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Imperial Commando - Die 501.

Imperial Commando - Die 501.

Titel: Imperial Commando - Die 501. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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das Feuer. Der Junge war also doch nicht so dumm. Yelgo war immer noch gezwungen, zwei Feuerstöße abzuwehren. Wäre er ein gewöhnliches Wesen gewesen, hätte einer von ihnen früher oder später einen Schuss an seiner Klinge vorbeigetroffen und ihn erledigt. Aber er war ein Jedi. Er konnte mit der Präzision eines Slingball-Übungsdroiden herumwirbeln und Schüsse abwehren. Das Feuergefecht glich dem Erlegen eines sterbenden Kellerbocks, der wusste, dass er seinen Gegner immer noch mit seinen Hörnern zerreißen konnte, wenn er ihm zu nahe kam.
    Vielleicht hätten wir doch einen vierten Mann mitnehmen sollen.
    Das Dapp-dapp-dapp des Dauerfeuers aus drei Deezes veranlasste die Zivilisten, schreiend Deckung zu suchen. Der abgeriegelte Korridor war ein einziges Meer aus weiß glühendem, aufflackerndem Licht, Lärm und dem aufblitzenden grünen Schaft eines Lichtschwerts, das verwischte Nachbilder hinter seinen Bewegungen herzog. Vom Lichtschwert abgewehrte Querschläger jagten in alle Richtungen, versengten die Wände und brannten schwarze Flecken in den Boden aus Synthmarmor.
    Er könnte über uns hinwegspringen und versuchen, eine Seitentür aufzureißen. Kein Problem. Aber dann würde er mitten in einer Zivilistenmenge stehen.
    Ob er damit rechnet, dass wir dann nicht schießen?
    Die Menge hinter Darman, gefangen zwischen dem Sicherheitsschott und dem hinteren Ende der Einkaufspassage, konnte nur zusehen - und schreien. Shab, die hörten gar nicht auf. Darman hoffte, sie würden an Ort und Stelle bleiben und nicht davonlaufen, denn der einzige Weg, der ihnen offen stand, führte mitten in den Feuerhagel der Schwadron. Yelgo bewegte sich Schritt für Schritt auf eine Imbissstube zu. Das musste ein Trick sein. Irgendetwas würde er sich aus dem Ärmel schütteln.
    Darman lud nach und ließ in Sekundenschnelle ein Magazin aus- und einrasten. Er versuchte vorherzusehen, was Yelgo als Nächstes versuchen würde. Er sah, wie der Jedi seinen linken Arm zur Seite streckte, als ob er etwas zurückhalten wollte, dann lud Rede nach und Niner rannte feuernd zur gegenüberliegenden Wand hinüber.
    Granate? Riskant. Zu eng hier.
    Rede hatte sein Magazin wieder drin. Darman behielt die Trans-paristahlwand im Auge, eine riesige durchsichtige Scheibe, die auf der Innenseite von oben bis unten mit einem glitzernden grünen Folienlogo dekoriert war. Rede pirschte weiter vor und zog seine Pistole, während er mit dem Deeze einhändig weiterschoss. Konnte wirklich niemand sagen, dass diese Spaarti-Fertigtypen keinen Mut hätten.
    Darman sah, wie Yelgo seine Augen schloss, wobei er weiterhin Schüsse mit seinem Lichtschwert abblockte. Die Transparistahlwand begann zu zittern, dann zu vibrieren. Darman konnte erraten, was als Nächstes kam. Er hatte gesehen, wie Jusik mithilfe der Macht ganze Gebäude einstürzen ließ.
    Oh shab - Transparistahl.
    Sieben mal vier Meter, zweieinhalb Kilo pro Quadratmeter bei einem Millimeter Stärke - das macht -
    Beinahe zwei Tonnen rasiermesserscharfe Splitter waren kurz davor, Darman mit Explosionsgeschwindigkeit zu treffen, von der Macht zertrümmert und von der Macht zu einer Flutwelle gelenkt, die an der Menge vorbeiziehen und sich durch die Schwadron säbeln würde.
    Und Yelgo. Jep, der ist auch hin, aber das ist ihm jetzt egal. „Dar, Rede!", brüllte Niner. „Runter!"
    Rede zielte plötzlich einen Meter über Yelgos Kopf und leerte sein Magazin in den hervortretenden Transparistahl. Vielleicht lag es an den enormen Kräften, die in diesem Moment auf die Scheibe einwirkten oder vielleicht war Rede auch ein Genie, was die Berechnung von Schwachpunkten betraf. Jedenfalls zersprang die Scheibe und stürzte in einem Regen glitzernder Splitter ein, statt wie eine Lawine aus Diamanten auf sie zuzufetzen. Yelgo verlor aufgrund des vorzeitigen Einsturzes die Konzentration. Rede war innerhalb eines Herzschlags bei ihm. Er rannte in ihn hinein, in den Radius des Lichtschwertes. Seine Faust fuhr auf und nieder. Der Moment schien sich ewig hinzuziehen, aber es war nur ein Augenblick, eine Sekunde, und dann kniete Yelgo am Boden und starrte auf das dunkle Blut, das aus seiner Tunika quoll, während Rede einen Schritt zurücktorkelte und dem Jedi dann zwei Mal in den Kopf schoss.
    Und damit war es zu Ende: aus und vorbei.
    Die Stille entsprang einem allgemeinen Ringen nach Luft. Dann brach sie ab und es ertönte noch mehr Geschrei. Nein, auf diese Weise endeten die Schießereien in den Holovids nie.

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