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Imperial Commando - Die 501.

Imperial Commando - Die 501.

Titel: Imperial Commando - Die 501. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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„Eine Einsame, nehme ich an."
    Ordo zog eine Braue hoch. „Ich weine innerlich. Wirklich. Und ich bin sicher, Kal'buir auch." Dann ließ er das Thema fallen. Jusik kam zu dem Schluss, dass Ordo es für völlig normal hielt, seine Vergangenheit auszuradieren, denn er hatte es auch getan, zumindest so gut er konnte. Er schien sich zu sorgen, dass die Ankunft einer echten Jedi Jusiks Entschluss ins Wanken bringen könnte.
    Nein. Nein, das wird es nicht. Nein, nein.
    Keldabe lag ein paar Flugstunden südlich von Kyrimorut und das Klima war viel milder. Der Schnee kam nicht so weit. Jusik schlenderte durch die engen Straßen und Gassen hinunter, über denen wackelige Gebäude vorsprangen, und genoss die schiere Unmöglichkeit der Stadt. Gerade noch befand er sich in einer Straße, die sich für den größten Teil eines Jahrtausends nicht verändert hatte, nichts als von der Zeit verbogene Holzrahmen und uraltes Pflaster, und im nächsten Augenblick stand er im Schatten eines kahlen Industrielagerhauses oder eines blank polierten Granitturmes. Keldabe war eine anarchische Festung von einer Stadt, erbaut auf einer Granit-Felsnase, an der Biegung des Flusses Kelita, einem natürlichen Burggraben, der innerhalb eines Kilometers von pittoresker Ruhe zum reißenden Strom mutierte. Jusik liebte diesen Ort. Für ihn fing er alles ein, was für Manda-lore typisch war, und er war glücklich darüber, dass ihn das Sammeln von Informationen öfter hierher führen würde.
    Die Klone durften natürlich ihre Helme nicht absetzen. Keinen Mandalorianer scherte es, ob sein Nachbar ein Deserteur der Großen Armee war. Dennoch: Die Imperialen waren in der Gegend und das Letzte, was sie brauchen konnten, war ein Klon aus den Sturmtruppen, der plötzlich einem Mann gegenüberstand, der genauso aussah wie er.
    Die Sturmies, wie sie inzwischen von allen genannt wurden, waren bis jetzt noch nicht in die Stadt gekommen. Ins Oyu'baat würden sie sich wahrscheinlich sowieso nicht vorwagen. Es war die älteste Cantina auf dem ganzen Planeten, geöffnet, seit die Mandalorianer gegen die Alte Republik gekämpft hatten, und exakt zu dieser Zeit hatten sie wahrscheinlich auch die Speisekarte zum letzten Mal geändert. Ein sauberer Laden, aber irgendwie verführerisch schäbig. Die Gerüche, die Jusik entgegenschlugen, als er die Türen öffnete, waren allein schon ein Abenteuer für sich. Er spürte den Kitzel der Zeitalter, denn an diesem Ort geschah alles. Ihm, dem Machtsensitiven, hallten die Echos so lebhaft in den Ohren, als hätte er hier gesessen, als sich die Ereignisse abspielten. Wenn Mandalore irgendeine Form der Regierung hatte, dann wurde sie in den Sitzecken des Oyu'baat abgewickelt und an seiner langen Theke, an der die Oberhäupter der Clans debattierten, Einigkeit erzielt und Abkommen getroffen wurden.
    Das Oyu'baat war also der ideale Ort, um den neuesten Tratsch über die Imperiale Garnison zu hören. Mandos neigten dazu, untereinander keine Geheimnisse zu haben, und es ersparte eine Menge Überwachungszeit, einfach nur dazusitzen und zu lauschen - und ein Ale zu genießen.
    Jusik nahm seinen Helm ab und kaufte einen Krug ne'tra gal.
    Er sah seinem Steckbrief, der hinter dem Tresen hing - alle Kopfgelder wurden dort ausgehängt, zugunsten der Gäste, die im Jagdgeschäft waren -, nicht besonders ähnlich. Aber es hätte ihn sowieso niemand ausgeliefert. Jusik war jetzt ein Mandalorianer, nur ein weiterer Erwachsener, der wie so viele andere in den Schoß der Gemeinde aufgenommen worden war, und seine Vergangenheit spielte weder eine Rolle noch wurde darüber gesprochen. Vielleicht ließen sie ihn auch deshalb in Ruhe, weil jeder über seine Vergangenheit Bescheid wusste und auch darüber, dass er unter dem Schutz von Kal Skirata stand. Jusik blieb wachsam.
    Ordo behielt seinen Helm auf und machte es sich in einer der Sitznischen bequem. Jusik bestellte eine Flasche Ale zum Mitnehmen für Ordo. Der Barkeeper warf Jusik einen wohlwollenden Blick zu.
    „Klon auf der Flucht, was, ner'vod?" Die Einheimischen wussten, weshalb manche Männer ihre Helme aufbehielten. Er hielt den Glaskrug mit ne'tra gal auf Armlänge vor sich, bis sich der Schaum gesetzt hatte. „Keine Sorge. Hier kommen keine Imperialen rein. Dafür hab ich gesorgt."
    Der Barkeeper verriet nicht, wie er das erreicht hatte, und Jusik fragte auch nicht weiter nach. Er hörte eine Gruppe Männer vor Lachen platzen. Das Wort kyrbes -Mythosaurierschädel, die traditionelle

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