Blutlinie - deshalb können wir unsere Reihen mit anderen erneuern, die sich uns anschließen wollen. Wir sind mehr als bloß ein Volk oder eine Armee, aruetii. Wir sind eine Kultur. Wir sind eine Idee. Und Ideen könnt ihr nicht töten - doch wir können mit Sicherheit euch töten.
- Ranah Teh Naast, Mandalore die Zerstörerin, Tochter von Uvhen Chal, beim Erteilen einer letzten Chance auf Kapitulation an den Rat von Luon während der Belagerung der Stadt.
Kyrimorut, Mandalore
„Ich habe dich enttäuscht, Kal'buir."
Ordo trat mit hängendem Kopf von der Rampe der Cor-nucopia und sah aus, als würde er eine ordentliche Tracht Prügel erwarten. Skirata warf ihm die Arme um den Hals und drückte ihn kräftig.
„Das darfst du nicht mal denken", schimpfte er. „Hörst du? Du enttäuschst mich niemals. Wir können sie immer noch zurückholen, wann es uns passt. Komm schon." Es ließ ihn los, um die anderen Nulls einen nach dem anderen zu umarmen. „Bringen wir das Zeug rein. Esst."
Ny trat mit einem Tablett Eier aus dem Frachter. Sie warf Skirata einen mitfühlenden Blick zu und zuckte mit den Schultern.
„Er hat sich Sorgen gemacht, wie du die Neuigkeit aufnehmen würdest", flüsterte sie. „Er ist sonst bei allem so selbstsicher, aber vor dir hat er eine Wahnsinnsangst."
Sie hörte sich an, als wollte sie damit fragen, was Skirata getan hatte, um ihn dazu zu bringen. „Ich liebe diesen Jungen mehr als mein eigenes Leben", sagte Skirata entrüstet. „Er weiß, dass ich ihm nicht die Schuld dafür gebe. Für gar nichts."
„Ich weiß. Es ist nur traurig mit anzusehen."
Ordos Bedürfnis, ihn zufriedenzustellen, brach Skirata immer das Herz. Er hatte Ordo nie einen Grund gegeben, ihn zu fürchten, aber die Kaminoaner hatten die Vorstellung bereits in die Psyche der Nulls eingebrannt, dass Versagen niemals toleriert werden würde. Versager mussten generalüberholt werden: beseitigt. Ganz gleich, wie oft Skirata Ordo sagte, er wäre perfekt, er konnte diese Lektion aus der Kindheit niemals ausradieren.
„Du glaubst mir doch, oder?", fragte Skirata. Da stand er nun und hatte seinerseits Angst vor Nys Missbilligung. „Er hat das Richtige getan. Rückzug, Überdenken, später noch einmal versuchen."
„Ich glaube dir." Ny stellte eine Kiste auf dem Deck ab und nahm sein Gesicht in beide Hände, um ihn leicht zu schütteln. „Du bist ein böser Junge, Kurzer, aber niemand zweifelt an deiner Hingabe zu deinen Kindern."
Sie hielt ihn ein paar Sekunden länger, als nötig gewesen wäre, um ihren Standpunkt klarzumachen. Er stellte fest, dass er keine Ahnung hatte, wie er reagieren sollte. Er hatte über all die Jahre die richtigen Schritte vergessen.
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